Ein staubiges Phänomen ist auf dem Weg nach Luxemburg. Wetterexperte Philippe Ernzer zufolge liegt derzeit ein Tiefdruckgebiet im Raum Spanien/Portugal, das sich in Richtung Mittelmeerraum und schließlich nach Nordfrankreich, Luxemburg, Belgien und teils sogar bis nach England bewegt. Und es bringt Saharastaub mit sich.
„Tiefdruckgebiete drehen gegen den Uhrzeigersinn“, sagt Ernzer auf Nachfrage des Tageblatt. Sie würden wie eine Schaufel funktionieren, die Luftmassen aus südlichen Richtungen ansaugt und dann nach Norden weitertransportiert – „ein bisschen wie ein Zahnrad“. Bei Hochdruckgebieten sei es umgekehrt.
Eine bestimmte Jahreszeit gebe es für das Auftreten von Saharastaub nicht. Das Phänomen sei öfter im Sommer zu beobachten, komme jedoch durchaus auch in anderen Jahreszeiten vor – in der Vergangenheit zum Beispiel im Januar.
Sonnenauf- und -untergänge sind farbintensiver
Wenngleich die Staubdecken und ihre Tendenz, dreckige Autos zu hinterlassen, lästig sein können, bringt das Phänomen auch interessante ästhetische Effekte mit sich. „Sonnenauf- und -untergänge sind farbintensiver, da die Partikel das Licht anders brechen und färben“, sagt Ernzer. Wer also abends gerne beobachtet, wie die Sonne sich für den Tag verabschiedet, dürfte etwas Positives darin erkennen können.
Auch der sogenannte „Blutregen“ kann als Konsequenz des Saharastaubs auftreten. Dieser tritt Ernzer zufolge dann auf, wenn an Regentagen viel Staub vorhanden ist. Der Staub würde vom Regen integriert und wenn beide zusammen auf den Boden treffen, könne sich der Dreck besser ausbreiten.
In Luxemburg solle es den nächsten leichten Regen frühestens in der Nacht auf Samstag geben, bevor ab dem Nachmittag Schauerwetter zu erwarten sei. Zwar könne ein wenig Blutregen dabei sein, allerdings werde die Staubkonzentration bis dahin abnehmen. Damit sinke auch die Wahrscheinlichkeit größerer Staubrückstände in den Regentropfen. „Der Effekt sollte also nicht besonders groß sein“, sagt Ernzer.
De Maart

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