„Unrivaled“, also konkurrenzlos oder unübertroffen. Es ist ein Name mit einer starken Bedeutung, ein Name, den man in den nächsten Monaten im internationalen Sport noch häufiger hören dürfte. Denn genau so soll die neue Frauenbasketball-Liga in den USA heißen, die am 17. Januar startet und über einen Zeitraum von acht Wochen laufen soll. Es ist ein neues Konzept, das keinesfalls die bestehende Profi-Liga WNBA ablösen soll, die in den vergangenen Monaten boomte und für neue Rekordzahlen in Sachen Zuschauer, Einschaltquoten und Einnahmen sorgte. „Unrivaled“ wird während der sogenannten Off-Season nach einem 3×3-Modus auf verkürztem Feld ausgetragen, soll die besten Spielerinnen der WNBA zusammenbringen und vor allem eine gerechtere Bezahlung ermöglichen.
Denn es waren gerade Nachrichten über die Gehälter der besten Basketballerinnen der Welt, die in den letzten Monaten häufig im Mittelpunkt standen und Diskussionen auslösten, bei denen sich sogar US-Präsident Joe Biden einmischte. So bekam „Wunderkind“ Caitlin Clark, die wie keine andere Spielerin für die derzeitige Popularität und rasante Entwicklung des Damenbasketballs mitverantwortlich ist, in ihrer ersten Saison in der WNBA gerade einmal ein Grundgehalt von 77.000 Dollar. Das Mindestgehalt eines Rookies in der NBA liegt in der aktuellen Saison übrigens bei 1.087.723 Dollar, bei den Damen bekamen die bestbezahlten Spielerinnen der Liga hingegen gerade einmal 241.984 Dollar.
Was viele jedoch mehr verärgert, ist die Tatsache, dass anders als die männlichen Kollegen in der NBA, die 50 Prozent der Erlöse aus Ticketverkäufen und TV-Rechten erhalten, die Frauen mit 9,3 Prozent nur einen Bruchteil hiervon ausgezahlt bekommen. Von den steigenden Einnahmen, so zum Beispiel die 200 Millionen an Übertragungsrechten, sehen die Spielerinnen somit fast überhaupt nichts. Viele sind somit gezwungen, nach der Saison in ausländischen Ligen weiterzuspielen, wo sie oftmals besser verdienen als in ihrer heimischen Profiliga.
„Unrivaled“ bietet den 36 Spielerinnen, die in dieser ersten Saison auf sechs Teams aufgeteilt werden, hingegen ein Mindestgehalt im sechsstelligen Bereich. Hinzu kommen Kapitalbeteiligung und Preisgelder, wie zum Beispiel 250.000 Dollar für die Siegerin eines Eins-gegen-eins-Turniers. Ein Novum im US-amerikanischen Frauensport, an dem zwei der besten Spielerinnen aktiv beteiligt sind. Breanna Stewart und Napheesa Collier, die sich in diesem Jahr in den WNBA-Finals gegenüberstanden, sind Mitbegründerinnen der neuen Liga. Beide werden ab Januar auch selbst auf dem Parkett stehen. Zwei Spielerinnen, die nicht abwarten und hoffen wollten, dass sich irgendwann etwas bessert, und es nun selbst in die Hand genommen haben.
Ihre Kolleginnen werden es ihnen danken, denn „Unrivaled“ könnte auch für die anstehenden Tarifverhandlungen in der WNBA noch eine entscheidende Rolle spielen und vielleicht sogar Schule für andere Sportarten machen, damit Spielerinnen in Zukunft nicht mehr selbst Ligen gründen müssen, um auf gerechtere Gehälter zu hoffen.
De Maart
Guter Artikel, der allerdings ein wichtiges Detail (bewusst?) ignoriert, die WNBA war bis auf die letzte Saison in ihrer gesamten Geschichte noch kein einziges Mal profitabel und hat nur Verluste verbucht, welche aus dem Gewinn der NBA kompensiert wurden. Nun braucht man kein Ekonome zu sein, um zu verstehen warum die Frauen dort weniger verdienen als die Männer, wenn ihre eigene Liga kaum in der Lage ist Gewinne zu generieren. Diese Neiddebatte ist vollkommen sinnfrei, im Sport wird man danach bezahlt, was man generiert. Warum werden diese Frauen denn mehr bezahlt als die Männer in der FLBB, obwohl diese die meisten Hallen im Land ausverkaufen? Weil die FLBB ausserhalb Luxemburgs niemanden interessiert, genau so ist es mit der WNBA im Gegensatz zur NBA welche international grossen Erfolg hat und der Haupttreiber der Streamingplattform der NBA ist, welche 50€+ pro Monat kostet, niemand zahlt dies um die WNBA zu sehen.