Stabile Hochdruckwetterlagen zählen zu den Elementen in der Meteorologie, die leichter vorherzusagen sind als andere. So haben wir diese schon vor einigen Wochen thematisiert; das typische Hochdruckbild während der Wintermonate: Es kommt häufig zu Nebel, der sich nur sehr langsam auflöst oder sogar überhaupt nicht. Obwohl der Grat zwischen Nebel und blauem Himmel nur sehr schmal ist, benötigt es etwas Glück, damit die Sonne den Nebel zum Auflösen zwingt.
Derzeit ist der Nebel hauptsächlich auf eine sogenannte Inversionswetterlage zurückzuführen. Darunter versteht man, dass sich in der unteren Schicht der Atmosphäre, also in Bodennähe, kalte Luftmassen aufhalten, während es nur wenige hundert Meter darüber um einen Großteil wärmer ist. Um dies weiter zu erläutern, schauen wir uns den Aufstieg eines Wetterballons an, gestern gegen 13 Uhr in Idar-Oberstein, östlich von Trier. In direkter Bodennähe wurden zwischen 0 und 5°C gemessen, während die Temperatur schon in einem Kilometer Höhe leicht über 10°C betrug.
Zwischen der feuchten und kühlen Luftmasse am Boden und der deutlich milderen und auch trockeneren nur etwas darüber kommt es typischerweise zu zähem Nebel/Hochnebel. Dieser ist und bleibt bis Silvester noch eine größere Herausforderung, bevor sich die Wetterlage gänzlich ändern kann.
Bald wird es wieder interessanter
Pünktlich ab dem 1. Januar beginnt der hohe Luftdruck über Europa von Westen und Nordwesten her von Tiefdruckgebieten verdrängt zu werden. Ob das allerdings nur eine sehr kurze Erscheinung sein wird oder doch eine nachhaltige Entwicklung, kann heute noch niemand sagen. Was die Zeit um Neujahr betrifft, rechnen die Modelle mit einem kräftigen Tief, das mit seinem Kern entweder über Benelux zieht oder über die Nordsee nach Dänemark. Da die genaue Position wieder entscheidend sein wird, muss abgewartet werden, ob dies nur zu kälteren Luftmassen führt oder zusätzlich auch zu Sturmböen.
Noch kniffliger und ungewisser sind die darauffolgenden Tage: Das europäische Wettermodell errechnet kurz darauf, dass sich erneut hoher Luftdruck über unserem Kontinent ausbreiten könnte, teils sogar mit einem Kerndruck von über 1040 hPa. Dies wäre wieder ein Paradebeispiel für mögliche Inversionswetterlagen samt „Nebel-Lotto“, ohne relevante Niederschlagsmengen. Das amerikanische Modell sieht derzeit vom 3. bis zum 6. Januar eine kurze Hochdruckphase, bevor diese erneut von Tiefdruckgebieten aus westlichen Richtungen unterbrochen werden könnte.
Fazit: Dass sich um Neujahr eine Änderung zeigt, wird wahrscheinlicher. Was an den Folgetagen passiert, ist noch sehr ungewiss und muss weiter beobachtet werden.
Und die Aussichten für Januar?
Abgesehen von der noch sehr komplizierten Mittelfristvorhersage rund um Neujahr kann man sich auch schon an die Langzeitmodelle wagen. Diejenigen des europäischen Modells berechnen für den ersten Monat des neuen Jahres leicht überdurchschnittliche Temperaturen, während die Niederschlagssummen unterdurchschnittlich ausfallen könnten. Im Gegensatz dazu berechnet das amerikanische Langzeitmodell ebenfalls einen zu milden Januar, während sich die Niederschlagssummen jedoch von mittel bis leicht überschüssig entwickeln könnten.
Die beiden haben also eines gemeinsam: Die Wahrscheinlichkeit, dass die durchschnittliche Januar-Temperatur des Jahres 2025 leicht erhöht ausfällt, ist groß.
De Maart
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