Mittwoch22. Oktober 2025

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StatecRückläufige Zahlen: 1.050 Betriebe mussten 2022 Konkurs anmelden

Statec / Rückläufige Zahlen: 1.050 Betriebe mussten 2022 Konkurs anmelden
Die Zahl der Konkursmeldung erreichte im letzten Quartal 2022 ein Rekordhoch Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Anzahl der Insolvenzmeldungen und Firmenauflösungen ist 2022 erneut rückläufig. Allerdings verzeichnet Statec ein Rekordhoch an Konkursen im letzten Quartal – eine Entwicklung, die weiter beobachtet werden muss.

Insgesamt 1.050 Unternehmen mussten 2022 in Luxemburg Insolvenz anmelden. Somit ist die Zahl der Konkursmeldungen abermals leicht rückläufig, geht aus einer Mitteilung des nationalen Statistikinstituts Statec vom Donnerstag hervor. 2021 gab es 1.160, 2020 noch 1.199 und 2019 noch 1.263 Konkursanmeldungen. Statec vermerkt allerdings mit 388 Insolvenzmeldungen ein Rekordhoch im vierten Quartal 2022. Das Statistikinstitut wolle noch keine Schlüsse aus diesen Zahlen ziehen. Es müsse noch kontrolliert werden, ob es sich hierbei um einen reinen Aufholeffekt handelt oder ob sich dieses Phänomen in den kommenden Monaten weiter verstärken wird.

Auch innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige seien unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Im Horeca-Bereich mussten insgesamt 115 Betriebe Insolvenz anmelden, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (plus 69 Prozent). Damit fällt die Zahl auf das Vorkrisenniveau zurück, sagt Statec. Im Handel hingegen gingen die Konkurse um fast 18 Prozent zurück. Auch bei Holdinggesellschaften und Investmentfonds ist ein Rückgang zu verzeichnen (minus 15 Prozent). Bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen gab es sogar deutlich weniger Insolvenzmeldungen (minus 30 Prozent).

In absoluten Zahlen waren jedoch Holdinggesellschaften und Investmentfonds 2022 am stärksten von Konkursen betroffen, insgesamt 275 Gesellschaften wurden zahlungsunfähig. An zweiter Stelle stehen Handelsunternehmen mit 198 Insolvenzmeldungen.

Anzahl der Konkursmeldungen in Luxemburg seit Januar 2018
Anzahl der Konkursmeldungen in Luxemburg seit Januar 2018 Grafik: Statec

Bauwesen am stärksten betroffen

2.059 Menschen sollen aufgrund der Konkurse ihren Arbeitsplatz verloren haben. Damit blieben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr stabil. Allerdings handelt es sich hierbei noch um vorläufige Daten, merkt Statec an. Die Beschäftigungsdaten für 2022 würden noch nicht vollständig vorliegen. Aus diesen vorläufigen Daten lasse sich jedoch herauslesen, dass das Baugewerbe am stärksten von Arbeitsplatzverlusten betroffen ist. 38 Prozent aller Menschen, die 2022 ihren Job verloren haben, kamen aus dem Bauwesen. An zweiter Stelle stehen nicht-finanzielle Dienstleistungen mit 31 Prozent, gefolgt vom Horeca-Bereich mit 18 Prozent.

Die Entwicklung der Liquidationen im Jahr 2022 ist vergleichbar mit jener der Insolvenzmeldungen. Auch hier vermerkt Statec einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (minus 16 Prozent). 2022 habe es 846 Liquidationen gegeben, im Jahr davor waren es noch 1.008. Wie schon bei den Konkursen habe es, verglichen mit dem Jahr 2021, auch bei den Liquidationen einen merklichen Anstieg im letzten Quartal (278) gegeben: plus 14 Prozent. Die Hälfte aller Firmenauflösungen waren Holdinggesellschaften und Investmentfonds.

Anzahl der Liquidationen in Luxemburg seit Januar 2018
Anzahl der Liquidationen in Luxemburg seit Januar 2018 Grafik: Statec