Dienstag11. November 2025

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Unberührtes Luxemburg (7)Schujansbësch: Zurückgeführt vom Kahlschlag zum naturnahen Laubwald

Unberührtes Luxemburg (7) / Schujansbësch: Zurückgeführt vom Kahlschlag zum naturnahen Laubwald
    Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Der Schujansbësch, das größte zusammenhängende Waldgebiet der „Fondation Hëllef fir d’Natur“, liegt nördlich von Lieler, entlang des Réibachs. Das Gebiet umfasst den Talgrund und die angrenzenden, hauptsächlich nach Norden exponierten Hänge.

Eine große Fläche der heutigen Wälder der Stiftung stammt aus ehemaligen Kahlschlägen von Fichtenbeständen, die anschließend durch Pflanzungen oder natürliche Sukzession schrittweise wieder in natürliche und naturnahe Laubwälder zurückgeführt wurden. Der anfangs viel kritisierte Ankauf des Großkahlschlags im Schujansbësch Mitte der 1990er Jahre erlaubte es durch eine angepasste Bewirtschaftung, die Biodiversität des Standorts deutlich zu verbessern und einen frei zugänglichen Walderlebnisraum zu schaffen. Eine Fläche von 20,6 Hektar im östlichen Teil wurde nicht neu bepflanzt, sondern weitestgehend der freien Entwicklung überlassen. Im Laufe der natürlichen Sukzession wird die krautige Vegetation, die den Kahlschlag in den ersten Jahren besiedelt, sukzessiv durch Pionierbaumarten wie Birken, Weiden und Vogelbeeren ersetzt. In einem späteren Stadium wachsen im Schatten dieses Pionierwaldes Buchen heran.

Gut zu wissen!

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) – Im westlichen Teil des Gebietes wurden Laubbäume gepflanzt, hauptsächlich Buchen und Eichen, daneben aber auch, in Anpassung an die kleinstandörtlichen Gegebenheiten, Bergahorn und Eschen.

Schwarzstorch (Ciconia nigra) – Auf der Suche nach Nahrung besucht der Schwarzstorch häufig offene Flächen innerhalb von Waldgebieten, wie hier die Talsohle der Reibaach, die entfichtet und teilweise als Feuchtwiese restauriert wurde.

Wanderbeweidung – Das Plateau beherbergt einen anderen offenen Lebensraum: die 3,1 Hektar Silikatmagerrasen mit Heidekraut, die nach dem Kahlschlag hier wiederhergestellt wurden. Sie sind jedes Jahr im April die erste Etappe der Wanderbeweidung der Stiftungsflächen mit Schafen.

Sentier nature Cactusbësch

Start des Wanderweges: Centre culturel, 1, Haaptstrooss, 9972 Lieler


Ausgewiesene Naturschutzgebiete in Luxemburg