Montag24. November 2025

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BettemburgSchlachtfeld Park: Gemeinde rückt mit schwerem Geschütz gegen Asiatische Hornisse aus

Bettemburg / Schlachtfeld Park: Gemeinde rückt mit schwerem Geschütz gegen Asiatische Hornisse aus
Flüssiger Stickstoff ist das Kampfmittel der Wahl Foto: Editpress/Alain Rischard

Gas, ABC-Schutzanzüge und Drohnen: Was klingt wie die Ausrüstung eines Schlachtfeldeinsatzes, kam am Montagmorgen in Bettemburg zum Einsatz. Dabei ging es tatsächlich in den Kampf gegen eine invasive Art. Asiatische Hornissen hatten im Parc du Château ein gewaltiges Nest in einem Baum gebaut.

Martin Heynen rückte am Montagmorgen mit seinem Team in den Parc du Château in Bettemburg aus. Hoch oben in einer Baumkrone hing ein Nest der Asiatischen Hornisse über einem stark genutzten Spazierweg. Die Einsatzkräfte sperrten den Bereich ab, zogen ihre Schutzanzüge an und brachten den Kran in Stellung.

Am frühen Morgen war bereits Fernerkundung auf feindlichem Gebiet angesagt – mit Drohne und Wärmebildkamera. „Mir si fir d’éischt mat enger Drohn driwwer geflunn, fir ze kucken, ob nach Liewen am Nascht ass“, sagt Schöffin Josée Lorsché. Die Bilder bestätigten Aktivität. Ein Sicherheitsrisiko für die Besucher des Parks. „Hei geet et ëm d’ëffentlech Sécherheet“, erklärt die Politikerin von „déi gréng“. Das Nest könne nämlich auf den Gehweg stürzen. Längst nicht alle Nester der invasiven Spezies werden entfernt. Aber dieses hier ist ein Fall für Martin Heynen.

Wenn das Nest aus der Krone herunterkrachen würde …
Wenn das Nest aus der Krone herunterkrachen würde … Foto: Editpress/Alain Rischard

Spezialgebiet: Krabbelzeugvernichtung

Heynen ist eigentlich Unternehmer im Gartenbau, hat aber seit einigen Jahren auch die Schädlingsbekämpfung in seinem Portfolio. „Das hat mit dem Eichenprozessionsspinner angefangen, vor drei bis vier Jahren“, erklärt er. Deswegen sei sein Team inzwischen auch erprobt im Umgang mit gefährlichen Insekten. „Bisher gab es noch keine Verletzten bei uns. Wir haben die richtige Ausrüstung, um sich da zu verletzen, müsste man sich schon echt komisch anstellen.“

Normalerweise setzt Heynen Insektizid ein, doch in der Nähe von Gewässern ist das verboten. Da der Bach direkt unter dem Nest verläuft, entschieden sich Gemeinde und Firma für eine Behandlung mit flüssigem Stickstoff. Die Kolonie sei nach dem kalten Wochenende bereits geschwächt gewesen. Für sein Team sind solche Einsätze Routine: Dieses Jahr rückten sie 30 bis 40 Mal wegen Asiatischer Hornissen aus.

Operation erfolgreich, Patient tot
Operation erfolgreich, Patient tot Foto: Editpress/Alain Rischard

Zäh und gefährlich

Die Asiatische Hornisse bleibt im Gegensatz zu heimischen Arten oft bis in den Winter aktiv – solange es nicht richtig kalt wird. Die Jungköniginnen überleben Temperaturen von bis zu -11 Grad Celsius. Die Kolonien sind eine erhebliche Gefahr für Bestäuber, die Hornissen jagen Bienen und Schmetterlinge. Als invasive Art gefährdet die Vespa velutina die Biodiversität erheblich. Große Nester produzieren im Herbst hunderte Jungköniginnen, genug, um im Frühjahr zahlreiche neue Kolonien zu gründen.

Viele Nester hängen hoch in Baumkronen und werden erst sichtbar, wenn die Blätter fallen. Auch in Bettemburg dürfte das entdeckte Nest nicht das einzige gewesen sein. Seriöse Schätzungen halten Fachleute für unmöglich, allerdings ist die Zahl der Einsätze dieses Jahr explosionsartig gestiegen. 

Um Bürger zu unterstützen, bietet die Gemeinde Bettemburg kostenlose Beratung an. Jérôme Morbé, Mitarbeiter der Gemeinde Bettemburg und engagiert bei Natur&Emwelt, prüft Verdachtsfälle, unterscheidet invasive von heimischen Hornissen und klärt das weitere Vorgehen. Nicht jedes Nest muss sofort entfernt werden. Manchmal genügt es, es zu beobachten oder abzusichern. Expertinnen und Experten empfehlen, im Zweifel frühzeitig nachzufragen. Jedes entdeckte und gezielt behandelte Hornissennest schützt Bienen, Bestäuber und letztlich auch Menschen. Denn das Gift, das Hornissen bei einem Stich freisetzen, hat es in sich. Nicht nur für Allergiker.

Nomi
24. November 2025 - 16.41

"" Längst nicht alle Nester der invasiven Spezies werden entfernt.""

Dess Aussoo schockei'ert mech ! Wann mer dei' elo net versicheen auszemaerzen, behaalen mer keng Kontroll wann am Freihjohr potentiel mat engem Multiplikator vun 100 nei Naeschter entstinn.

Et mussen, bei invasiven Arten, eng Weiderplanzung verhennert ginn !