Russischer Stahlkonzern NLMK könnte Werk in Düdelingen kaufen

Russischer Stahlkonzern NLMK könnte Werk in Düdelingen kaufen

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Um den Stahlhersteller Ilva in Italien kaufen zu können, muss ArcelorMittal einige Werke in Europa verkaufen. Hierzu zählt auch jenes in Düdelingen. Laut belgischen Medienberichten soll es mit dem russischen Stahlkonzern NLMK nun einen interessierten Käufer geben.

Bereits vor rund zehn Tagen, als der Verkauf von Düdelingen angekündigt wurde, zirkulierte in Belgien die Meldung, dass der russische Stahlkonzern NLMK Interesse daran habe, um die Werke zu übernehmen, die ArcelorMittal in Belgien abstoßen will, um Ilva zu erwerben.

NLMK ist ein Stahlhersteller aus Russland mit Sitz in Lipezk, etwa 500 km südöstlich von Moskau. Das Unternehmen wurde am 24. September 1993 gegründet und gehört dem Oligarchen Wladimir Lissin, wie auf Wikipedia zu lesen ist. Der Konzern beschäftigt rund 60.000 Mitarbeiter und ist im RTS-Index an der Börse in Moskau gelistet.

Unter Berufung auf Gewerkschaftskreise berichteten belgische Medien, dass der russische Konzern die nun zum Verkauf stehenden Standorte in der Region Liège bereits vor Wochen besichtigt hätte. Der russische Stahlhersteller ist bereits in Belgien aktiv und beschäftigt dort rund tausend Mitarbeiter.

Weiter berichten sie, dass der russische Konzern ebenfalls Interesse am Werk von ArcelorMittal in Düdelingen habe. Eine Gesellschaft namens Topco, in der die belgischen Werke und auch jenes in Düdelingen eingebracht werden sollen, soll gegründet werden. Das berichtete die Wirtschaftszeitung L’Echo in ihrer gestrigen Ausgabe. Der einzige Kaufinteressent sei NLMK.

Vieles bleibt jedoch unklar. Einige Medien berichten, dass in Düdelingen bereits der Besuch eines Kaufinteressenten stattgefunden habe. Andere meinten, der Besuch sei geplant. Auch zu den Fragen der Zulieferer, im Falle eines Verkaufs, gibt es noch keine Antworten. Und es dürfte noch bis Ende Mai dauern, ehe die Informationen konkreter werden. Am 22. Mai sollen sich das Management von Düdelingen mit den Gewerkschaften treffen. Einen Tag später will die EU-Kommission ihre Entscheidung bekannt geben. Das Werk in Düdelingen beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. 2016 erwirtschaftete es einen Umsatz von fast 100 Millionen Euro und einen Gewinn von über 2,5 Millionen Euro.