Freitag7. November 2025

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GemeinderatSchifflingen macht den Anfang: Zwei von 50 TICE-Mitarbeitern übernommen

Gemeinderat / Schifflingen macht den Anfang: Zwei von 50 TICE-Mitarbeitern übernommen
Klima- und Naturschutz standen im Mittelpunkt der Schifflinger Gemeinderatssitzung vom Freitag Foto: Editpress-Archiv/Hervé Montaigu

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Insgesamt 50 Mitarbeiter des Bussyndikats TICE sollen mithilfe der neun Mitgliedergemeinden beruflich neu orientiert werden. Den Anfang machte am Freitag Schifflingen. Zwei ehemalige Busfahrer werden einstweilen für die Gemeinde arbeiten.  

50 TICE-Mitarbeiter sollen neu platziert werden, das auch mithilfe der neun Mitgliedergemeinden des interkommunalen Bussyndikats. Esch, Differdingen, Düdelingen, Kayl, Käerjeng, Petingen, Rümelingen, Sanem und Schifflingen sollen demnach per Konvention mit dem TICE zeitlich begrenzt Personal aufnehmen und dieses bestenfalls nach Ablauf der Konvention ganz übernehmen. Bei den betroffenen TICE-Mitarbeitern handelt es sich in erster Linie um ehemalige Busfahrer, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für den Dienst hinter dem Steuer infrage kommen.         

Den Anfang machte am Freitag Schifflingen, das zwei TICE-Mitarbeiter mit einer Konvention über zwei Jahre in den Gemeindedienst aufnehmen wird. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig. „Wir kommen dem TICE damit entgegen, werden unserer sozialen Rolle gerecht und helfen zwei ehemaligen Busfahrern“, fasste der zuständige Schöffe Carlo Feiereisen (LSAP) zusammen.  

Der Gemeinderat verabschiedete am Freitag auch den Kauf eines ca. 4 Ar großen Grundstücks in der rue de l’Eglise. Diskussionen gab es über den Kaufpreis von 900.000 Euro, den zum Beispiel Oppositionsrat Jeffrey Drui (DP) als zu hoch einstufte und sich daher bei der Abstimmung enthielt. Die Verhandlungen hätten bei 1,5 Millionen Euro begonnen, dafür sei der erzielte Preis korrekt, unterstrich Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV). Einigkeit herrschte über das große Nutzungspotenzial des Grundstücks in zentraler Lage.

Die Finanzlage der Gemeinde hat sich derweil verbessert. 2024 wurde rund 10 Millionen Euro mehr Bonus eingefahren, als in der Haushaltsvorlage vorgesehen war. Das liegt einerseits an gestiegenen Einnahmen (1 Million) und andererseits an einem Minus bei den Ausgaben (9 Millionen), was bedeutet, dass sich die geplante Kreditaufnahme von ursprünglich 15 auf 5 Millionen Euro reduziert. 

Klima- und Umweltpakt

Die Gemeinderatssitzung stand außerdem im Zeichen des Klima- und Naturpaktes. Die alljährliche Bilanz der Initiativen unterstrich die Anstrengungen der Kommune in diese Richtung. Bereits zum dritten Mal erhielt Schifflingen im vergangenen Jahr die Goldzertifizierung des Klimapaktes, wobei der Ursprung aller Bemühungen mit der Schaffung des Umweltamtes im Jahr 1996 zusammenfällt. Demnach hat die Gemeinde in Luxemburg eine Vorreiterrolle im Klimaschutz und will diese auch behalten. Die komplette Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Pelletheizung der Nelly-Stein-Schule oder aber die neue Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Rathauses sind nur einige Projekt-Beispiele der letzten Zeit. Der Bau der neuen Heizzentrale werde dem Umwelt- und Klimaschutz einen weiteren Schub geben, hieß es am Freitag. Der Wasserverbrauch liegt mit 120 Litern pro Tag und Einwohner weit unter dem Landesdurchschnitt und den nationalen Zielen des Klimapaktes (180 Leter pro Tag). Ziel sind 100 Liter.       

Eng mit dem Klimapakt verbunden ist der Naturpakt. Hier erhielt Schifflingen im vergangenen Jahr auf Anhieb die Bronzezertifizierung. Der Naturpakt ruht auf drei Säulen: Naturschutz, Wasserschutz und die Klimawandelanpassung. Für 2025 plant die Gemeinde Initiativen wie das Anlegen eines Mikrowaldes, die Schaffung von insektenfreundlichen und klimaresistenten Grünflächen, die Vergrößerung von Weihern, verstärkte Fassadenbegrünungen oder aber das Aufstellen von Insektenhotels und Igelhäusern. 

Zwei Beamte des TICE übernimmt die Gemeinde einstweilen 
Zwei Beamte des TICE übernimmt die Gemeinde einstweilen  Foto: Editpress-Archiv/Alain Rischard