Luxemburger Satellitenbetreiber SES verdient weniger

Luxemburger Satellitenbetreiber SES verdient weniger
Auch Satellitenbetreiber haben mit fortschreitenden Veränderungen zu kämpfen Foto: Christian Muller

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In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 hat der Luxemburger Satellitenbetreiber SES weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen sieht sich jedoch auf Kurs.

Noch bis vor wenigen Jahren war das Geschäft mit dem Betreiben von Satelliten wie eine Lizenz zum Gelddrucken. War ein Satellit erst bis in der Umlaufbahn, dann galt es nur noch, die vorhandene Kapazität zu vermarkten. Einen neuen Satelliten in Orbit zu bringen, kostete ein Vermögen und dauerte Jahre. Doch die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Wettbewerber, die zum Teil auf andere Technologien setzen, machen den Platzhirschen das Leben schwer.

Diese Entwicklung ist auch in den Zahlen der SES zur Entwicklung der ersten drei Quartale von 2019 ersichtlich. Der Umsatz des Betzdorfer Unternehmens ist in dem Zeitraum um 3,9 Prozent auf 1,4 Milliarden rückläufig. Der operative Gewinn ist mit 17,7 Prozent noch deutlicher eingebrochen, und zwar auf 249,9 Millionen Euro.

Im größten Geschäftsbereich des Unternehmens, Videos, ist der Umsatz in den letzten neun Monaten um mehr als 7 Prozent rückläufig. Etwas ausgeglichen wurde diese Entwicklung durch ein starkes Wachstum im Bereich „Networks“, das jedoch für weniger Umsatz steht als das Geschäft mit den Videos.

Ein Sektor im Wandel

Die Entwicklung des Satellitenbetreibers beschäftigt die Aktionäre bereits eine geraume Zeit. Da die Luxemburger Regierung (direkt und indirekt) 33 Prozent der Stimmanteile an der SES hält, hatte der Abgeordnete Laurent Mosar Mitte 2018 eine parlamentarische Anfrage an den zuständigen Minister Xavier Bettel gerichtet. Er wollte wissen, wie der Staat die Entwicklung sieht.

In seiner Antwort erklärte Kommunikationsminister Bettel damals, dass man die Entwicklung sehr genau beobachte. Des Weiteren hob er hervor, dass sich der gesamte Sektor der Satelliten-Kommunikation derzeit in einer Umbruchphase befinde. Dies sei auch bei den Aktienkursen von anderen Satellitenbetreibern klar zu erkennen.

Es sei nun an der SES, neue Wachstumsbereiche zu erschließen, so Bettel weiter. Und in diesem Sinne werde derzeit konsequent in eine neue Generation von Satelliten investiert. Dabei müsse jedoch zuerst investiert werden – und die Einnahmen folgen erst später, so der Minister damals weiter.

Aktienkurs legt zu

Von dem heftigen Einbruch des Aktienkurses im März 2018 hat sich das Unternehmen mittlerweile etwas erholt. Damals war der Kurs einer Aktie auf unter 11 Euro gefallen. Geschäftsführer Steve Collar gab sich am Freitag zufrieden mit dem erreichten Resultat: „Zum siebten Mal in Folge entsprechen unsere Ergebnisse unseren Erwartungen und den Aussichten, die wir dem Markt gegeben haben“, wird er in der Pressemeldung zitiert.

Auch die Anleger sahen die neusten Zahlen positiv. Bis Nachmittag hat der Kurs am Freitag an der Börse um etwas mehr als 3 Prozent zugelegt und steht wieder bei 17,4 Euro pro Titel.

Von den Höchstständen, wie sie im April 2015 erreicht wurden (34,7 Euro pro Aktie), bleibt das Unternehmen aber noch sehr weit entfernt.

Klar
30. Oktober 2019 - 18.17

Es geht zum Schluss. Die Welt schaut fern über das Internet und auf dem Handy.
Fernseh-Satelliten braucht bald keiner mehr.