Samstag1. November 2025

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GriechenlandTausende Erdstöße: Schulen auf Santorini bleiben vorerst geschlossen

Griechenland / Tausende Erdstöße: Schulen auf Santorini bleiben vorerst geschlossen
Die für ihre spektakulären Küsten-Ausblicke und auch einen schlafenden Vulkan bekannte Insel ist seit einer Woche von hunderten Erdstößen erschüttert worden Foto: AFP/Stringer

Angesichts der nicht enden wollenden Erdstöße auf Santorini bleiben die Schulen auf der beliebten griechischen Ferieninsel in der kommenden Woche vorsichtshalber geschlossen.

Diese Entscheidung gelte auch für die Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios, teilte am Samstag die Zivilschutzbehörde des Landes mit. Die Entscheidung sei in Absprache mit Experten und den lokalen Behörden getroffen worden.

Derweil kam es in der Region erneut zu mehreren Beben. Unter anderem ereigneten sich offiziellen Angaben zufolge allein am Samstagmorgen innerhalb von einer Stunde sieben Erdstöße der Stärke 4,0 bis 4,9.

Seit dem 26. Januar wurden im Gebiet um Santorini und die Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios tausende Erdstöße registriert. Experten zufolge handelt es sich um die höchste seismische Aktivität in diesem Ausmaß seit 1964. Die für ihre spektakulären Küsten-Ausblicke bekannte Insel Santorini (Thira) liegt auf einem ruhenden Vulkan, der zuletzt 1950 ausgebrochen war.

Bereits mehr als 6.000 Menschen geflohen

Der griechische Zivilschutz rief am Donnerstag den Notstand aus. Dieser solle vorerst bis zum 3. März gelten, um die „außerordentlichen Bedürfnisse zu bewältigen und mit den Konsequenzen der seismischen Aktivitäten umzugehen“. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte allerdings bei einem Besuch auf Santorini am Freitag, dass es keinen Grund zur Panik gebe: „Wir glauben nicht, dass irgendeine Katastrophe passiert.“

Mitsotakis versicherte bei seinem Besuch der Insel, dass „das gesamte staatliche System mobilisiert“ worden sei. Regierung und Wissenschaftler würden weiterhin „dieses geologische Phänomen überwachen“. Ein Expertenkomitee erklärte, dass das aktuelle Phänomen „nicht in Zusammenhang mit vulkanischer Aktivität“ stehe.

Wie lange die seismische Aktivität in dieser Ägäis-Region anhalten wird, sei aber unklar. „Es ist das erste Mal, dass so etwas passiert“, sagte Athanassios Ganas vom Geodynamischen Beobachtungsinstitut im Fernsehen. Es habe innerhalb von 72 Stunden mehr als 40 Beben der Stärke 4,0 oder höher gegeben. „Wir haben so etwas bisher nicht erlebt.“

Tausende Menschen haben Santorini seit Wochenbeginn jedoch aus Angst vor einem verheerenden Beben vorsorglich verlassen. Der Tourismus, der jedes Jahr mehr als drei Millionen Besucher auf die Insel führt, läuft zu dieser Jahreszeit auf Sparflamme, sodass eigentlich fast nur Einheimische vor Ort sind.

Zu Wochenbeginn: Menschen gehen in Richtung einer Fähre, nach wiederholten Erdbeben
Zu Wochenbeginn: Menschen gehen in Richtung einer Fähre, nach wiederholten Erdbeben Foto: AFP/STR