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Fünfter JahrestagSo denken Menschen in Luxemburg über die Tram

Fünfter Jahrestag / So denken Menschen in Luxemburg über die Tram
Seit 2017 fährt die Tram durch die Hauptstadt und scheint mittlerweile ganz gut bei den Menschen anzukommen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ob wegen langjähriger Baustellen oder wegen der Kosten: Von der Idee einer Tram waren viele Menschen in Luxemburg lange Zeit nicht begeistert. Das Gespräch mit Fahrgästen, aber auch Passantinnen und Passanten in der Hauptstadt zeigt, wie viele aktuell darüber denken.

Restaurantmitarbeiterin Rossana Recchia

Rossana Recchia nutzt die Tram auf ihrem Weg zur Arbeit 
Rossana Recchia nutzt die Tram auf ihrem Weg zur Arbeit  Foto: Editpress/Julien Garroy

Rossana Recchia nutzt die Tram regelmäßig für die letzte Etappe ihres Arbeitsweges. Mit dem Zug kommt sie vom französischen Grenzort Longwy nach Luxemburg und steigt am Hauptbahnhof in die Tram, um zum Royal Hamilius in der Oberstadt zu gelangen, wo sie in einem Restaurant arbeitet. „Im Vergleich zum Bus geht es mit der Tram schneller. Fünf Minuten und ich bin da“, sagt die 22-Jährige. Manchmal macht sie sich Gedanken um ihre Sicherheit. „Wegen der anderen Fahrgäste. Man weiß ja nie, was in den Köpfen der Leute vorgeht. Aber das ist eine Sorge, die ich gelegentlich habe – auch bei der Nutzung anderer Transportmittel“, sagt sie. Um dann aber lächelnd hinzuzufügen: „Ich habe keine Verbesserungsvorschläge. Ich warte jetzt noch darauf, dass die Tram endlich bis zum Flughafen fährt. Denn bisher muss man dafür mehrere Busse nehmen.“ 

Charlotte Lassine, Sean Marques und Jérôme Pauquet

Sean Marques, Charlotte Lassine und Jérôme Pauquet fahren häufig mit der Straßenbahn
Sean Marques, Charlotte Lassine und Jérôme Pauquet fahren häufig mit der Straßenbahn Foto: Editpress/Julien Garroy

Auch bei Schülerin Charlotte Lassine sowie ihren Mitschülern Sean Marques und Jérôme Pauquet ist die Tram als Transportmittel beliebt. Alle drei nutzen diese oft, um vom „Sportlycée“ auf Cents zum Training in die „Coque“ auf Kirchberg zu kommen. „Es ist praktisch. Nur gibt es morgens zu wenig Sitzplätze, wenn die Wagen voll sind“, stellt Sean fest. Charlotte stört jedoch eher, dass sie abends länger auf die nächste Bahn warten muss. Von Anfang an war die 19-Jährige allerdings begeistert von der Idee einer Tram, da das zum Bild einer modernen Stadt passe. Die Schülerin findet Tramfahren „gemittlech a flott“ und zieht aus einem bestimmten Grund die Bahn dem Bus als Transportmittel vor: „Manche Busfahrer fahren oft schnell oder über rote Ampeln.“ Jérôme findet die Straßenbahn für Kurzstrecken nützlich. Der 18-Jährige freut sich aber auch schon darauf, wenn diese über das Stadtzentrum hinaus fährt: „So wie man das aus dem Ausland kennt.“

Tramnutzerin Patricia Eser

In puncto Fortbewegung setzt Patricia Eser auf den öffentlichen Transport und ist etwa zweimal die Woche mit der Tram unterwegs
In puncto Fortbewegung setzt Patricia Eser auf den öffentlichen Transport und ist etwa zweimal die Woche mit der Tram unterwegs Foto: Editpress/Julien Garroy

Patricia Eser nutzt die Tram eher unregelmäßig und ist über den Daumen gepeilt zweimal die Woche damit unterwegs. Wenn sie von ihrem Wohnort auf Cents aus den Hauptbahnhof erreicht, steigt sie dort zum Beispiel in die Straßenbahn, um nach Kirchberg zu kommen. „Die Tram ist cool, damit kommt man schnell von einem Ort zum anderen“, sagt die 55-Jährige und erinnert sich: „Ich fand das damals eine gute Initiative, da ich den öffentlichen Transport ohnehin viel nutze. Mir fällt auch nichts ein, was man noch verbessern könnte.“

Fahrgast Roberto Ciufoli

Auf seinem Arbeitsweg steigt Roberto Ciufoli in die Straßenbahn und nutzt diese auch für Einkäufe in der Hauptstadt
Auf seinem Arbeitsweg steigt Roberto Ciufoli in die Straßenbahn und nutzt diese auch für Einkäufe in der Hauptstadt Foto: Editpress/Julien Garroy

Die Tram gehört zum täglichen Arbeitsweg von Roberto Ciufoli dazu – wenn er von Bettemburg in die Hauptstadt fährt und er dann dort unterwegs ist. Und er sich abends nach getaner Arbeit auf den Nachhauseweg macht. Der 54-Jährige nutzt die Tram aber auch, wenn er in Luxemburg-Stadt Einkäufe erledigen muss. Er erinnert sich nicht mehr genau an die Anfänge der Straßenbahn, sagt aber: „Ich habe sehr schnell darauf zurückgegriffen, weil ich kein Auto habe.“ Auch er findet die Tram gemütlich und schätzt vor allem eines daran: „Sie macht nicht so viel Lärm.“

Familie Carbone-Cavaliere

Gemeinsam mit ihren Kindern fahren Andrea Cavaliere und Chiara Carbone oft mit der Tram
Gemeinsam mit ihren Kindern fahren Andrea Cavaliere und Chiara Carbone oft mit der Tram Foto: Editpress/Julien Garroy

Auch Chiara Carbone ist mit ihrem Mann und den zwei Kindern öfters in den Waggons der Tram anzutreffen. Für einen Besuch in die Hauptstadt steigt die Familie in Fentingen ins Auto, parkt dann zum Beispiel in Bonneweg und steigt dort in die Tram. „Leider gibt es in unserer Nähe keine Haltestelle“, bedauert die 30-Jährige. Sie fühlt sich in der Straßenbahn sicher – auch wegen der Videoüberwachung. Partner Andrea Cavaliere findet die Tram praktisch, um von einem Stadtviertel ins nächste zu gelangen. „Die Tram ist gratis, fährt regelmäßig und außerdem kann ich hier meine elektronischen Geräte aufladen. Das ist genial.“ Noch genialer fände der 35-Jährige es, wenn die Tram jetzt schon bis nach Findel fahren würde: „Wir fliegen an Weihnachten in den Urlaub. In solchen Situationen wird die Tram nützlich sein, um zum Flughafen zu kommen.“


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Een aus der Staat
12. Dezember 2022 - 16.36

@ JJ / Ö.T. Lachen sie ruhig laut aber bitte verschlucken sie sich nicht. Blödsinn, die Buskolonnen sind noch immer in der Innenstadt unterwegs und stinken weiter. Sogar nachts zirkulieren Gelenkbusse mit 4 oder 5 Passagieren. Was wissen sie von der Groussgass? In ihrem Kaff gibts keine solchen Probleme. Ihr Kommentar war aber trotzdem sehr konstruktiv. Schöne Weihnachten lieber Mann*Frau.

JJ
12. Dezember 2022 - 9.15

@Een aus der Staat,Phil,
und wer hat den ÖT vorher bezahlt? Der TIcketverkauf?Gestatten,dass ich herzlich lache! Und nichts geht über eine Innenstadt in der stinkende Buskolonnen die Luft verpesten. Wer erinnert sich noch an den Aufstand als die "Groußgaass" zur Fußgängerzone umgestaltet werden sollte? Man sieht: Kritik muss konstruktiv sein.Einfach nur rumnörgeln bringt nichts.

Een aus der Staat
11. Dezember 2022 - 15.56

Groussen deiere Blödsinn. D'Staat huet keen Tram gebraucht. An datselwecht gëllt vir de gratis Ö.T. Elo bezillt all Mënsch vir den Transport vun e puer Benotzer. Merci Här Bausch an un all déi aner Léiweckelcher.

Leila
11. Dezember 2022 - 15.21

Was ist die Meinung der wegen langwieriger Bauarbeiten in die Pleite gegangenen Geschäftsleute über die Tram? Tröstlich, dass sie gratis zum Arbeitsamt gondeln können?

Phil
11. Dezember 2022 - 13.54

@JJ
Alles Dinge die Luxemburg nicht braucht - aber unkritische Mitläufer wird es immer geben.

viviane
11. Dezember 2022 - 13.26

Danke Herr Bausch.

JJ
11. Dezember 2022 - 9.40

Gegner wird es immer geben.Auch der Gratistransport wurde kritisiert und hat sich bewährt. Also..
Willkommen im 21. Die Tram war überfällig.Mit der Dino-Partei CSV wohl,ähnlich wie die Trennung von Kirche(Mutterhaus) und Staat,nicht möglich gewesen. Beides von der Bettel-Truppe realisiert. Danke .