Mittwoch10. Dezember 2025

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EschSportmuseum ade: Wie reagiert die Politik auf das Projekt-Aus?

Esch / Sportmuseum ade: Wie reagiert die Politik auf das Projekt-Aus?
Das Sportmuseum sollte in die ehemalige Turbinenhalle auf der „Rout Lëns“ einziehen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Das Sportmuseum-Projekt auf der „Rout Lëns“ ist vom Tisch. Wie reagiert die Escher Politik auf das Museum‑Aus? Was geschieht mit der Turbinenhalle? Bürgermeister Christian Weis (CSV) zeigt sich verhalten – Oppositionsrat Marc Baum („déi Lénk“) findet klare Worte.

Nachdem das Projekt Sportmuseum auf Initiative der LSAP Ende November in der zuständigen Chamberkommission diskutiert wurde, ging es Schlag auf Schlag. Zunächst wurde das Projekt durch Finanzminister Gilles Roth (CSV) auf Eis gelegt, dann zog Georges Mischo (CSV) das Projekt vergangenen Freitag zurück, drei Tage später verkündete Premier Luc Frieden (CSV) dessen Rücktritt als Sport- und Arbeitsminister. „Das Projekt hätte sicherlich interessant sein können. Es war allerdings voraussehbar, dass daraus nichts wird“, sagt Baum gegenüber dem Tageblatt.

Sowohl die fehlende Ausschreibung als auch die Abhängigkeit vom Immobilienunternehmen IKO Real Estate, das für die Entwicklung des Viertels „Rout Lëns“ zuständig ist, werden von den Oppositionsparteien kritisiert. Bürgermeister Christian Weis (CSV) betont, dass die Stadt Esch an keinem der geplanten Projekte für die Belebung der ehemaligen Industrieelemente involviert gewesen sei. „Die Entwicklung des Viertels liegt bei IKO – dem Besitzer des Terrains“, so Weis. Der kommunale Beitrag auf der „Rout Lëns“ belaufe sich lediglich auf den Wohnungs- und Schulbau.

Schulbau in Eigenregie

Genau da sieht Baum ein weiteres Problem: Er hinterfragt, ob die geplante Schule im neuen Stadtviertel gemäß dem Gesetz über öffentliche Aufträge ausgeschrieben wurde, und zieht damit die politische Mehrheit gezielt zur Verantwortung. Weis entgegnet gegenüber dem Tageblatt, die Stadt habe das Schulterrain erworben und baue die Schule in Eigenregie, „selbstverständlich im Respekt des Ausschreibungsgesetzes“.

Die fehlende Ausschreibung des Sportmuseum-Projekts möchte Weis hingegen nicht kommentieren. Er habe „keinen genauen Einblick“ in das Dossier und kenne „die Elemente nicht“. Das Bauunternehmen IKO Real Estate möchte zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellung beziehen.

„Ein Museum zur Geschichte von Esch ist schon lange im Gespräch und wurde bereits im Gemeinderat diskutiert“, so Marc Baum. Es wäre jetzt eine gute Gelegenheit, sich um dieses Projekt zu kümmern und eine passende Unterkunft zu finden, findet er.