Sieben Menschen haben sich kürzlich in Luxemburg mit Legionellen infiziert – wovon sechs in der Gemeinde Steinfort wohnen oder sich dort aufgehalten haben. Das meldet das Gesundheitsministerium am Freitagabend in einer Pressemitteilung. Drei Fälle stehen im Zusammenhang mit dem Krankenhaus in Steinfort. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung und insbesondere für die Einwohner von Steinfort wird derzeit aber als sehr gering eingeschätzt.
Das Ministerium wurde am 10. Juli über die Fälle informiert. Die Personen leiden unter einer Lungenentzündung, die durch das Bakterium Legionella pneumophila ausgelöst wurde – auch bekannt als Legionärskrankheit. Besonders bei älteren oder immungeschwächten Menschen kann die Krankheit schwerwiegend verlaufen.
Die Erkrankten werden derzeit in mehreren Krankenhäusern behandelt. Im Krankenhaus und in der Gemeinde Steinfort wird „eine epidemiologische Untersuchung durchgeführt, um die Ursache der Kontamination zu ermitteln“, schreibt das Ministerium.
Die „sehr ungewöhnliche Situation“ könnte laut Ministerium durch die außergewöhnliche Hitze im Juni begünstigt worden sein. Denn die Hitzewelle könnte die Wassertemperaturen erhöht haben, wodurch sich die Bakterien vermehren konnten. Das Krankenhaus überprüft deswegen seine Wasserkreisläufe und hat die üblichen Maßnahmen zur Vorbeugung von Legionellen verstärkt. (dr)
Was sind Legionellen?
Legionellen sind Bakterien, die im Wasser leben und sowohl die Legionärskrankheit (oder Legionellose) als auch Erkrankungen vom grippalen Typ, wie das Pontiac-Fieber, auslösen können. Die Ansteckung erfolgt fast immer über das Einatmen von winzigen Tröpfchen kontaminierten Wassers. Die Übertragung von Mensch zu Mensch konnte bis heute noch nicht nachgewiesen werden. Die Inkubationszeit der Legionellose beträgt zwei bis zehn Tage. Die Krankheit kann Unwohlsein, hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen, Thoraxschmerzen, trockenen Husten, Atemnot, Niereninsuffizienz und geistige Verwirrtheit hervorrufen. In 5 bis 15 Prozent der unbehandelten Fälle kann die Krankheit zum Tode führen.
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