Inzwischen zeichnet sich eine deutliche Erwärmung ab. Verantwortlich dafür ist ein großes Tiefdruckgebiet, das sich rund um Island herum befindet. Zeitgleich liegt ein kräftiges Hochdruckgebiet über Osteuropa und Teilen Russlands. Diese Konstellation führt dazu, dass Luxemburg von milden Luftmassen aus Südwesteuropa „geflutet“ wird. Das Resultat: Die Temperaturen steigen deutlich höher als die Werte, die wir in den letzten Wochen hatten. Bereits am gestrigen Donnerstag wurden Höchstwerte von mehr als 12°C gemessen, am heutigen Freitag sollen es den Berechnungen zufolge 12 bis 16°C werden. Diese Temperaturen sind überdurchschnittlich, allerdings war der Februar bislang im groben Durchschnitt zu kühl.
Am Wochenende gehen die Temperaturen zwar etwas zurück, bleiben aber immer noch auf einem Niveau, das für Ende Februar eher untypisch ist. Die milden Werte könnten sich bis Mitte nächster Woche halten, bevor uns zwischenzeitlich wieder kühlere Luft erreicht. Diese sollte allerdings nicht mehr in Nachttemperaturen von -10°C resultieren.
Westströmung übernimmt das Ruder
Mit der zunehmenden Dominanz der westlichen Strömungen rückt der Atlantik wieder stärker in den Fokus. Diese Wetterlage sorgt dafür, dass immer wieder Tiefdruckgebiete über den Nordatlantik nach Europa ziehen. Auf deren Vorderseiten wird milde Luft aus Südwesten herangeführt, während auf den Rückseiten kühlere Luftmassen aus dem Norden nachströmen.
Das bedeutet für Luxemburg vor allem eines: wechselhaftes Wetter. Temperaturschwankungen werden zur Regel, begleitet von wiederkehrenden Niederschlägen und auffrischendem Wind. Starke Kaltlufteinbrüche bleiben aber aus, da die milde Luft auf den Vorderseiten der Tiefdruckgebiete stets schnell nachströmt und winterliche Phasen zeitnah wieder beendet oder abmildert.
Chancen auf Schnee schmelzen dahin
Für Schneefans sind das keine guten Nachrichten. Durch die Westströmung bleiben die Temperaturen bis voraussichtlich zum Dienstag oder Mittwoch tagsüber meist im zweistelligen Bereich. Selbst in den Nächten bleibt es vorerst frostfrei, die nächsten Minuswerte könnten erst wieder am frühen Mittwochmorgen auftreten – so der aktuelle Stand der Wettermodelle.
Sollte sich kurzfristig doch einmal eine kältere Luftmasse durchsetzen, wäre das Zeitfenster für winterliches Wetter denkbar klein. Auswirkungen in Form von ein paar Flocken wären dann, wenn überhaupt, wieder nur für die Hochlagen des Landes ein Thema. Bereits die nächste milde Vorderseite eines nachrückenden Tiefs würde die zarten Anzeichen des Spätwinters wieder zunichtemachen. Die Chancen auf anhaltenden Schneefall und eine nachhaltige winterliche Schneedecke tendieren somit gegen null.
Fazit: Winter am Ende?
Was die Berechnungen der vergangenen Stunden und Tage angeht, deutet vieles darauf hin, dass der Atlantik in den kommenden Wochen das Wetter in Luxemburg bestimmen wird. Die damit verbundene Westströmung sorgt zwar für wechselhaftes Wetter, doch die Chancen auf nennenswerten Schnee sind äußerst gering. Ein stabiler Wintereinbruch ist nicht in Sicht.
Schneefans müssen sich wohl oder übel damit abfinden, dass der „richtige“ Winter sich vorzeitig verabschiedet. Es bleibt nur die Hoffnung auf ein kurzes winterliches Intermezzo, das aber wohl eher eine Ausnahme als die Regel bleiben wird.
De Maart
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