Bereits im ersten Durchgang setzte sich mit Federica Brignone die italienische Führende im Gesamtweltcup deutlich ab und einzig Gwyneths ten Raas ehemalige neuseeländische Trainingspartnerin Alice Robinson war mit 67 Hundertstelsekunden noch halbwegs in Schlagweite. Mit Startnummer 49 meinte Gwyneth ten Raa später: „Ich hatte auf die Top 30 gehofft und bin gut gefahren, aber machte zwei Fehler, die viel Zeit kosteten.“ Mit 8,82 Sekunden lag sie nach dem ersten Durchgang auf Platz 42. Ihre Schwester Joyce folgte mit Startnummer 65 und tat sich ebenfalls schwer: „Ich fuhr nicht so gut wie im Training und als ich im Ziel als zwischenzeitlich 54. meine 16 Sekunden Rückstand sah, dachte ich, das Rennen wäre für mich vorbei.“ Am Ende klassierte sie sich aber als 58. und durfte noch einmal zum zweiten Lauf der besten 60 antreten.
In diesem ließ Brignone nichts mehr anbrennen und verwies Robinson mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf den zweiten Platz. Mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf die Norwegerin Thea Stjernesund, aber 2,62 Sekunden Rückstand auf die neue Weltmeisterin sicherte sich die US-Amerikanerin Paula Moltzan Bronze. Auch im zweiten Durchgang unterlief Gwyneth ten Raa wieder ein Schnitzer, aber mit knapp 17 Sekunden Rückstand verbesserte sich die 19-Jährige am Ende auf Platz 36. Hinter dem anderthalb Jahre jüngeren albanischen Jahrhunderttalent Lara Colturi auf Platz sieben war die ambitionierte Sportsoldatin damit Zweitbeste der unter 20-Jährigen. Auch ihre zwei Jahre ältere Schwester Joyce verbesserte sich noch einmal um elf Plätze auf Rang 47 und meinte anschließend: „30 Sekunden Rückstand sind schon mega viel, aber die Strecke hatte bei mir schon viele Schläge und ich machte mehrere Fehler. Aber ich wollte nicht aufgeben und bin froh, mich ins Ziel gekämpft zu haben.“
Keghian riskiert und scheidet aus
Nahezu zeitgleich kämpften auf dem Qualifikationshang 129 Männer um den Einzug ins Riesenslalom-Hauptrennen, das am Freitag stattfindet. Mit Startnummer 52 fuhr Matthieu Osch mit 3,66 Sekunden Rückstand im ersten Lauf auf Platz 36 und fand: „Ich fuhr gut, aber ein Fehler kostete mich wahrscheinlich die Zeit, um unter die ersten 30 zu kommen. Als einer der ersten Starter hat man im zweiten Lauf dann gute Karten, um sich als einer der ersten 25 direkt fürs Hauptrennen zu qualifizieren.“ Zehn Fahrer nach Osch ging dann Joachim Keghian an den Start und brachte einen tollen Lauf nach unten. Die Top 30 verpasste er nur um winzige sechs Hundertstelsekunden. Noch etwas später wurde Nikolaj Lindfors auf knapp sieben Sekunden 66. Im zweiten Durchgang riskierte Keghian dann alles, um sich direkt für das Hauptrennen zu qualifizieren, schied dann aber am schwierigen achten Tor aus.
Matthieu Osch erklärte wenig später: „Ich hatte bei der Besichtigung schon erkannt, dass man dort früh dran sein musste, aber im Rennen überraschte auch mich dort ein heftiger Schlag. Vielleicht wegen meiner größeren Erfahrung hatte ich da aber schon meine Ski in der richtigen Richtung.“ Während auch Nikolaj Lindfors an dieser Schlüsselstelle ausschied, fuhr Osch am Ende als 32. mit 6,04 Sekunden Rückstand ins Ziel. Als einer der besten Fahrer von nicht direkt qualifizierten Nationen darf er damit am Freitag aller Voraussicht nach mit einer Wildcard starten. Sein Fazit zur Qualifikation lautete: „Von diesen zwei Durchgängen nehme ich ein gutes Gefühl mit und bin stolz und froh, dass ich morgen zeigen darf, was ich kann. Der Trend geht jedenfalls weiter nach oben.“
De Maart
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