Eine Studie des LISER (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research), der Universität Luxemburg, der Universität Cambridge und der Wirtschaftsuniversität Wien zeigt, dass Immobilienverkäufer mit afrikanischen Nachnamen auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt werden. In einem Online-Experiment bewerteten Teilnehmer fiktive Immobilienanzeigen. Obwohl die angebotenen Objekte identische Merkmale hatten, lagen die Kaufangebote für Verkäufer mit Nachnamen aus der Subsahara-Afrika im Schnitt 20.000 Euro niedriger.
Bei älteren und weniger gebildeten Käufern fiel die Benachteiligung noch drastischer aus. In diesen Gruppen lag der Preisabschlag in einzelnen Fällen bei bis zu 58.000 Euro.
Während französische, deutsche und portugiesische Nachnamen keinen Einfluss auf die Preisbewertung hatten, wurden afrikanische Namen systematisch abgewertet. Die Studie liefert Hinweise darauf, dass diese Diskriminierung nicht primär auf persönliche Vorurteile, sondern auf statistische Bewertungen zurückzuführen sei, die letztlich reale Verkaufspreise beeinflussen.
Obwohl Gesetze gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt bestehen, zeigt die Studie, dass rassistisch geprägte Bewertungsmuster weiterhin wirtschaftliche Nachteile für Minderheiten nach sich ziehen.
De Maart
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