Seit 2018 investiert Schifflingen massiv in seine Schulinfrastruktur. Den Impuls setzte die damalige CSV-„déi gréng“-Koalition unter dem nun scheidenden Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV). Auch die seit 2023 regierende große Koalition von LSAP und CSV setzt den Umbau der Bildungslandschaft konsequent fort. Ziel ist es, bis 2030 die drei Schulen der Gemeinde renoviert respektive umgebaut zu haben und eine zusätzliche vierte Grundschule geschaffen zu haben. Alle Schulen werden eine integrierte „Maison-relais“ haben, sodass das aktuelle Problem der fehlenden Betreuungsplätze in Schifflingen in einigen Jahren endgültig gelöst sein sollte (das Tageblatt berichtete).

Die vierte Grundschule der Gemeinde soll „Op Hudelen“ entstehen. Genau hier soll nun in rund 200 Meter Entfernung auch eine Europaschule gebaut werden. Deshalb hatte sich Bildungsminister Claude Meisch (DP) nach Schifflingen aufgemacht, wo in der letzten Gemeinderatssitzung die Machbarkeitsstudie den Räten vorgestellt wurde. „Der große Vorteil dieser Lösung sind die Synergiemöglichkeiten“, sagt Bürgermeister Weimerskirch im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Europaschule wird vom Staat finanziert, wobei sie auch Sportinfrastrukturen respektive ein Schwimmbad umfasst. Die sollen in Zukunft auch von der kommunalen Grundschule genutzt werden. Genau wie der Außenbereich und das geplante Parkhaus für den gemeinsamen Campus „Op Fléierchen“.
Für die Gemeinde bedeutet das gegenüber dem ursprünglichen Plan für die vierte Grundschule eine Ersparnis von immerhin 6,3 Millionen Euro. Nach Abzug aller staatlichen Zuschüsse würde diese dann noch 41,3 Mio. kosten. Vor allem spart die Gemeinde aber an den Folgekosten, sprich Betriebskosten. Der Staat investiert dagegen insgesamt gesehen rund 140 Millionen Euro in die neue Europaschule. Sie soll Platz für fast 1.000 Schüler bieten, aufgeteilt in 42 Klassen. Die Grundschule ist derweil für bis zu 430 Schüler konzipiert.
16.500 Schifflinger 2060
Bereits jetzt befindet sich „Op Hudelen“ eine Modularstruktur, die einerseits als Ausweichquartier für die sich im Umbau befindliche Lydie-Schmit-Schule (Abschluss 2027) dient, und anderseits auch ein Nebengebäude der internationalen Schule beherbergt. „Die wurde vor zweieinhalb Jahren zunächst als Schule für ukrainische Flüchtlingskinder eröffnet“, erklärt Paul Weimerskirch, „inzwischen sind rund 150 Schüler dort. Die Schule ist zur Relaisstation für alle Kinder geworden, die neu im Land sind.“ Da die Regierung in dieser Legislaturperiode den Bau dreier neuer Europaschulen vorgesehen hat und dabei einen weiteren Standort im Süden suchte, wurde gemeinsam mit der Schifflinger Gemeinde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die soll nun umgesetzt werden, wobei der Baubeginn der Grundschule für 2026 anvisiert wird, der der Europaschule für 2028. 2030 könnte der neue Campus demnach stehen.
Der Impakt auf die Gemeinde soll dabei möglichst klein gehalten werden, vor allem, was die Verkehrssituation angeht, weshalb auch Mobilitätsplaner mit ins Boot genommen wurden und werden.
Der Masterplan Bildungslandschaft für Schifflingen sieht vor, die „Maison Relais“ zu dezentralisieren und ihre Kapazität auf bis zu 1.440 zu erhöhen. „Es werden mindestens vier gleichwertige Standorte geben, sodass jedes Schifflinger Kind die gleichen Voraussetzungen haben wird“, so Paul Weimerskirch abschließend. Simulationen des Bevölkerungswachstums nach könnte Schifflingen im Jahr 2060 16.500 Einwohner (momentan rund 12.000) zählen.

 
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