Dienstag21. Oktober 2025

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Enovos LeagueStarke Defensiven: Darum sind die Sparta und der T71 noch ungeschlagen

Enovos League / Starke Defensiven: Darum sind die Sparta und der T71 noch ungeschlagen
Die Sparta-Truppe profitiert von der Erfahrung eines Jarvis Williams (r.) Foto: Editpress/Jean-Jacques Patricola

Mit dem T71 Düdelingen bei den Damen und der Sparta Bartringen bei den Herren sind nach fünf Spieltagen in der Enovos League noch zwei Mannschaften ungeschlagen. Keine Überraschung, denn beide standen im Vorfeld der Saison ganz oben auf der Liste der Favoriten. Doch was macht die beiden Mannschaften derzeit so stark?

Sparta Bartringen

Routinierter: Die talentierte junge Sparta-Garde, die in den letzten Jahren einige studienbedingte Abgänge zu verkraften hatte, wird älter und damit auch erfahrener, was ihr auch in kniffligeren Situationen zugutekommt. Die Bartringer zeigen sich inzwischen abgebrühter und sind in der Lage, in umkämpften Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Mit der Verpflichtung von Jarvis Williams, der die Liga seit Jahren kennt und mit Steinsel schon die Meisterschaft feiern konnte, wurde zudem wichtige Routine hinzugewonnen, genauso wie mit der Rückkehr von Philippe Arendt, der in seiner Zeit in Düdelingen und Heffingen Höhen und Tiefen kennengelernt hat. Auch mit dem Profi-Tausch – Iwuakor für Mays – kam das Team, das in den letzten Jahren häufiger auf diesen Posten wechseln mussten, dieses Mal gut zurecht und verlor dadurch nicht seinen Rhythmus. 

Mannschaftliche Ausgeglichenheit: Die Sparta besticht in dieser Saison durch einen Kader, in dem viele verschiedene Akteure Verantwortung übernehmen können, womit nicht ein Spieler deutlich heraussticht. Beim letzten Sieg gegen Esch trafen neben den beiden Profis auch Max Logelin (16 Punkte) und Tom Germeaux (13 Punkte) im zweistelligen Bereich. Etwas, das in den vorherigen Spielen auch schon Yannick Verbeelen, dem inzwischen verletzten Colin Braun und Lennart Holsten gelungen ist. In Sachen Assists ist Logelin mit einem Schnitt von vier pro Partie, hinter Etzella-MVP Philippe Gutenkauf zudem der zweitbeste JICL-Spieler. Auch in der Kategorie der Rebounds gehört der 22-jährige Nationalspieler mit durchschnittlich 5,8 zu den besten vier einheimischen Spielern.

Rotation: Bei kaum einem anderen Team in der Enovos League ist die Bank derzeit so tief besetzt wie bei der Sparta, die neben den beiden Profis und Non-Pro Holsten mit den beiden Nationalspielern Logelin und Verbeelen, Philippe Arendt, der ebenfalls schon im FLBB-Dress auflief, sowie Kapitän Victor Stein und Tom Germeaux gleich acht Spieler in der gängigen Rotation hat. Hinzu kommen mehrere Jugendspieler, die auch schon einige Einsatzminuten sammeln konnten. Einziger negativer Punkt ist hier die schwere Knieverletzung von Colin Braun, der dem Team im Laufe der Saison noch ordentlich fehlen könnte. 

Hinzugewonnene Größe: Mit dem deutschen Non-Pro-Spieler Lennart Holsten, der eine Größe von 2,05 Metern mitbringt, hat Bartringen neben Profi Victor Iwuakor in dieser Saison einen weiteren Zwei-Meter-Mann unter den Brettern stehen. Etwas, das dem Team in den letzten Jahren, auch durch großes Verletzungspech, gefehlt hat. Das Sparta-Spiel ist dadurch sicherlich flexibler geworden. 

Defensive: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften. Es ist ein Sprichwort, das man nicht mehr extra erklären muss. Die Sparta besticht bisher auf jeden Fall durch ihre Verteidigung. Gemeinsam mit dem Tabellenzweiten Ettelbrück besitzen Kapitän Victor Stein und seine Teamkollegen die stärkste Defense der Enovos League, kassierten bisher im Schnitt pro Partie 72,6 Zähler.

T71 Düdelingen

Lauren Van Kleunen ist derzeit eine der besten Scorerinnen der Enovos League
Lauren Van Kleunen ist derzeit eine der besten Scorerinnen der Enovos League Foto: Editpress/Jeff Lahr

Defense: Wie die Sparta bei den Herren verfügt auch der T71 bei den Damen über große Stärken im defensiven Bereich. Bisher kassierten Shalonda Winton und Co. in fünf Partien durchschnittlich 58,6 Punkte. Es ist mit Abstand der absolute Topwert der Liga. Damit hat Düdelingen in fünf Partien weniger Punkte hinnehmen müssen als ein Großteil der Konkurrenz in vier. Auch an den Schnitt von 28,8 defensive Rebounds pro Match kommt derzeit kein anderes Team heran. Ein wichtiger Faktor hier ist zweifelsohne Svenia Nurenberg, deren große Stärke in der Verteidigung liegt. 

Erfahrenes Profi-Duo: Keine andere Profispielerin besitzt mehr Erfahrung, was den luxemburgischen Basketball betrifft, als Shalonda Winton, die ihre erste Meisterschaftssaison hier im Land 2013/14 bei den Musel Pikes bestritt. Gemeinsam mit Lauren van Kleunen besitzt der T71 somit ein unwiderstehliches Duo, das eine Menge Routine und Titelerfahrung mitbringt. Mit einem Schnitt von 24,6 Punkten ist Van Kleunen derzeit die zweitbeste Scorerin der Liga, Winton kommt in dieser Kategorie ebenfalls auf starke 20,4 Zähler pro Partie. Mit ihrem Schnitt von 5,6 Assists pro Match gehört die 34-Jährige außerdem zu den Top zwei der Liga. Geballte Erfahrung, die in den engeren Partien, wie am zweiten Spieltag gegen Contern, sicherlich den Unterschied machte. 

Zusätzliche Größe: Eine wichtige Verpflichtung ist zweifelsohne die der Portugiesin Beatriz Gomes Jordao, die vom BC Mess kam und als sogenannte Non-Profi-Spielerin aufläuft. Ihre 1,91 Meter sind unter den Brettern Gold wert und eine wertvolle Entlastung für das Profi-Duo. Ihr derzeitiger Schnitt von 13,5 Rebounds pro Partie spricht dann auch Bände. Gemeinsam mit Van Kleunen und Nurenberg hat der T71 damit entscheidende Argumente unter den Körben. 

Extra-Motivation: Auch wenn der T71 gegen die Musel Pikes, die derzeit im Neuaufbau stecken, am Samstag deutlich favorisiert war, dürfte eine Tatsache die Düdelingerinnen zusätzlich motiviert haben: die Rückkehr von Kapitänin Catherine Mreches nach weit mehr als einem Jahr Verletzungspause. Auf die Spielübersicht ihrer 25-jährigen Playmakerin hat man in der „Forge du Sud“ lange gewartet.