Donnerstag23. Oktober 2025

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Nachteile für SchülerSport- statt Sprachunterricht: OGBL kritisiert Bildungskampagne von Minister Meisch

Nachteile für Schüler / Sport- statt Sprachunterricht: OGBL kritisiert Bildungskampagne von Minister Meisch
Weniger Sprachen, mehr Sport: Das Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL (SEW/OGBL) kritisiert die neue Bildungskampagne von Minister Meisch Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die neue Bildungskampagne von Minister Meisch ruft Kritik hervor. Eine zusätzliche Sportstunde soll in den 6e- und 5e-Klassen eingeführt werden. Das Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL (SEW/OGBL) warnt vor Nachteilen für Schüler mit Lernrückständen.

Die neue Bildungsinitiative „Sécher digital – Fir eng gesond Screen-Life-Balance“ von Bildungsminister Claude Meisch (DP) soll Kultur und Bewegung im schulischen und außerschulischen Umfeld fördern. Doch die Umsetzung dieser Maßnahmen stößt auf Kritik.

Laut dem Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL (SEW/OGBL) bedeute die Reform, dass in den Klassen 6e und 5e im „Einseignement classique“ jeweils eine Stunde Deutsch und Englisch entfallen. In den gleichen Jahrgangsstufen des Enseignement général“ betreffe die Kürzung den Französischunterricht sowie ein Optionsfach.

Die Gewerkschaft kritisiert, dass dies die Mehrsprachigkeit gefährde, die für Luxemburg von zentraler Bedeutung sei. Gerade in einem multikulturellen Umfeld gelte eine fundierte Sprachbildung als zentrale Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg.

Das Syndikat warnt davor, dass die Reduzierung des Sprachunterrichts insbesondere Schülerinnen und Schüler benachteiligen werde, die bereits Lernrückstände haben. Für sie bedeute weniger Unterrichtszeit, dass ihre Chancen auf den Zugang zu bestimmten Sektionen nach der 5e weiter schwinden. Besonders im „Enseignement général“ könne dies zu eingeschränkten Bildungschancen führen.

Bildungspolitik ohne Dialog?

Neben inhaltlicher Kritik wird auch das Vorgehen von Meisch beanstandet: „Wie für Minister Meisch typisch, wurde dieses Projekt ohne vorherige Absprache mit den Lehrkräften und ihren Fachverbänden und Gewerkschaften zuerst der Presse und dann der Abgeordnetenkammer vorgestellt. Bildung im Dialog sieht anders aus“, heißt es in einer Mitteilung des SEW/OGBL.

Anstelle einer Kürzung des Sprachunterrichts schlägt der OGBL eine andere Lösung vor: Es könne eine bessere Balance zwischen digitalen und analogen Medien durch gezielte Leseförderung erreicht werden. Leseprojekte könnten Schülerinnen und Schüler ermutigen, häufiger zum Buch statt zum Bildschirm zu greifen. Auch Wahlfächer mit kreativen oder handwerklichen Schwerpunkten könnten dazu beitragen, die Bildschirmzeit sinnvoll zu reduzieren.

Das SEW/OGBL betont zudem, dass eine einheitliche Regelung zur Smartphone-Nutzung in den Sekundarschulen eine wirkungsvollere Maßnahme wäre, als die Verantwortung auf einzelne Schulen abzuwälzen. Ein umfassendes Konzept zum Einsatz digitaler Medien fehle weiterhin.

Zudem bemängelt die Gewerkschaft, dass Schulen noch immer auf die versprochene Kostenübernahme für Kopien warten. Während Minister Meisch die Nutzung von iPads im Unterricht fördert, fehle eine strukturierte Strategie. Digitale Geräte würden so oft nur als teurer Ersatz für Heft und Buch genutzt.

Harry
2. März 2025 - 8.30

Emmer daat selwecht Gelaaber vum Meisch,
guer neischt neies ausser blo Iwerhiefléchkeet.