Die beiden sind leicht zu beschreiben: Sie sind rot, flauschig – und unglaublich süß. Geboren wurden sie ausgerechnet am Muttertag, dem 13. Juni 2021: Rani und Nila, die beiden Roten Pandas – und neuen Stars des Märchenparks in Bettemburg. „Es fängt an, dass nun vieles interessant ist“, sagt Tierpflegerin Maxime Stalter über ihre Lieblinge. „Sie waren schon oft auf Wanderschaft, räubern herum und spielen viel.“ Lebhaft sind sie allemal und werden die Pfleger und Besucher des Märchenparks gut auf Trab halten.
Die Panda-Eltern Reva und Nishu wohnen schon länger im Park. Sie wachen geduldig über den Nachwuchs und sehen dabei zu, wie die Kleinen Purzelbäume schlagen. Raus aus der Kinderstube und in die große Welt. Kalt sei ihnen im Freien jedoch nicht. Ursprünglich kämen sie aus dem Himalaya, weswegen sie Hitze gar nicht mögen.
Die Roten Pandas aus Bettemburg feiern eine kleine Premiere. Denn Rani und Nila gehen jetzt auf Entdeckungsreise. Erst nach 90 Tagen verlassen die Winzlinge normalerweise ihr kuscheliges Nest, um auf eigene Faust das Gehege aufzumischen und sich den Blicken der Besucher zu stellen. Ein willkommener Anlass für den Märchenpark, die beiden neuen Bewohner der Öffentlichkeit vorzustellen.
Neben den zwei Roten Baby-Pandas kann der Märchenpark noch mit einer weiteren neuen Attraktion aufwarten: der neuen Panoramabrücke. Aus Holz gebaut, passt sie sich den Begebenheiten des Waldgebiets an und schlägt Haken um die Bäume herum. Kindern und Erwachsenen bietet sie eine neue Perspektive von oben in die Gehege und auf die Tiere hinab.
120 Meter Brücke zum australischen Parkteil
70 Meter wären vorgesehen gewesen, doch nun erstreckt sich die Panoramabrücke auf ungefähr 120 Meter und führt vom Waldbereich in den australischen Teil hinein. Schaut man nach rechts, schauen einen die scheuen Rehaugen des Dammwilds an, links liegen die australischen Dingos vor ihrer Höhle. Wenn man an den Wallabys vorbeigeht und einer Abzweigung der Brücke folgt, kommt man zu einer kleinen Insel im Dammwildgehege. Dort können die Besucher von Maschendraht umgeben die Hirsche und Rehe füttern – und vom Waldfeeling profitieren.
„Wir haben als Park drei Probleme“, sagt der DirektionsbeauftragtenMarc Neu vom Märchenpark Bettemburg. Der Park sei flach und ein Areal ohne Volumen, sodass es schwierig sei, schöne Gehege für die Tiere zu bauen. Zudem sähe auch der Zuschauer alles immer nur aus einer Perspektive. Das dritte Problem sei das Fehlen von Fließwasser im Park. Andere Parks könnten mit Wassergräben Gehege abtrennen, in Bettemburg müsste man allerdings noch viel mit hässlichem Maschendraht arbeiten. Die Brücke macht den Weg durch den Park jetzt attraktiver und abenteuerlicher.

Marc Neu erklärt, dass es bei der Errichtung der Brücke wichtig gewesen sei, dass Menschen mit reduzierter Mobilität von dem Bauwerk profitieren könnten. Da der Park seit 1997 von der Vereinigung der Eltern von Kindern mit Behinderung (APEMH) verwaltet wird, sei dies ein besonderes Anliegen. Aus diesem Grund gibt es einen Aufzug, der die Brücke für jedermann zugänglich macht. „Sodass jeder, der ein Handicap hat oder im Rollstuhl sitzt, auch auf die Brücke kann“, sagt Neu.
Fertig hätte die Panoramabrücke bereits 2020 sein sollen, doch Corona hatte das Projekt arg ausgebremst. Einige Extras fehlen allerdings noch. Bislang säumen nur Informationsschilder über Solar-, Wind und Wasserenergie den Brückenpfad, doch bis zur nächsten Saison sollen noch drei praktische Stationen dazukommen. Solarzellen, eine Wasserpumpe und ein Windrad samt Windsack sollen Erwachsenen und Kindern nachhaltige Energie näherbringen.
Ein Banner wurde nicht durchgeschnitten, stattdessen wurde die Brücke mit dem symbolischen Durchsägen einer Holzstange eröffnet. „Die hänge ich mir in mein Büro“, sagt Neu lachend, während er seinen Teil des Holzstücks freudig in die Luft hält. Endlich ist das Bauprojekt eröffnet und doch denke man schon jetzt über mögliche Erweiterungen nach.
De Maart






















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