Montag27. Oktober 2025

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Shopping in TrierSo wichtig sind Kunden aus Luxemburg für die Trierer City

Shopping in Trier / So wichtig sind Kunden aus Luxemburg für die Trierer City
Einkaufen, entspannen, staunen, essen – das ist die Werbeformel, mit der besonders Gäste aus Luxemburg von einem Besuch in Trier überzeugt werden sollen Foto: Pixabay

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Nach dem absehbaren, zumindest vorläufigen Ende der Corona-Pandemie kehren die Menschen zurück in die Trierer Innenstadt. Doch die Gäste aus Luxemburg halten sich bislang noch fern. Auf Dauer wäre das fatal, belegt eine Analyse des Trierischen Volksfreunds. 

Es steht nicht zum Besten mit der Trierer Innenstadt. Ein Selbstläufer wie früher ist die Kombination aus Geschichte zum Anfassen und Geschäfte-Mix nicht mehr. Die römischen Welterbestätten sind zwar geblieben. Doch die Folgen der Corona-Pandemie haben das Einkaufsverhalten der Menschen gravierend verändert.

Wie ernst die Lage zu werden droht, zeigt die gemeinsame Marketingoffensive von Stadt, Tourismus, Gastronomie und Handel, die unter #triererleben für einen Erlebnistag in Trier wirbt. Corona, Strukturwandel und das veränderte Freizeitverhalten in den vergangenen zwei Jahren haben dramatische Folgen für die Innenstadt, wenn das Ruder nicht herumgerissen wird.

Trier muss sich verändern. Weg von der reinen Shopping-Meile, in der am Abend die nicht vorhandenen Bürgersteige hochgeklappt werden, hin zu einer lebendigen und bewohnten City, die 24 Stunden am Tag für Einheimische und Gäste attraktiv ist.

Es droht eine Teufelsspirale für die Trierer City

Gelingt das in absehbarer Zeit nicht, wird eine Teufelsspirale in Gang gesetzt: Eine Trierer City, die weniger attraktiv ist, zieht weniger Menschen an. Eine geringere Frequenz und einbrechende Umsätze im Handel werden weitere Ladenschließungen zur Folge haben. Und das wiederum wäre dafür verantwortlich, dass Luxemburg als Potenzial und Umsatzbringer für den Trierer Einzelhandel an Bedeutung verliert.

Welche Konsequenz das hätte, ist in der aktuellsten Analyse der Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung (GMA) aus dem Jahr 2018 für die damalige Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts beschrieben: Bestimmend für das Wachstum des Einzelhandelsstandorts Trier, so heißt es dort, sei vorrangig die Entwicklung auf Luxemburger Gebiet. Denn während die Marktforscher zum damaligen Zeitpunkt für die heimische Bevölkerung bis zum Jahr 2025 mit einem Anstieg des Kaufkraftvolumens um zwei Prozent rechneten, erwarteten sie bei den zukünftigen Kunden aus Luxemburg bis zu 28 Prozent mehr Geld in den Taschen.

Kaufkraft aus Luxemburg ist für Trier überlebenswichtig

Konkrete Zahlen? Bitte sehr: Im deutschen Einzugsbereich für potenzielle Käufer in Trier wird sich das Kaufkraftvolumen nach GMA-Prognose auf etwa 3,35 Milliarden Euro erhöhen. Inklusive Luxemburgern und der Kaufkraft von Touristen und Studierenden wird das Gesamtvolumen im Jahr 2025 mit 6,2 Milliarden Euro prognostiziert. Mehr als 2,6 Milliarden Euro davon sind der Anteil der Kaufkraft aus Luxemburg. Das deckt sich mit den Aussagen, dass vor der Pandemie 30 Prozent der Umsätze in der Schuh- und Textilbranche in Trier durch die Kunden aus dem Ländchen generiert worden sind.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich werden die genannten Zahlen ein Wunschtraum bleiben, wenn die Gäste aus Luxemburg nicht wieder zurück nach Trier kommen. Durch Einreiseverbote während der Corona-Pandemie wurden sie ausgesperrt. Nach Erkenntnissen der meisten Trierer Einzelhändler sind viele von ihnen noch nicht zurückgekehrt. So ist es kein Wunder, dass die neue Marketingkampagne vor allem auf die Kunden in Luxemburg zielt.

„Die Menschen sind ein Stück weit lustlos geworden und bleiben der Innenstadt fern.“ So beschreibt der noch neue Innenstadt-Dezernent Ralf Britten die Situation treffend, die auch für einheimische Kunden gilt. Der Umsatz im Einzelhandel floriert, noch wenig gebremst vom Krieg in der Ukraine. Doch Grund zum Jubeln haben vor allem Onlinehändler.

Innenstadt muss multifunktional und attraktiv sein

Egal ob einheimische Kunden, Gäste aus der Region oder aus Luxemburg und Frankreich: Die Trierer City muss wieder eine multifunktionale Innenstadt werden, in der gewohnt und gelebt wird. Dienstleistungs-, Kultur- und Freizeitangebote gehören dazu, und natürlich ein attraktiver Mix aus kleinen und großen Geschäften sowie digitale Angebote für den Alltag und den Tourismus. Diverse Förderprogramme von Land und Bund helfen der klammen Stadtverwaltung, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und städtebauliche Akzente zu setzen.

Wesentlich wird allerdings das Engagement der privaten Immobilienbesitzer sein, denen 76 Prozent der City gehören. Im eigenen Interesse dürfen sie nicht nur auf hohe Einnahmen durch Ladenmieten aus sein. Trier als lebens- und liebenswerte Stadt zu erhalten, ist auch ihre Verantwortung. Gelingt das nicht, werden auch die Kunden aus Luxemburg wegbleiben. Das kann wirklich niemand wünschen.

Jules
20. April 2022 - 11.36

Leider beleien dei meeschten
Leit sech selwer,gleewen muss
een jo nett alles .

Jules
20. April 2022 - 11.36

Leider beleien dei meeschten
Leit sech selwer,gleewen muss
een jo nett alles .

wanda
19. April 2022 - 11.27

@kemmerguy

"Richtech"

Falsch, 'Richteg' gëtt net esou geschriwwen.

Rosie
18. April 2022 - 12.02

@HTK

"Es gilt weiterhin: Ihr tankt in Luxebursch und wir kaufen unsere Jeans in Trier. Leben und leben lassen."

Amazon bringt mir meine Jeans nach Hause, ich kaufe nie was in Trier, ausser Essen und Trinken.

kemmerguy
16. April 2022 - 23.54

Richtech

HTK
16. April 2022 - 13.15

Aber hallo.Liebe Trierer- am 23. Juni kommen wir. Dann wird in Trier lëtzeborgesch geschwaat. Es gilt weiterhin: Ihr tankt in Luxebursch und wir kaufen unsere Jeans in Trier. Leben und leben lassen.

Mcdully
16. April 2022 - 11.58

Ich habe nich nichg verdaut, wie luxemburger während der Pandemie behandelt wurden. In L gibt es auch alles…