Samstag20. Dezember 2025

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Kultur-NewsSprechende Monstera-Pflanzen und Street Art, die auf Industriekultur trifft

Kultur-News / Sprechende Monstera-Pflanzen und Street Art, die auf Industriekultur trifft
Kultur-News aus Luxemburg auf einen Blick Foto: Pexels 

Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

FOTOGRAFIE LUPA Award 2026 für Neckel Scholtus

Die Vereinigung Lët’z Arles und das „Centre national de l’audiovisuel“ (CNA) haben den „LUPA Mentorship x CNA Börse“ für 2026 an eine Luxemburger Künstlerin vergeben. Die glückliche Laureatin heißt Neckel Scholtus. Beide Einrichtungen haben sich ausnahmsweise für 2026 zusammengesetzt, um so gezielter zur Förderung und Verbreitung der Fotografie beizutragen. Die Auszeichnung ist mit 39.000 Euro dotiert, die sich wie folgt aufschlüsseln: Mentorat ihrer Teilnahme an der nationalen Fotohochschule in Arles von Februar bis Juli 2026, Residenz in den Ateliers La Madelaine in Arles, Künstlerbuch in Kooperation von Lët’z Arles und CNA sowie Produktion einer Ausstellung im CNA (ab 2028).

Zwischen neuen Bilder und reaktivierten Archiven: die Fotografin Neckel Scholtus
Zwischen neuen Bilder und reaktivierten Archiven: die Fotografin Neckel Scholtus Foto: Veronique Kolber

Neckel Scholtus, Jahrgang 1982, ist in Esch/Alzette geboren und seit 2009 fotografisch unterwegs. Sie beschäftigt sich mit diversen Aspekten der Fotografie sowie ihrer Archivierung und entwickelt ihre eigene Bildsprache. Zwischen 2009 und 2022 war sie mit dem „Roulot’ographe“ unterwegs, einer Art mobilen „Camera obscura“, und Labo, das ihr erlaubt hat, die Welt anders zu sehen und so das „Reale“ zu hinterfragen. Dies hat ihr die Gelegenheit geboten, Menschen kennenzulernen, Erfahrungen zu sammeln und eine neue Porträtweise zu begründen. Darüber hinaus hat sie sich für den ruralen Raum interessiert und eine spannende Serie, „Fragments d’indices“, mit persönlichen und gemeinschaftlichen Erinnerungen geschaffen. Sie spielt dabei auf allen Facetten der Fotografie, sowohl bei der Entstehung als auch bei der Darstellung und Sichtbarkeit ihrer Bilder.

Für ihr Mentorat hat sie sich vorgenommen, ihr in 15 Jahren gesammeltes Archiv aufzuarbeiten und neu zu interpretieren und darzustellen. In der Mitteilung der Jury, die von Florence Reckinger-Taddeï geleitet wurde, heißt es außerdem: „Il s’agira d’un temps d’approfondissement, de structuration et d’ouverture à de nouvelles formes de restitution.“ (fw)


FILM Luxemburg beim Festival Max Ophüls Preis

Eine zentrale Rolle in „Onkraut“ spielt Pablo, die sprechende Monstera-Pflanze
Eine zentrale Rolle in „Onkraut“ spielt Pablo, die sprechende Monstera-Pflanze Foto: Unedeux

Vom 19. bis zum 25. Januar wird in Saarbrücken zum 47. Mal das Fimfestival Max Ophüls Preis stattfinden, eines der wichtigsten Festivals für den Nachwuchs des deutschsprachigen Films. Und auch in diesem Jahr sind luxemburgische Filmemacher*innen vertreten. In der Reihe SaarLorLux, die den Fokus auf die Großregion legt, laufen gleich vier Produktionen aus Luxemburg: „Onkraut“ vom portugiesisch-luxemburgischen Regisseur Gabriel Pinto Monteiro, Mitglied des Kunstkollektivs Richtung22, „Maja“ von Fabienne Hollwege, „Backstage“ von Emile V. Schlesser und „Véier Méint“ von David Mohr, der mit 19 Jahren der luxemburgischen Armee beitrat und dort viereinhalb Jahre verbrachte. „Véier Méint“ baut auf diesen Erfahrungen auf und erzählt die Geschichte des Soldaten Daniel, der vor einer viermonatigen Trainingsmission steht – aber auch Gefühle für eine junge Frau aus Trier entwickelt. Sowohl „Véier Méint“ als auch „Backstage“ werden auf dem Ophüls-Festival uraufgeführt. Der Ticketverkauf startet an diesem Samstag.


STREET ART ArcelorMittal Foundation vergibt neuen Kunstpreis

„Colors for your Soul“ von Marco Weiten gewann einen der drei Preise
„Colors for your Soul“ von Marco Weiten gewann einen der drei Preise Foto: Christian Muller

Es gibt einen neuen Preis für Street Art in Luxemburg: Die ArcelorMittal Foundation Luxembourg hat in diesem Jahr zum ersten Mal den AFLAA verliehen. Der Preis soll laut Angabe der Stifter darauf abzielen, die aufstrebende Kunstszene zu fördern und gleichzeitig das industrielle Erbe durch künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum aufzuwerten. Für die erste Ausgabe wählte die Stiftung das Motto „The Art of Looking Through – Windows to Other Worlds“. 25 Künstler*innen aus Luxemburg und der Großregion waren eingeladen, zugemauerte Fenster an den Überresten eines ehemaligen Industriegebäudes in der Escher rue d’Audun in der Nähe der „Rout Lëns“ zu gestalten. Die unterschiedlichen Kunstwerke entstanden zwischen August und September. In dieser Woche wurden drei Auszeichnungen verliehen. Samuel Lévy erhielt den Preis der Jury (7.000 Euro), Sebastian Ynaraja Rodriguez den Publikumspreis und Marco Weiten den Preis der Angestellten von ArcelorMittal (jeweils 3.000 Euro). Alle drei Gewinner werden außerdem mit einer Ausstellung in der Galerie Go Art belohnt.