Da ist auch eine Yuriko Backes einmal beeindruckt: „Nice!“, entfährt es der Luxemburger Verteidigungs- und Mobilitätsministerin, als sie den lichtdurchfluteten Besprechungsraum im Dachgeschoss des neuen Statec-Gebäudes betritt. Der große Saal bietet nicht nur eine bodentiefe Fensterfront, allerlei technischen Schnickschnack und einen langen Besprechungstisch für mindestens genauso lange Inflationsprognosen-Strategiesitzungen, sondern am Kopfende auch eine gemütliche, orange-rote Sofa-Sitzecke samt beschirmter Stehlampe, in der eigentlich nur ein pfundschwerer Kristall-Aschenbecher für die Zigarren fehlt. Und gleich dahinter geht’s zur Dachterrasse. Nice.
Vier Minister haben am Freitag dem Statec die Ehre erwiesen und sich das neue Hauptquartier der Statistikbehörde angeschaut: neben Backes auch ihr DP-Parteikollege, Wirtschaftsminister Lex Delles, die CSV-Justizministerin Elisabeth Margue und CSV-Finanzminister Gilles Roth. „Twist“ heißt das Gebäude, und es steht am boulevard du Jazz, was Roth zu einem relativ tiefen Griff in die Wortspielschublade verleitete: „Sie haben alles da, um zu rocken.“
Sanem, nicht Esch!
Wichtig, und über diesen Fakt wachte Sanems Gemeindechefin Simone Asselborn-Bintz bei der Einweihungsfeier persönlich: Das neue Statec-Gebäude steht nicht in Esch-Belval, sondern auf Sanemer Territorium – ganze 180 Meter hinter der Gemeindegrenze. Aber immer noch in Belval.
240 Mitarbeiter von Statec ziehen ins „Twist“ ein und können sich auf insgesamt 9.000 Quadratmetern Bürofläche breitmachen. Einen eigenen Arbeitsplatz gibt es für jeden von ihnen, auch wenn beim Statec eine 50/50-Homeoffice-Regelung gilt. Wenn vor Ort, arbeiten die Statistiker in offenen Vierer-Büros, aber es gibt auch Rückzugsmöglichkeiten und Besprechungsecken: Ziel sei es, dass man sich jederzeit „spontan mit den Kollegen zusammensetzen kann, mit denen man gerade zusammenarbeitet“, wie der designierte Statec-Chef Tom Haas erklärt. Der Umzug beginnt am 30. September und passiert Zug um Zug. Nach zwei Wochen sollen alle ihre neuen Arbeitsplätze in Beschlag genommen haben. „Die Umzugsaktion wird die Arbeit nicht beeinflussen“, sagt Noch-Statec-Chef Serge Allegrezza.
62,6 Millionen Euro hat der Bau gekostet, in dem auch die rund 60 Mitarbeiter der Luxemburger Datenschutzkommission CNDP auf 700 Quadratmetern Bürofläche unterkommen werden. Wie die Statec-Leute können auch sie per Auto zur Arbeit kommen und den Wagen in der Tiefgarage unter dem Komplex abstellen. Per App kann der Arbeitnehmer sich dort vorab den Parkplatz reservieren. Und, wie Serge Allegrezza vielleicht persönlich errechnet hat: „Statistisch gesehen wird jeder auch immer einen Parkplatz bekommen.“
De Maart














Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können