Beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen von Spa gingen am Samstag um 16.30 Uhr nicht weniger als 74 identische GT3-Renner an den Start. Den Unterschied machen hier die jeweiligen Fahrer-Einstufungen in die Pro-Kategorie (drei Piloten und nur Platin-Profi-Fahrer), die Gold-Kategorie (vier Piloten, dabei zwei oder drei Gold- und ein Silber-Fahrer), die Silber-Kategorie (drei oder vier Piloten, alle Silber-Fahrer), Bronze-Kategorie (vier Piloten, ein Platin, zwei Silber und ein Bronze-Fahrer) und die Pro-AM-Kategorie (drei oder vier Piloten, zwei Bronze und ein oder zwei Profi-Fahrer).
Der Trainingstag am Donnerstag zeichnete sich vor allem durch ständig ändernde Wetterbedingungen aus und somit war es nicht einfach, sich für das Top-Qualifying am Freitag zu positionieren. Die Pole-Position holte sich am Ende der Garage 59 McLaren von Kirchhöfer/Goethe/Loake. Der Tresor-Attempto Audi R8 LMS von Pereira/Hofer/Nesov/Mukuvoz war der schnellste der Bronze-Klasse.
Zu Beginn: Markenvielfalt an der Spitze
Die Anfangsphase des Rennens war von engen Positionskämpfen zwischen McLaren, Mercedes, Aston Martin, Lamborghini und Porsche bestimmt. Die Ferrari und die von vielen als Favoriten gesehenen BMW blieben zu dem Zeitpunkt etwas unauffällig in Lauerstellung um die Plätze 10 bis 15.
Am Samstagabend kam es zu einem fürchterlichen Auffahrunfall, bei dem Laurin Heinrich im Schumacher-CLRT-Porsche (Güven/Heinrich/Bachler) mit gut 200 km/h einem sich in langsamer Fahrt zur Box schleppenden McLaren ins Heck krachte. Wie durch ein Wunder entstiegen beide Fahrer ihren Wracks unverletzt. Dies sollte der einzige spektakuläre Unfall des gesamten Rennens bleiben.
Die Abendstunden und die Nacht brachten dann, wie so oft, eine ganze Reihe von Ausfällen und so war es, dass am Sonntagmorgen etliche, das Rennen mitbestimmende Autos nicht mehr dabei waren: so zum Beispiel der Getspeed Mercedes von Gounon/Stoltz/Schiller, der letztjährige Sieger-Aston Martin von Drudi/Thiim/Sörensen und der Boutsen-VDS-Mercedes von Martin/Goetz/Grenier.
Unter anderem dadurch bedingt, dass über die ganze Distanz kein einziger Regentropfen fiel, gab es dieses Jahr erstaunlich wenige Safetycar- und Gelb-Phasen.
Zum Schluss: Lamborghini gegen Porsche
Nach Sonnenaufgang am Sonntag hatten der Grasser-Lamborghini und der Rutronik-Porsche das Glück, dass sie bei zwei verschiedenen Gelbphasen ihre Tankstopps absolvieren konnten und somit nützliche Sekunden gegenüber ihren Gegnern gewannen. So kam es, dass sich je nach Tankstrategie folgende Teams bei der Gesamtführung ablösten: die ROWE BMW (Nr. 98 und 998), die beiden Ecurie Francorchamps Ferrari (Nr. 50 und 51), die „Mamba“-Mercedes (Nr. 48) und die besagten Grasser Lamborghini (Nr. 63) und Rutronik Porsche (Nr. 96). Bis zum Fallen der Zielflagge blieben die Positionskämpfe unerbittlich, sodass eine halbe Stunde vor Schluss niemand das Podium vorherzusagen vermochte. Nach einer 24-stündigen Hitzeschlacht stand dann das Siegerpodest der Gesamtwertung fest. Der Lamborghini (Nr. 63) von Bortollotti/Engstler/Pepper gewann vor dem Porsche (Nr. 96) von Müller/Niederhauser/Picariello und dem Ferrari (Nr. 51) von Rovera/Abril/Pier Guidi.




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