Sonntag19. Oktober 2025

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Jahresbericht der Pensiounskeess Rentenzahlungen in Luxemburg steigen auf 6,8 Milliarden Euro

Jahresbericht der Pensiounskeess  / Rentenzahlungen in Luxemburg steigen auf 6,8 Milliarden Euro
Insgesamt 6,8 Milliarden Euro hat die CNAP letztes Jahr an 233.286 Rentner ausgezahlt Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Summe, die die CNAP im vergangenen Jahr an die Rentner des Privatsektors ausgezahlt hat, ist 2024 um 400 Millionen Euro gestiegen. Die Einnahmen blieben jedoch weiterhin höher als die Ausgaben, und die Rentenreserve konnte weiter gespeist werden. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der staatlichen Verwaltung hervor.

Im Jahresbericht der „Caisse nationale d’assurance pension“ (CNAP) geht es um viele Menschen und um viel Geld: Insgesamt 6,8 Milliarden Euro hat die Verwaltung letztes Jahr ausgeschüttet. Eine deutliche Steigerung, verglichen mit den Jahren zuvor. Im Vorjahr waren es erst 3,4 Milliarden. 2015 waren es 3,8 Milliarden und 2005 sogar nur 2,1 Milliarden Euro.

Hintergrund der starken Steigerung ist ein deutlicher Zuwachs der Zahl der ausgezahlten Renten. Letztes Jahr kamen so insgesamt rund 230.000 Menschen in den Genuss einer Auszahlung, während es 2005 noch mehr als 100.000 weniger waren. In der großen Mehrheit waren es 2024 Alters-/vorzeitige Altersrenten, aber auch 17.424 Invaliditätsrenten und 46.928 Hinterbliebenen- und Waisenrenten.

Ausgezahlt wird diese Summe an Menschen, die in Luxemburg gearbeitet haben und heute in 117 unterschiedlichen Ländern leben. 2023 war das erste Mal, dass die Luxemburger „Pensiounskeess“ mehr Renten im Ausland als im Inland gezahlt hat. Die seit Jahrzehnten hohe Migrationsrate und die Tatsache, dass 47 Prozent der Arbeitskräfte Grenzgänger sind, spiegele sich in den Zahlen der Rentenversicherung wider, schreibt die Behörde in dem Bericht.

Frankreich auf zweitem Platz

2024 waren es 51,6 Prozent der Renten, die ins Ausland überwiesen wurden. 115.611 Renten wurden in andere Länder der Europäischen Union und 3.039 in andere Länder der Welt ausgezahlt, etwa 7 Renten nach Algerien, 4 nach Malaysia, 2 nach Nigeria und 1 nach Guatemala. Nach Luxemburg mit 48,4 Prozent ging die zweithöchste Zahl der Auszahlungen nach Frankreich (18 Prozent aller Rentner).

Der größte Teil der 6,8 ausgezahlten Milliarden Euro ist jedoch im Land geblieben. Trotz eines starken Wachstums lag der Anteil der ins Ausland überwiesenen Renten erst bei 33,06 Prozent der gesamten Summe (etwas mehr als 2,25 Milliarden Euro). Erwähnenswert noch, dass Ende 2024 nur 39,2 Prozent der Rentenempfänger über eine ausschließlich luxemburgische Versicherungslaufbahn verfügten.

Auch konnte 2024 mit den laufenden Einnahmen von rund einer halben Million Versicherten weiterhin die Rentenreserve gespeist werden. Nach Abzug aller Kosten und Transfers waren dies rund 145 Millionen. Zusammen mit der guten Rendite, die der „Fonds de compensation“ (FDC) letztes Jahr erwirtschaftet hat, belief sich die gesamte Reserve der Rentenkasse des Privatsektors damit auf 30,67 Milliarden Euro.

30,67 Milliarden Euro Reserve

Dieses Geld gehört nicht dem Luxemburger Staat. Es gehört den (angehenden) Rentnern. Angetrieben vom starken Wachstum der Zahl der Arbeitsplätze wurden über viele Jahre hinweg mehr Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt, als für das Auszahlen der Renten benötigt wurden. Dieser Überschuss wurde in die Reserve eingebracht, wurde investiert und ist gewachsen. Aktuell entspricht die Summe dem 4,39-Fachen der jährlichen Leistungen.

Das langjährige Gleichgewicht ist dabei, sich zu verschieben. Die Zahl der Rentenempfänger steigt seit Jahren schneller als die Zahl der neuen Beitragszahler. Auf 100 aktive Beitragszahler kamen letztes Jahr 44,7 Rentenempfänger. Vier Jahre vorher waren es erst 42,1.

Entwicklung der Anzahl der Versicherten sowie der Renten seit 2005
Entwicklung der Anzahl der Versicherten sowie der Renten seit 2005 Screenshot: Jahresbericht CNAP

Laut den letzten Prognosen wird es mit dem Überschuss bald vorbei sein: Wegen einer schwachen Entwicklung bei der Gehaltsmasse wird wohl ab 2026 kein zusätzliches, überschüssiges Geld mehr in den FDC einfließen. Fehlen werden dann eher rund 100 Millionen Euro für die laufenden Ausgaben. Ohne Reformen wird das Defizit in den Folgejahren weiterwachsen. Bis 2033 kann das laufende Defizit, laut Schätzungen, dann noch mit der Rendite des Fonds abgedeckt werden.

Von den 24 Prozent Beitragszahlungen pro Gehalt (jeweils 8 Prozent Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Staat) wurden letztes Jahr 23,11 Prozent für Auszahlungen benötigt. Im Jahr 2019 waren es erst 21,58 Prozent.

Die CNAP ist eine öffentliche Einrichtung mit 242 Angestellten, die dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit untersteht und von der „Inspection générale de la sécurité sociale“ beaufsichtigt wird. Seit dem 1. Januar 2009 ist die CNAP der einzige Ansprechpartner in Sachen Rentenversicherung für alle Versicherten des Privatsektors. Mehr als 26.700 Menschen kamen 2024 zur Beratung an die Schalter der CNAP. Mehr als 120.000 Anrufe wurden auf der Hotline „Pensions“ gezählt.

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Der Jahresbericht der CNAP
Der Jahresbericht der CNAP
Nomi
24. Juli 2025 - 10.02

1). Erreechen di Pensio'unen and d'Ausland nach ee Lie'weengen oder een Do'udegen ??

2). Kann een di Pensio'unen an d'Ausland net mat engem Malus belee'en proportional mat den geringeren Liewenskaeschten an dem Land ?

canis-lupus
24. Juli 2025 - 8.36

ëch verstinn Eppes nët:
Së mër esou domm oder stelle mër ons nëmmen esou?!

wat houët Lëtzebuërg färdeg bruëcht- Kinderlein kommet gespillt, an Déi kouëmen mat grousser Freed, all Dag iwwert Grenz, well-

primo:
hei dë Louën méi héicht war, wéi an all aanert Nopëchland..

secondo:
fiir ee Millioune Staat zë gin, awer nët fiir dë klengen Aarbëchter, nee, just d'Läit déi nët schaffen a just hiirt Geld ziëlen..

elo kënnt ët op eemol, dat, wa Lëtzebuërg keng méi Souën houët, dann zéiën déi Läit de Schwanz bäi a gin..

an dann ass ët esou wéi bäim Tunnes an dëm Scheel:

déi woren agespart gin a stungen am Kaka bis zum Hals..

do soot de Wiëchter:

d'Paus ass elo riwwer, Alles sëtzen..

Reinertz Barriera Manfred
24. Juli 2025 - 6.34

Die Auszahlungen ins Ausland sind gerechtfertigt denn die Leute haben ja auch ihre Beiträge geleistet und wenn sie ihre Pension haben wollen sie die eben im Ausland geniessen weil sie sich eben dort nieder lassen wollen oft auch weil das Restleben auch dort oft billiger ist als in Luxemburg........