Samstag1. November 2025

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Kultur-NewsSerge Tonnar im Senegal, luxemburgische Koproduktionen in Locarno – und der Blues Express kehrt zurück

Kultur-News / Serge Tonnar im Senegal, luxemburgische Koproduktionen in Locarno – und der Blues Express kehrt zurück
Neuigkeiten aus der luxemburgischen Kulturszene Quelle: Pexels

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Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

Tout ce qui nous sépare/ n’est pas ce qui nous définit / La vérité qui nous unit est un phare / l’unité dans la variation / la même destination

Serge Tonnar & Adee, „La même destination“

MUSIK Die Luxemburg-Senegal-Connection

Die Drohne schwebt über ein breites Flussdelta im Süden Senegals. Eine Akustikgitarre perlt. Sattes Grün trifft tiefes Blau. Zwei Männer laufen aufeinander zu, in der Mitte einer Brücke treffen sie sich, umarmen sich. Bei den beiden Männern handelt es sich um Serge Tonnar, luxemburgischer Singer-Songwriter, und den senegalesischen Musiker Adee. Kennengelernt haben sich die beiden auf einer privaten Reise Tonnars in den Senegal. Aus dieser Begegnung entstand der Song „La même destination“, der am 12. Juli 2025 veröffentlicht wird, zusammen mit einem Videoclip, der mit Unterstützung der luxemburgischen Botschaft in Dakar gedreht wurde. Eine kontinentübergreifende und -verbindende Kooperation, gesungen auf Luxemburgisch, Wolof und Französisch, die menschliche Gemeinsamkeiten betont. Einigkeit in Vielfalt.  

Gehen den Weg gemeinsam: der luxemburgische Singer-Songwriter Serge Tonnar und der senegaleische Musiker Adee
Gehen den Weg gemeinsam: der luxemburgische Singer-Songwriter Serge Tonnar und der senegaleische Musiker Adee Foto: Musikvideo „La même destination“ 

MUSEUM Neuer stellvertretender Direktor für das Naturkundemuseum

Kulturminister Eric Thill hat Francis Kaell als neuen stellvertretenden Direktor des „Musée national d’histoire naturelle“ (MNHN) vorgeschlagen. Kaell, geboren am 30. Juni 1972, ist Vermessungsingenieur und hat an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in Deutschland einen Abschluss in Raumplanung und Kartografie erworben. Seine berufliche Laufbahn begann 1999 in der IT-Abteilung der Kataster- und Vermessungsverwaltung. Später half er dabei, das nationale Geoportal aufzubauen – eine Plattform, die die Geodaten des öffentlichen Sektors zusammenführt. Als Mitglied des Informations- und Pressedienstes der Regierung leitet Kaell die neue Abteilung für offene Daten und Zugang zu Informationen, die Transparenz und offene Daten fördert und sich für ein nationales Datenökosystem einsetzt. Darüber hinaus lehrte Kaell an der Universität Luxemburg sowie am „Institut national d’administration publique“. Er wird seine neue Stelle als stellvertretender Direktor des MNHN am 1. September 2025 antreten.


LITERATUR Prix Mallarmé für luxemburgischen Verlag

Der renommierte französische Literaturpreis Prix Mallarmé geht in diesem Jahr an Valeriu Stancu für die Sammlung „L’insomniaque fusil de Rimbaud“, erschienen beim luxemburgischen Verlag Éditions Phi. Stancu wurde 1950 in Iaşi geboren und ist Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber. Er schreibt sowohl auf Rumänisch als auch auf Französisch. Sein Werk, das zahlreiche Kurzgeschichten und Essays umfasst, wurde in mehr als 20 Länder übersetzt. Der Preis wird am 8. November im Rahmen der Buchmesse von Brive verliehen.


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luxemburgische Koproduktionen wurden in die offizielle Auswahl des Filmfestivals Locarno aufgenommen

KINO Das Großherzogtum beim Filmfestival Locarno

Gleich drei luxemburgische Koproduktionen finden sich in diesem Jahr im Programm des internationalen Filmfestivals Locarno, das vom 6. bis 16. August stattfindet: Der Langfilm „Dracula“ des rumänischen Autorenfilmers Radu Jude, von dem bereits mehrere Werke vom Film Fund Luxembourg unterstützt wurden, wird im offiziellen internationalen Wettbewerb um den Goldenen Leoparden kämpfen. Jude hat in diesem Jahr mit dem ebenfalls von Luxemburg koproduzierten „Kontinental ’25“ den Silbernen Bären auf der Berlinale gewonnen. In der ikonischen Sektion „Piazza Grande“ läuft außerdem der Cannes-Gewinner „Un simple accident“, der neueste Film des iranischen Filmemachers Jafar Panahi, koproduziert von Luxemburg, Frankreich und dem Iran. In der Sektion „Fuori Concorso“, die genreunabhängige Filme von Regisseuren vorstellt, die die zeitgenössische Kunstlandschaft nachhaltig prägen, ist der Spielfilm „Exil“ des Tunesiers Mehdi Hmili zu sehen, eine Koproduktion zwischen Luxemburg, Tunesien und Frankreich. Der Film ist im Rennen um den Grünen Leoparden, eine 2022 eingeführte Auszeichnung für ambitionierte Werke, die tiefgründige und komplexe ökologische Herausforderungen erforschen.


AUSSTELLUNG Carine Krecké in Arles

Luxemburgische Künstler sind auch bei den „Rencontres d’Arles“, dem renommierten internationalen Fotografie-Festival im südfranzösischen Arles. Zur Eröffnung der Ausstellung „Perdre le nord“ der luxemburgischen Künstlerin Carine Krecké reiste auch Kulturminister Eric Thill, der in seiner Rede das Engagement der an dem Projekt beteiligten luxemburgischen Kulturpartner und die Bedeutung einer aktiven Präsenz Luxemburgs auf den großen europäischen Kunstbühnen lobte: „Die kulturelle Ausstrahlung Luxemburgs beruht auch auf ehrgeizigen Projekten wie diesem. Mit ‚Perdre le nord‘ bietet uns Carine Krecké ein zutiefst aktuelles Werk, das von der Vitalität des luxemburgischen Kunstschaffens zeugt.“ Die Ausstellung in der Chapelle de la Charité ist noch bis zum 5. Oktober zu sehen.


KINO Filmabend unter den Sternen

Mit dem Beginn des Sommers startet auch die Open-Air-Saison der Kinolandschaft: So bietet etwa die „Cinémathèque“ der Stadt Luxemburg vom 24. bis zum 31. Juli Freiluft-Kinoabende an. Unter dem Sternenhimmel der place Guillaume II füllt jeden Abend ab 21.30 Uhr ein Spielfilm die große Leinwand. Von Klassikern wie Charlie Chaplins „The Great Dictator“ bis hin zu 2000er-Hits wie „The Devil wears Prada“ ist alles dabei.  Neu ist dieses Jahr, dass die „Cinémathèque“ in Kooperation mit dem Projekt „Luxembourg Urban Garden“ (LUGA) auch Dokumentarfilme präsentiert. Am 29. und 30. August kann man ab 20.30 Uhr im Odendahl-Park in zwei Filme eintauchen, die sich mit kleinen Lebewesen und großen Umweltfragen beschäftigen. An beiden Kinoveranstaltungen sind keine Reservierungen möglich und es gilt der Leitsatz: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Weitere Informationen sowie das Programm finden Sie unter www.cinematheque.lu. (Oriana Furtado Ennulat)


Der Blues Express ist zurück in der Stadt: Musikfans vor der „Minièresbunn“
Der Blues Express ist zurück in der Stadt: Musikfans vor der „Minièresbunn“ Foto: Joanna Hudyka

EVENT Der Blues Express kehrt zurück

Am Samstag findet in Differdingen zum 21. Mal das größte kostenlose Bluesfestival Europas statt. 41 Bands spielen auf insgesamt zwölf Bühnen im historischen Ambiente des ehemaligen Bergarbeiterdorfs Lasauvage und der Eisenerz-Umladestation Fond-de-Gras. Eine perfekte Kulisse, auch für die internationalen Gaststars, darunter Manfred Mann’s Earth Band, Wolfmother und Tower of Power. Eintrittskarten braucht man keine, lediglich Essen und Getränke sowie die „Minièresbunn“ sind kostenpflichtig.