Die Caritas-Affäre zieht weite Kreise: Die Luxemburger Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch gegen die BGL BNP Paribas und die Spuerkeess (BCEE) wegen möglicher Verstöße gegen das Anti-Geldwäschegesetz. Das Online-Medium Reporter.lu schreibt am Mittwochmorgen, es würde eine Voruntersuchung durchgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft interessiere sich für die Bedingungen, unter denen „die Banken die Gelder nach Spanien abfließen ließen“.
Die Justiz interessiere sich „wahrscheinlich“ für die 125 Überweisungen von jeweils knapp über 500.000 Euro, die zwischen Februar und Juli an die spanische Bank BBVA durchgeführt wurden, schreibt Reporter. Im August seien laut Informationen von Reporter bei der BGL und der BCEE Hausdurchsuchen durchgeführt worden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber nicht bekannt, ob es genügend Material für die Eröffnung einer gerichtlichen Untersuchung gebe.
Nach Informationen von Reporter.lu wurden 9,049 Millionen Euro von Caritas-Konten bei der BGL auf drei Konten einer falschen Caritas Internationalis bei der BBVA ausgezahlt. Die Überweisungen hätten sich über einen Zeitraum von etwas mehr als einem Monat erstreckt, ohne dass die Bank etwas dagegen unternommen habe. Ebenso wenig habe die BCEE reagiert, als binnen weniger Tage 52,15 Millionen Euro von Konten der Caritas an die türkische NGO ASAM überwiesen worden seien, schreibt Reporter.
Die Justizverwaltung habe die Untersuchungen bestätigt. Die Pressestelle der Justiz gebe die Namen der betroffenen Banken zwar nicht bekannt, es würde aber kein Zweifel daran bestehen, dass die BGL und die BCEE von den Ermittlungen betroffen seien, schreibt Reporter. Hierbei handle es sich um den ersten Schritt vor der Eröffnung einer gerichtlichen Untersuchung.
De Maart
Hatten die Banken auch den Presidententrick?