Dienstag21. Oktober 2025

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Unberührtes Luxemburg (38)Stréissel: Ein Mosaik der Artenvielfalt an der Alzette

Unberührtes Luxemburg (38) / Stréissel: Ein Mosaik der Artenvielfalt an der Alzette
 Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Die im Nordwesten des Gemeindegebiets von Bettemburg gelegene, breite Alzette-Aue ist auf nationaler und europäischer Ebene geschützt.

Das Naturschutzgebiet Stréissel besteht aus einem Mosaik verschiedenster Lebensräume und diese Vielfalt ist für Brut- und Zugvögel von größter Bedeutung: Feuchtwiesen, magere Mähwiesen, Schilfgürtel, Teiche und Tümpel, Auenwald, die Alzette und ihre Ufer, …

Heute besteht das Hauptziel darin, den recht außergewöhnlichen Lebensraumkomplex von 10 ha zusammenhängender magerer Mähwiesen zu erhalten. Diese Flächen werden im Rahmen von Biodiversitätsverträgen mit später Mahd und ohne Düngung bewirtschaftet. Bedroht durch die Intensivierung der Landwirtschaft, durch zu frühes und wiederholtes Mähen und übermäßige Düngung, sind solche Lebensräume in dem Gebiet stark rückläufig.

Auch Amphibienarten mit negativer Bestandsentwicklung profitieren von den Wasserflächen des Reservats, in denen sich zahlreiche Wasserpflanzen entwickeln. Stillgewässer, die für bestimmte Insektenarten zur Fortpflanzung unentbehrlich sind, ziehen eine große Insektenvielfalt an. Eine Herausforderung für die Zukunft bleibt die Aufwertung der gesamten Aue, bei der sie durch eine Renaturierung der Alzette wieder einen halbnatürlichen Charakter erhält.

Gut zu wissen!

Wiesen-Pippau (Crepis biennis) – Der Wiesen-Pippau blüht von Juli bis September und ist an seinem langen Stängel, der 50 bis 100 cm lang werden kann, zu erkennen. Es ist eine Charakterart magerer Mähwiesen, ein Lebensraum, der aufgrund intensiver Düngung sehr selten geworden ist.

Kammmolch (Triturus crustatus) – Diese Amphibie bevorzugt flache, stehende Gewässer, die sonnig und reich an Vegetation sind. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch einen Kamm auf dem Rücken und der Oberseite des Schwanzes. Er reagiert sehr empfindlich auf Umweltverschmutzungen und Veränderungen seines Biotops und leidet somit unter dem Verschwinden von Feuchtgebieten und dem verstärkten Einsatz von Chemikalien.

Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) – Die Sumpfschwertlilie ist eine häufige Pflanze in Feuchtgebieten, die immer in flachen Gewässern vorkommt. Sie verträgt Verschmutzung und Eutrophierung gut und wird wegen ihrer reinigenden Wirkung in Pflanzenkläranlagen eingesetzt.

IVV Sentier permanent Leudelange

Start des Wanderweges: Centre culturel, 4, rue Eich, 3352 Leudelange