Sequenzierungssystem„Santé“ will sich Überblick über die Mutationen verschaffen – Direktor spricht von speziellem PCR-Test

Sequenzierungssystem / „Santé“ will sich Überblick über die Mutationen verschaffen – Direktor spricht von speziellem PCR-Test
Dr. Jean-Claude Schmit, der Direktor der „Santé“, hat sich am Montag in einem 100,7-Interview zur aktuellen Corona-Situation in Luxemburg geäußert Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In Luxemburg herrscht seit einiger Zeit Unklarheit darüber, wie verbreitet die verschiedenen Corona-Mutationen im Großherzogtum sind. „Santé“-Direktor Dr. Jean-Claude Schmit hat nun in einem 100,7-Interview gesagt, dass es diese Woche ein Gesamtbild über die Situation geben solle – und sprach dabei auch von einem speziellen PCR-Test für Mutationen. 

Mindestens 10 Prozent, am liebsten 100 Prozent – das ist die Zahl, die die Luxemburger „Santé“ laut ihrem Direktor Dr. Jean-Claude Schmit beim Sequenzieren von Mutationen erreichen würde. Das hat Schmit am Montagvormittag in einem 100,7-Interview gesagt. Derzeit teste das Großherzogtum etwas mehr als 10 Prozent der positiven Coronavirus-Tests im Land auf verschiedene Virenvarianten.

Ein Echtzeitbild von der Verbreitung der Mutationen in Luxemburg gebe es momentan nicht, erklärt der Direktor. Das liege daran, dass das Sequenzieren einige Tage dauere. Es gebe aber eine „Idee“ für einen speziellen PCR-Test, mit dem man die bereits Corona-positiv getesteten Proben im Labor erneut auf Mutationen untersuchen könne – dieser sei schon in Luxemburg verfügbar. Zum Gesamtüberblick der Varianten im Land sagt Schmit: „Wir werden diese Woche ein Komplettbild kriegen, weil wir in den letzten Tagen ganz viel sequenziert haben.“ 

Repräsentatives Sequenzierungssystem in Arbeit

Eine Bestätigung seitens der „Santé“, dass 10 Prozent der positiven Tests per Sequenzierung auf Mutationen untersucht würden, gab es gegenüber dem Tageblatt am 13. Januar. Einen Gesamtüberblick über die Lage der Mutationen im Land, wie von Schmit für diese Woche angekündigt, gibt es allerdings noch nicht.

Das liege auch daran, dass bisher vermehrt in Clustern auf die Mutationen getestet worden sei, wenn das Gesundheitsministerium den Verdacht hatte, dass er sich bei einer relativ schnellen Ausbreitung um eine ansteckendere Mutation handeln könnte, erklärt Schmit. Beispielsweise sei in den Clustern in den Schulen in Junglinster und Schifflingen dann tatsächlich die ansteckendere britische Mutation nachgewiesen worden. Dieses Testen auf Verdacht kann den Anteil der Mutationen an den gesamten Infektionszahlen verzerren.

In der vergangenen Woche hat das Gesundheitsministerium keine genauen Angaben zu den verschiedenen Varianten im Land in seinem wöchentlichen Corona-Wochenrückblick gemacht. Der Grund: „Es wird derzeit an der Einrichtung eines Sequenzierungssystems gearbeitet, das repräsentative Ergebnisse für die gesamte luxemburgische Bevölkerung liefern soll“, so heißt es in einem der letzten Wochenrückblicke. „Die nächsten Zahlen werden veröffentlicht, sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind.“