Damit sollte Bartringen eigentlich die Favoritenrolle zustehen. Doch im Vorfeld hatten sich die beiden Kapitäne, Boris Milosevic (Strassen) und Steve Weber (Bartringen), anders festgelegt. Milosevic sah sein Team als Favoriten an, „man habe ja immerhin den Titel zu verteidigen“. Und Weber war nicht abgeneigt, den damit einhergehenden Druck abzugeben. Beide Teams begannen mit den erwarteten Startteams. Alle waren gesund und alle Wehwehchen nach der Pause auskuriert. Das Spiel begann mit voller Intensität, auch wenn das Niveau bei beiden Mannschaften noch zu wünschen übrig ließ.
Doch dies sollte sich schnell ändern. Beide Teams brachten ihr Side-out – den Punktgewinn aus der eigenen Annahme heraus – immer wieder durch. Bei 11:9 gelang Strassen ein erstes Mini-Break. Zu diesem Zeitpunkt glänzten die Strassener mit einigen spektakulären Ballgewinnen in der Abwehr. Bei 11:14 musste Juan Pablo Stutz, der Bartringer Trainer, eine Auszeit ziehen, um den Strassener Flow zu brechen. Und dies gelang, sein Team kam wieder heran. Doch schnell pendelte sich der Punktestand wieder bei plus drei für Strassen ein.
Bei 19:22 nahm Stutz seine zweite Auszeit. Strassen schien nah am Satzgewinn dran. Nach zwei verlorenen Satzbällen orderte Tarantini sein Team an die Seitenlinie. Bartringen wehrte zwei weitere ab, ehe Strassen dann endlich zuschlug (27:25). Bis hierhin hatte Milosevic schon mal recht behalten.
Die Intensität ließ weiterhin nicht nach: Beide Teams schenkten sich nichts. Mal führte die eine, mal die andere Mannschaft. Hatte im ersten Satz der Strassener Zuspieler Gilles Braas vor allem Mateja Gajin bedient, so verteilte er seine Bälle nun an sein ganzes Team, das damit schwerer auszurechen war. Eine 13:9-Führung sprang dabei heraus. Bartringen brauchte nun die Unterstützung seiner Anhängerschaft, die allerdings recht leise blieb. Ihre Mannschaft schien zu diesem Zeitpunkt überfordert. Stutz nahm eine Auszeit, denn Strassen drohte endgültig davonzuziehen (18:13). Und dies sollte auch der Fall sein. Mit 25:16 schloss Gajin den zweiten Satz mit 25:16 für Strassen ab. Milosevic lag weiterhin richtig.
Stutz war gefordert und wechselte: Diagonalangreifer Mathis Esselin blieb dabei auf der Strecke: Mittelblocker Jaromir Kolacny nahm seine Position ein und Lyndon Varga beerbte Kolacny. Und es lief nun weitaus besser. Kolacny tobte sich aus und sein Team setzte sich ab (8:4). Tarantini zog die erste Auszeit. Milosevic musste verletzt das Spielfeld verlassen. Für ihn übernahm Renan Ribeiro. Strassen hatte sich mittlerweile wieder herangekämpft (14:15) und übernahm, durch einige Schnitzer von Bartringen bedingt, kurz darauf die Führung (19:18) und setzte sich weiter ab.
Zwei Auszeiten von Stutz sollten wenig bringen. Die Messe schien gelesen. Doch Bartringen raffte sich noch einmal auf und kam bis auf einen Punkt heran. Pablo Da Rocha war es dann vorbehalten, den Sieg einzufahren (25:23). Mit einem doch klaren 3:0 ging das erste Finalspiel an Strassen. Sein Kapitän hatte die Favoritenrolle ausgerufen und sein Team hatte es umgesetzt. Und wer auswärts mit 3:0 die Oberhand behält, muss nun endgültig als Favorit angesehen werden. Doch noch ist der Meistertitel nicht unter Dach und Fach. Am kommenden Samstag werden sich beide Teams in Strassen wieder gegenüberstehen. Tarantinis Taktik, die gegnerische Annahme mit harten Aufgaben ins Straucheln zu bringen, war aufgegangen. Wetten, dass er sich für Samstag etwas Neues einfallen läßt?
Statistik
Bartringen – Strassen 0:3 (25:27, 16:25, 23:25)
Bartringen: Funk, Weber (13), Cornil (13), Esselin (9), Viens (6), Kolacny (7); Libero: Schubert, Peters Auswechselspieler: Varga (1); 26 Mannschaftsfehler
Strassen: Braas (6), Arab (5), Milosevic (7), Gajin (19), Da Luz, Da Rocha (13); Libero: Samuel Marinho, Garbo Auswechselspieler: Ribeiro (1), 15 Mannschaftsfehler
Im Überblick
Damen
Erstes Finale
Mamer – Walferdingen 3 : 1 (25:18, 19:25, 25:15, 25:16)
Spiel um Platz 3
Petingen – Gym
Play-down
Echternach – Esch xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Bartringen – Steinfort xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die Tabelle
1. Esch (17 Spiele/ 30:32 Sätze/25 Punkte)
2. Bartringen (17/23:43/16)
3. Steinfort (17/22:41/15)
4. Echternach (17/10:50/3)
Herren
Erstes Finale
Bartringen – Strassen 0:3 (25:27, 16:25, 23:25)
Spiel um Platz 3
Lorentzweiler – Fentingen xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Play-down
Echternach – Esch xxxxxxxxxxxxxxxxxx
spielfrei Diekirch
Die Tabelle
1. Diekirch (14/27:23/22)
2. Echternach (14/10:38/6)
3. Esch (14/6:39/4)
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