KunstturnenSeltene Gelegenheit, sich dem Heimpublikum zu zeigen

Dank einer konsequenten Jugendarbeit ist das Kunstturnen in Luxemburg seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch. Dass man sich bei der FLGym im letzten Jahr dazu entschieden hat, nach mehr als einem Jahrzehnt wieder ein großes internationales Turnier im Großherzogtum zu organisieren, kann demnach als logischer Schritt angesehen werden. So gehen die Luxembourg Open am Freitag in der Sporthalle in Belair in ihre zweite Auflage. Es ist eine der wenigen Möglichkeiten für die luxemburgischen Turner, sich vor heimischem Publikum zu zeigen und sich dabei gleichzeitig mit einer starken internationalen Konkurrenz zu messen – ein Angebot, das die jungen Athleten nur zu gerne annehmen. So lässt es sich auch das derzeitige Aushängeschild des nationalen Kunstturnens, Céleste Mordenti, nicht nehmen, extra für diesen Wettkampf nach Luxemburg zu reisen. Die 21-Jährige studiert bekanntlich derzeit in Amsterdam, wo sie sich auch der Akademie TurnZ angeschlossen hat. Hier kann die Turnerin der Gym Bonneweg unter professionellen Bedingungen, in einer modernen Sportanlage, trainieren und dürfte so auch beim Heimspiel einmal mehr zeigen, welche Fortschritte sie inzwischen gemacht hat. Im Herbst verpasste Mordenti um gerade einmal 0,6 Punkte die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. In diesem Jahr startete sie bereits bei drei Weltcups, konnte vor einem knappen Monat in Baku auf ganzer Linie überzeugen und holte am Stufenbarren mit 13,033 Punkten ihre bisher beste Wertung an ihrem Paradegerät – erstmals knackte sie also die 13-Punkte-Grenze. Im letzten Jahr schaffte die FLGym-Turnerin bei der Premiere in Belair den Sprung in zwei Gerätefinals, holte Silber am Schwebebalken und Stufenbarren.

Eine Medaille, die hatte sich auch Quentin Brandenburger im letzten Jahr bei den Luxembourg Open geholt. Bei seinem ersten richtig großen Wettkampf im Seniors-Bereich gab es gleich Bronze am Reck. In den letzten Monaten ist es um den 20-Jährigen allerdings etwas ruhiger geworden, denn der Turner der Etoile Rümelingen bereitet sich aktuell auf seine Abiturprüfungen vor, will sich danach aber ganz auf seine sportliche Karriere konzentrieren. Die Chance, vor heimischem Publikum aufzutreten, lässt sich aber auch der Athlet des COSL-Promotionskaders nicht nehmen. Zu diesem gehört seit diesem Jahr mit Mathis Kayser ein weiterer FLGym-Athlet, der erst vor wenigen Wochen, beim prestigeträchtigen Junior Team Cup in Berlin, auf sich aufmerksam machen konnte. Unter den stärksten Junioren-Turnern der Welt holte der 17-Jährige an seinem Lieblingsgerät, dem Sprung, im Gerätefinale einen bemerkenswerten fünften Rang. Auch Junioren-Turner Kayser schnappte sich vor einem Jahr in Belair eine Medaille, dies natürlich an seinem Paradegerät.

Für Kayser sowie Ben Mangen sind die Luxembourg Open ein wichtiges Vorbereitungsturnier für die EM in Rimini, wo sie am 25. April bei den Junioren antreten werden. Eine Woche später wird auch Céleste Mordenti bei der Europameisterschaft antreten. Diese dürfte sie dann einmal mehr als amtierende luxemburgische Meisterin in Angriff nehmen, denn im Rahmen der Luxembourg Open finden am Freitag auch die nationalen Titelkämpfe statt, bei denen es Mordenti mit ihrer Bonneweger Vereinskollegin Iolanda Dono sowie Alicia Donneger (Diddelenger Turnveräin) und Shana Thill (Etoile Rümelingen) zu tun bekommt. Bei den Herren kämpfen derweil Quentin Brandenburger und Ronan Foley (Aurore Oetringen) um den Titel. Bei den Juniors-Mädchen sind unterdessen für die Meisterschaften neun Turnerinnen gemeldet, bei den Juniors-Jungen fünf.