11. Dezember 2025 - 6.53 Uhr
Teutloff-SammlungSechs Monate nach Vorfall mit Klimaanlage ist der Zustand der Exponate immer noch unklar
Das „Centre national de l’audiovisuel“ in Düdelingen kaufte im September 2019 fast 500 Fotografien aus der Privatsammlung des Deutschen Lutz Teutloff. 2025 sollten 82 Exponate bis zum 21. September zu sehen sein. Doch bereits im Juli war die Ausstellung vorzeitig zu Ende – aufgrund technischer Probleme.

Das CNA bezahlte rund 150.000 Euro für die Ausstellung – laut Paul Lesch, damals Direktor, „nicht mehr als ein symbolischer Preis“. Tatsächlich schätzen Experten den Gesamtwert der Kollektion auf mehrere Millionen Euro. Teutloff wollte seine Sammlung explizit an das CNA verkaufen, weil ihn die Arbeit des Archivs im Zusammenhang mit einer Sammlung Edward Steichens überzeugt hatte.
Das CNA wollte Teile dieser wertvollen Sammlung der Öffentlichkeit zeigen. Am 7. Juli kam es jedoch zu Problemen mit der Klimaanlage im Saal, wie das Luxemburger Wort bereits berichtete. Die Pressebeauftragte des CNA erklärt gegenüber dem Tageblatt: „Am Morgen des 7. Juli 2025 wurde gegen 8 Uhr eine Anomalie an der Klimaanlage im Ausstellungsraum Display01 festgestellt.“ Daraufhin informierte das Personal sofort die Direktion. Aufgrund der vorliegenden Informationen wurde entschieden, „die Ausstellung präventiv zu schließen“. Die Werke wurden unter fachmännischer Aufsicht aus dem Raum entfernt.
Unklarheit über den Zustand der Werke
Vor dem Vorfall gab es keine Warnhinweise. Die Pressesprecherin erklärte: „Der Ausstellungsraum hat kein unabhängiges System, das die Klimawerte in Echtzeit überwacht.“ Auch das interne Störungssystem der Anlage habe im Vorfeld keine Warnhinweise angezeigt. Die Klimaanlage – 2007 installiert – habe bis zum Juli ohne größere Probleme funktioniert. Der betroffene Ausstellungsraum ist aktuell geschlossen. „Die Evaluierung des betroffenen Raumes dauert noch an, deswegen können wir zurzeit noch keine abschließenden Schlussfolgerungen mitteilen“, so das CNA. Parallel arbeite man an einem „weiterentwickelten Krisen- und Sicherheitsplan, besonders im Bereich unabhängiger Monitoringsysteme“. Das Düdelinger Archiv plant, den Saal im Herbst 2026 wiederzueröffnen.

Wie das Wort bereits berichtete, kam es zur Entwicklung von Feuchtigkeit im Ausstellungsraum, weshalb noch am 7. Juli die Exponate aus dem Saal entfernt und unter restauratorischer Aufsicht untergestellt wurden. Auf die Frage, ob auch Fotos beschädigt wurden, hält sich das CNA bedeckt. „Weil die Sammlung aktuell noch umfassend analysiert wird, können wir im Moment noch keine genauen Aussagen über mögliche Auswirkungen auf die Werke machen“, so die Kommunikationsstelle gegenüber dem Tageblatt Anfang Dezember – fast fünf Monate nach dem Vorfall. Die laufenden Arbeiten sollen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein, so lange kann über den Zustand der wertvollen Werke nur spekuliert werden.
De Maart
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