Donnerstag18. Dezember 2025

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HandballSchwere Vorwürfe werfen Schatten auf FLH-Kandidat Didier Dinart

Handball / Schwere Vorwürfe werfen Schatten auf FLH-Kandidat Didier Dinart
Didier Dinart führte Frankreich 2017 zum Weltmeistertitel Foto: AFP/Franck Fife

Handball-Spieler des französischen Zweitligisten Ivry werfen Trainer Didier Dinart „Brutalität“ und „demütigende Methoden“ vor. Der ehemalige Weltklasse-Spieler ist aktuell auch für einen Posten beim luxemburgischen Verband (FLH) im Gespräch.

„Toxisches Management“, „Brutalität“ und „demütigende Methoden“: Die Spieler des französischen Handball-Zweitligisten Ivry erheben schwere Vorwürfe gegen ihren Trainer Didier Dinart. Darüber berichtete am Mittwoch die französische Nachrichtenagentur AFP.

Der frühere Weltmeistertrainer Frankreichs gilt seit einigen Wochen auch als möglicher Kandidat für einen Posten beim luxemburgischen Handball-Verband (FLH). „Es ist noch nichts definitiv“, betonte FLH-Präsident Dr. Romain Schockmel am Donnerstag auf Nachfrage des Tageblatt. „Wir visieren im Verband eine Umstrukturierung an. Er ist im Rahmen davon einer von ein paar Kandidaten, die eventuell in Frage kommen, um im nächsten Jahr eine Funktion beim Verband zu übernehmen.“ Um welche es sich konkret handelt, ist noch nicht klar definiert. „Wir sind nach dem letzten Gespräch mit ihm dabei verblieben, dass wir intern alles durchdiskutieren. Verschiedene Bedingungen, die er gestellt hat, sind nicht einfach zu erfüllen“, so Dr. Schockmel.

Zu den Berichten über die Vorwürfe in Ivry sagt der FLH-Präsident. „Es liegt bei uns im Moment kein Notfall vor. Wir müssen ohnehin verschiedene Dinge, die noch ausstehen, besser klären. Auch solche Artikel werden wir natürlich in unser Dossier integrieren, wenn die Zeit kommt.“

„Wollen nicht mehr, dass er uns trainiert“

Die Spieler von Ivry haben sich unterdessen klar gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Dinart ausgesprochen. „Wir wollen nicht mehr, dass er uns trainiert“, wird ein anonym bleibender Spieler in dem AFP-Bericht zitiert.

Dinarts Anwalt wies die Anschuldigungen am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber L’Équipe zurück. Der öffentliche Vorstoß der Spieler sei ein „ungeschicktes Ablenkungsmanöver, während seit Juli ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht läuft. Herr Dinart wirft seinem Arbeitgeber die Nichtzahlung zahlreicher Arbeitsstunden sowie Mobbing und übermäßigen Druck vor, der zu einer erheblichen Verschlechterung seiner Gesundheit geführt hat“.

Dinart ist bei Ivry seit Juli krankgeschrieben und saß seither nicht mehr auf der Trainerbank. Gleichzeitig war er jedoch weiter als Nationaltrainer von Montenegro tätig. Auch das hat in Ivry für Unmut gesorgt. Im Oktober soll es sogar zu einem Spielerstreik gekommen sein, nachdem Dinart – zu diesem Zeitpunkt kurzzeitig nicht mehr krankgeschrieben – nach einem Länderspielfenster bei einer Trainingseinheit erschienen war.

In Gesprächen mit der Vereinsführung nach dem Streik erhoben die Spieler dann die schweren Vorwürfe. Der Klub leitete daraufhin eine interne Untersuchung ein, deren Ergebnisse bislang noch ausstehen.