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FußballTom Siebenaler über das D03-Duell gegen Levadia Tallinn – damals und heute

Fußball / Tom Siebenaler über das D03-Duell gegen Levadia Tallinn – damals und heute
Tom Siebenaler spielte von 2009 bis 2019 für Déifferdeng 03 Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Vor 14 Jahren feierte Déifferdeng 03 in Tallinn einen historischen Sieg. Am Donnerstag (18.30 Uhr) spielt der Klub in der Conference League nun erneut in der estnischen Hauptstadt. Ex-Spieler Tom Siebenaler erinnert sich an das damalige Duell und glaubt nach der 2:3-Hinspielniederlage weiter an die Chance aufs Weiterkommen.

Die Erinnerungen sind mit der Zeit verblasst – doch eines hat Tom Siebenaler nicht vergessen: In Tallinn kann man gut feiern. Vor 14 Jahren gab es in der estnischen Hauptstadt allen Grund dazu. Mit Déifferdeng 03 zog er damals nach einem 1:0-Sieg gegen Levadia Tallinn als erste luxemburgische Mannschaft überhaupt in die dritte Runde der Europa League ein. „Fußballerisch ist es schwer, sich an das Spiel zu erinnern. Was ich aber noch weiß, ist, dass wir danach sehr lange unterwegs waren“, erzählt Siebenaler mit einem Lachen. „Unseren Sieg haben wir dort richtig gut gefeiert. Wir hatten uns im Laufe des Abends irgendwie alle in der Stadt verloren.“

Es war auch eins der Hauptgesprächsthemen, als sich die Mannschaft von damals am vergangenen Donnerstag wiedertraf. Déifferdeng 03 spielt – diesmal in der Conference League – erneut gegen Levadia Tallinn und hatte die Spieler von 2011 zum Heimspiel eingeladen. 

Ein anderes Level

Das Duell ging mit 2:3 verloren. „Es war ein unterhaltsames Spiel, beide Seiten hatten ihre Chancen. Ich hatte Tallinn aber nicht so stark in Erinnerung“, sagt Siebenaler über das Hinspiel. „Vor 14 Jahren war es eine typische Mannschaft aus dem Osten. Sie waren kämpferisch und zweikampfstark. Fußballerisch und in der Schnelligkeit war es aber nicht auf dem Level wie jetzt.“ Gleichzeitig zeigte sich der 34-Jährige auch von der heutigen Differdinger Mannschaft beeindruckt: „Wir haben noch auf der Tribüne darüber gesprochen, dass von allen ehemaligen Spielern, die am Donnerstag da waren, kaum jemand in der heutigen Mannschaft spielen würde. Man sieht, dass mittlerweile alles ein bisschen professioneller ist und dass manche Spieler zweimal täglich trainieren. Das Niveau hat sich weiterentwickelt. Es ist nur schade, dass sie dumme, vermeidbare Gegentore kassiert haben.“

Auf diesem Niveau werden kleine, unnötige Fehler sofort bestraft. Für das Rückspiel ist meiner Meinung nach aber noch alles möglich.

Tom Siebenaler

Die Mannschaft von Trainer Pedro Silva hatte defensiv einen sehr schlechten Tag erwischt und wurde immer wieder von den Gästen auf dem falschen Fuß erwischt. „Da merkt man, dass man nicht in der BGL Ligue ist. Auf diesem Niveau werden kleine, unnötige Fehler sofort bestraft. Für das Rückspiel ist meiner Meinung nach aber noch alles möglich – doch es wird schwierig.“

2011 spielte Déifferdeng zunächst zu Hause 0:0 unentschieden und holte dann auswärts den viel umjubelten 1:0-Sieg. Obwohl auch damals ein Sieg im zweiten Spiel nötig war, sieht Siebenaler die Ausgangslage heute jedoch ganz anders: „Damals stand Tallinn aufgrund der noch geltenden Auswärtsregel im Rückspiel mehr unter Druck. Bei einem Tor von uns hätten sie schon zwei erzielen müssen. Unser Ziel war es einfach, möglichst lange das 0:0 zu halten und auf eine Chance zu warten – und diese dann zu nutzen. Das hat geklappt.“

Unter Druck

Im Rückspiel am Donnerstag liegt der Druck klar beim amtierenden luxemburgischen Meister. „Differdingen muss mit einem Tor Unterschied gewinnen, um überhaupt in die Verlängerung zu kommen. Um weiterzukommen, müssen sie mit zwei Toren gewinnen. Zudem spielen sie auswärts. Das alles ist ein Nachteil“, erklärt Siebenaler. „Es kommt Tallinn auch entgegen, dass sie das Spiel nicht gestalten müssen. Sie können verteidigen und noch mehr auf Konter spielen. Da gilt es, aufzupassen.“

Trotzdem ist er optimistisch: „Déifferdeng hat die Qualität, um die benötigten Tore zu schießen. Sie haben dafür 90 Minuten Zeit und müssen nicht von Anfang an volles Risiko gehen. Sie können ihr Spiel aufziehen. Es wird schwierig, aber nicht unmöglich.“

Und sollte das Team das Duell am Ende tatsächlich drehen und in die Play-offs der Conference League einziehen, kann sich Siebenaler gut vorstellen, was passieren wird: „In Tallinn ist viel los, sie finden sicher einen guten Ort zum Feiern.“