Montag27. Oktober 2025

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LuxemburgStimmung auf dem Bau hellt sich (etwas) auf

Luxemburg / Stimmung auf dem Bau hellt sich (etwas) auf
Die Beschäftigung im Bausektor sinkt noch immer Symbolfoto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ein Hauch von Stabilisierung in der Luxemburger Baubranche: Aufträge und Auslastung ziehen an, die Beschäftigung schrumpft weniger stark. Und auch auf dem Markt für Immobilienkredite tut sich etwas. 

Ist das kranke Kind der Luxemburger Volkswirtschaft auf dem Weg der Erholung? Auslastung und Auftragslage im Baugewerbe haben im ersten Halbjahr 2025 angezogen. Das berichtet das Statec in einem Konjunkturbericht am Dienstag. Laut dem Luxemburger Statistikamt geht die Zahl der Bauunternehmen, die einen Rückgang ihrer Geschäftstätigkeiten melden, zurück. „Die meisten sprechen von einer Stabilisierung ihrer Lage“, schreibt Statec. Das Unternehmervertrauen bessere sich weiterhin langsam, bleibe jedoch unter dem langfristigen Durchschnitt. Vor allem der Hochbau verzeichne seit Jahresbeginn „deutliche Fortschritte“. Allerdings: Die mangelnde Nachfrage sei noch immer ein starkes Hemmnis.

Einen weiteren Push könnte die Branche vom Kreditmarkt bekommen. Von dort meldet Statec eine deutliche Erholung. Demnach hat sich die Zahl der Immobilienkredite, die die Luxemburger Banken vergeben haben, im zweiten Quartal deutlich erhöht: 33 Prozent Darlehen wurden in diesem Zeitraum mehr vergeben als im Vorjahr. Als Grund macht die Statistikbehörde die sinkenden Zinsen, lockerere Vergabekriterien und staatliche Hilfen aus. Der Aufschwung hat ein breites Spektrum, macht sich sowohl bei Krediten für Wohnung als auch für Häuser bemerkbar, sowohl bei privaten wie gewerblichen Investoren – und auch bei der Art der Kredite. 

Bewegung bei den variablen Krediten

Dort verzeichnen die Statistiker aus Belval vor allem bei den variablen Krediten Bewegung. Drei Jahre lang ging es bei diesen Produkten bergab – im ersten und zweiten Quartal 2025 wuchs ihr Volumen aber dramatisch an: um satte 50 Prozent. Bei den fest verzinsten Krediten wurde ein Zuwachs von 25 Prozent verzeichnet. Insgesamt entschieden sich 44 Prozent der Immobilienkäufer für die variablen Modelle, Ende 2024 waren es nur 34 Prozent. 

Der Zinssatz bei den variablen Krediten ist seit Mai wieder leicht unter den der fest verzinsten Kredite gesunken. Letztere dürften sich bei 3,4 Prozent stabilisieren, prognostiziert Statec. Für das dritte Quartal planen die Banken demnach keine Veränderungen ihrer Vergabekriterien. Allerdings rechnen sie dennoch mit einem Rückgang der Nachfrage. 

Was die Beschäftigung angeht, tendieren im Baugewerbe laut Statec zumindest die „Aussichten wieder nach oben“. Noch ist die Beschäftigung in der Branche aber weiter rückläufig – im zweiten Quartal lag sie 0,6 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. Damit ist sie zwar weiter gesunken, aber „weniger stark als in den Vorquartalen“, schreibt Statec. 

Aus der restlichen Industrie gibt es leicht Positives zu vermelden. In Luxemburg ist die Beschäftigung dort im zweiten Quartal 2025 sachte um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nach einem Rückgang von 0,1 Prozent im ersten Quartal. Dazu beigetragen hat laut Statec vor allem die Lebensmittelindustrie, gefolgt von der Metallindustrie, der Holzverarbeitung und der Energieerzeugung.

Inflationsrate dürfte wieder steigen

Die Inflation dürfte 2026 in Luxemburg unter dem Zielwert von zwei Prozent liegen, schreibt Statec. Für 2025 korrigiert die Behörde ihre Prognose aber nach oben. „Die höher als erwartet ausgefallene Inflation im zweiten Quartal veranlasst Statec, seine Inflationsprognose für dieses Jahr auf 2,1 Prozent anzuheben.“ Ursprünglich waren 1,9 Prozent erwartet worden. Die Inflationsrate dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen. Dazu trage auch die Indextranche vom Mai bei, die „zu einem verstärkten Anstieg der Dienstleistungspreise beigetragen“ habe. 

Für 2026 erwartete Statec einen Rückgang der Ölpreise und weitere staatlichen Maßnahmen zur Senkung der Strompreise. Dem EU-„Deal“, bis 2028 jährlich Energie im Wert von 250 Milliarden Dollar aus den USA zu importieren, stehen die Statistiker allerdings skeptisch gegenüber. „Das ist mehr als das Dreifache der Energieimporte der USA im Jahr 2024 (65 Milliarden Euro) und mehr als die Hälfte aller Energieimporte in Europa (375 Mrd. Europa im Jahr 2024)“, schrieben sie. „Es ist nicht die EU als solche, die Energie importiert, sondern ihre Unternehmen, und diese können kaum gezwungen werden, dem amerikanischen Angebot den Vorzug zu geben.“

Michaux Merle
6. September 2025 - 3.51

Es ist leider nicht das Ende des Tunnels, es ist ein Zug.

Reinertz Barriera Manfred
31. August 2025 - 7.01

Une hirondelle ne fait pas le printemps, die Wirtschaftskrise ist da in allen Bereichen...

Grober J-P.
19. August 2025 - 22.59

Wieviel Kredit darf man erwarten für eine 80 m2 Wohnung?