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LuxemburgSeit drei Monaten patrouilliert die Lokalpolizei – inzwischen zum Teil auch sonntags

Luxemburg / Seit drei Monaten patrouilliert die Lokalpolizei – inzwischen zum Teil auch sonntags
In Luxemburg-Stadt, aber auch in Esch ist seit dem Sommer eine Lokalpolizei im Einsatz Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Drei Monate sind vergangen, seitdem am 1. Juli in den zwei größten Städten von Luxemburg das Pilotprojekt einer Lokalpolizei startete. Bislang scheinen die Patrouillen vor Ort positiv wahrgenommen zu werden.

Seit mehr als drei Monaten läuft in der Hauptstadt und in Esch das Pilotprojekt einer Lokalpolizei. Das Feedback sieht bisher – zumindest laut der Pressestelle der Polizei – positiv aus: „Allgemein wird die sichtbare Präsenz der Polizei begrüßt. Sowohl von unseren Beamten als auch von den Bürgerinnen und Bürgern und den Geschäftsleuten, die uns oder auch den Gemeinden ihre Anliegen mitteilen.“ Während man sich in der Hauptstadt erst zum „gewünschten Zeitpunkt“ zum Pilotprojekt äußern will, spricht man in Esch von einem „größtenteils positiven“ Feedback. 

Die Bevölkerung in Esch schätzt den direkten Kontakt mit den Beamtinnen und Beamten. „Deren Nähe trägt zum subjektiven Sicherheitsgefühl bei und das Image und die Sympathiewerte der Patrouillen werden durch die Lokalpolizei gestärkt“, so die Pressestelle der Gemeinde Esch. Im Minett gab es bislang keine größeren Veränderungen am Projekt. Immer noch sind dort vier Polizeikräfte als lokale Einheit im Einsatz. Ob in Luxemburg-Stadt, wie zu Beginn des Pilotprojektes, nach wie vor 20 Beamtinnen und Beamte unterwegs sind oder diese Zahl möglicherweise angepasst wurde, will die Gemeinde Luxemburg nicht beantworten. 

Fest steht aber: Die lokale Einheit geht nun zum Teil auch sonntags auf Streife. Das teilte die Pressestelle der Polizei – die übrigens den Begriff Lokalpolizei der Gemeindepolizei vorzieht – auf Nachfrage mit. Bei einer Pressekonferenz zum Start des Projektes am 1. Juli war angekündigt worden, dass die Beamtinnen und Beamten montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr patrouillieren würden, ein Einsatz außerhalb dieser Stunden aber prinzipiell möglich sei. 

Einfluss auf Kriminalrate unbekannt

Aktiv werden muss die lokale Polizei aus ganz verschiedenen Gründen: Etwa in den Morgenstunden, weil die Eingänge zu Geschäften oder Wohngebäuden blockiert sind und sich die Menschen deshalb an die Beamtinnen und Beamten werden. Tagsüber geht es laut der Pressestelle der Polizei dann oft um Meldungen oder Probleme vor Ort, die zum Beispiel den Verkehr betreffen. Aus Esch heißt es dazu, dass bei den Patrouillen auch mal Informationen nachgefragt werden. Auch könnten diese in Notsituationen vor Ort schnell reagieren.

Ob sich das Pilotprojekt in einem Rückgang der Kriminalitätsstatistik bemerkbar macht, kann die Pressestelle der Polizei nicht beantworten. „Eine definitive Bilanz wird erst gegen Ende des Jahres gezogen. Allgemein kann man aber sagen, dass die sichtbare Präsenz einen präventiven Einfluss auf die Kriminalität hat“, heißt es mit dem Hinweis, dass sichtbare Polizeipräsenz aber auch eine Verlagerung mit sich bringen kann. Abhängig von den Ergebnissen des Pilotprojektes und den zur Verfügung stehenden Ressourcen könnte künftig über lokale Einheiten an anderen Orten nachgedacht werden.

Auch in Esch ist es noch zu früh, um endgültig Bilanz zu ziehen. „Eine momentane Analyse wäre auch nicht repräsentativ, da diese lediglich die Sommermonate beinhalten würde“, erklärt die Pressestelle der Gemeinde. Gemeinsam mit der Polizei sollen aber konkrete Zahlen ausgearbeitet werden. Das Ministerium für innere Angelegenheiten verweist darauf, dass Ende des Jahres ein Fazit gezogen wird und man sich deshalb aktuell nicht zum Verlauf des Projektes äußern will.


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