„Wir wollen die Produktion von Strom aus Wind und Sonne weiter steigern“, so Lex Delles (DP) am Freitag. Das, um mehrere Ziele gleichzeitig zu erreichen: einerseits die nationalen Klimaziele und gleichzeitig das Land und seine Wirtschaft widerstandsfähiger machen.
Das nun vorgestellten Paket von 51 Maßnahmen ist das Resultat eines langen Prozesses. Zu Beginn fanden im vergangenen Jahr Gespräche zwischen Regierung und Vertretern des Privatsektors statt. Danach haben sieben Arbeitsgruppen, mit Vertretern mehrerer Ministerien, an den Details gearbeitet. „Wir haben mit jedem geredet“, so Delles.
Zu den ausgewählten Maßnahmen zählen solche, die den Bürgern das Leben einfacher machen sollen, andere, um den Unternehmern das Arbeiten zu erleichtern und noch andere, um mehr Land für Erneuerbare zur Verfügung zu haben.
Ein Beispiel, das Haushalten die Errichtung einer Solaranlage erleichtern soll, ist, dass für Anlagen, die kleiner als 30 kW sind, und wo es sich nicht um richtig denkmalgeschützte Gebäude handelt, niemand mehr eine Genehmigung bei der Gemeinde anfragen muss, so Lex Delles. Ein entsprechendes Gesetzesprojekt wurde bereits eingereicht. Bei großen Anlagen wolle man derweil verhindern, dass ihre Umsetzung nach dem Erhalt aller Genehmigungen von zu langwierigen Gerichtsprozessen behindert werden kann. Es soll eine „procédure accélérée“ eingeführt werden, die sicherstellt, dass eine betreffende Klage innerhalb einer definierten Anzahl von Tagen behandelt wird.

Mehr Land und mehr Flexibilität
Bei den notwendigen Genehmigungen wolle man derweil klarere und harmonisierte Fristen einführen, so Serge Wilmes (CSV). Das betreffende Gesetzesprojekt gebe es bereits. Des Weiteren sollen nach und nach alle Prozesse digitalisiert werden und es soll sichergestellt werden, dass jedes Papier nur einmal eingereicht werden muss.
Daneben soll es künftig auch innerhalb der Genehmigungsanfragen mehr Flexibilität geben, so der Minister weiter. So soll man sich, was die Anlagen angeht, künftig nicht mehr auf ein bestimmtes Modell festlegen müssen. Auf diese Weise will man sicherstellen, dass nach Erhalt der Genehmigung das bestmögliche Modell für die Anlage genommen werden kann. Im gleichen Sinne werde man sich bei der Anfrage der Genehmigung auch beim Standort nicht mehr auf den Meter genau festschreiben.
Auch will man mehr Land verfügbar machen für die Produktion von erneuerbarer Energie, so Delles weiter. Beispielsweise soll die Errichtung von Windmühlen in Industriezonen erlaubt werden, und in Einflugschneisen soll ihre Höhe weniger strikt begrenzt werden. In diesem Sinne sollen künftig viele dieser Informationen über die Plattform geoportail.lu für jedermann schnell einsehbar sein, um zu verstehen, was möglich ist und was nicht. Zudem will man dem Regierungsrat die Möglichkeit bieten, Wind- und Sonne-Projekten den Status „intérêt public majeur“ geben zu können, um dann schneller und einfacher voranschreiten zu können.
Autobahnen
Einer der Orte, an denen Lex Delles sehr viel Potenzial für die Produktion von erneuerbarer Energie sieht, ist neben den Autobahnen. In einer Studie hat man bereits die Möglichkeiten entlang der A3 unter die Lupe genommen, und das sei „sehr vielversprechend“, so der Wirtschaftsminister. Eine zweite Studie, die das gesamte Autobahnnetz analysiert, sei in der Mache. Die Studien errechnen dabei das gesamte maximale Potenzial, wenn man das Land rund um Autobahnen komplett mit Wind- und Solaranlagen belegen würde. „So weit wird es natürlich nicht kommen“, versichert Delles. „Wir werden nicht einfach grüne Wiesen zupflastern.“ Gemeinsam mit dem Transportministerium schaue man sich an, welche Projekte Sinn ergeben und wie die Regeln für das Land neben den Autobahnspuren neu gestaltet werden könne. An der A3 ist dabei ein erstes Projekt bereits konkret: Der neue Pächter der „Aire de Berchem“ ist laut Ausschreibung bereits verpflichtet, eine Solaranlage auf dem Dach über den Zapfsäulen zu errichten.
Zudem soll es bei Apartmenthäusern nicht mehr notwendig sein, dass eine Mehrheit der Besitzer einem Projekt zustimmt: Solaranlagen auf dem Dach sollen zu einem Recht werden. Es muss zwar nach wie vor jeder gefragt werden, im Endeffekt kann aber auch eine Minderheit ein Projekt umsetzen, wenn die Mehrheit nicht will. Bei diesen Gebäuden mit mehreren Eigentümern gebe es „wirklich noch sehr viel Potenzial“, so Wirtschaftsminister Delles.
Hilfe für Batterien und im sozialen Wohnungsbau
Auf die Erneuerbaren käme halt eine Schlüsselrolle beim Erreichen der Klimaziele zu, so Serge Wilmes. Es müsse daher schneller gehen. Gleichzeitig gelte es aber sicherzustellen, dass ein gutes Gleichgewicht gefunden wird und dass die Anlagen keine negative Auswirkung auf Mensch und Natur haben. „Windmühlen im Wald werden beispielsweise weiterhin verboten bleiben.“
Veränderungen soll es auch bei den Finanzhilfen geben: Beispielsweise soll es jetzt auch Hilfen für die Einrichtung einer Batterie geben für diejenigen, die bereits eine Solaranlage haben, aber noch keine Batterie. Auch den Gemeinden und Kooperativen möchte man künftig bei größeren Anlagen mehr Entgegenkommen zeigen. Hinzu kommt, dass man auch Hilfen für Anlagen auf sozialem Wohnungsbau geben will – das aber nur mit der Bedingung, dass der Strom den Mietern dann gratis zur Verfügung gestellt wird.
Bei diesem einen Papier solle es auch dann nicht bleiben, so die beiden Minister weiter. In Zukunft soll es regelmäßige Berichte über den Fortschritt geben. Elf der 51 Maßnahmen seien bereits in der Umsetzung und bei weiteren 26 sei der Beginn noch vor dem Sommer geplant. Insgesamt geben die beiden Minister sich zuversichtlich. Es seien noch derart viele Projekte in der Pipeline, dass sie ausreichen müssten, um die Klimaziele 2030 auch zu erreichen.
Erstmals mehr Sonne
Nach einem bescheidenen Anstieg der Fotovoltaik-Produktion im Jahr 2023 (plus neun Prozent) ist diese in Luxemburg im Jahr 2024 sprunghaft angestiegen. Mit diesem Anstieg von stattlichen 63 Prozent wurde hierzulande erstmals in einem Jahr mehr Sonnenstrom als Windenergie hergestellt, so Statec vor einigen Wochen. Dieses Wachstum ist zum einen auf einen Rekordausbau der Kapazitäten zurückzuführen, wobei die Zahl der Anlagen von 14.000 auf fast 23.000 stieg. Beigetragen haben aber auch günstigere Wetterbedingungen, mit einem Anstieg der Sonnenstunden um sieben Prozent im Vergleich zu 2023. Im Jahr 2023 deckte Luxemburg insgesamt 22,3 Prozent des gesamten Stromverbrauchs durch inländische Produktion ab. Davon 20,3 Prozent durch Produktion auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen. Zahlen für 2024 gibt es noch nicht.
Zudem soll es bei Apartmenthäusern nicht mehr notwendig sein, dass eine Mehrheit der Besitzer einem Projekt zustimmt: Solaranlagen auf dem Dach zu installieren . Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun .
Warum wurden die Grünen den abgewählt ?
""Einer der Orte, an denen Lex Delles sehr viel Potenzial für die Produktion von erneuerbarer Energie sieht, ist neben den Autobahnen. In einer Studie hat man bereits die Möglichkeiten entlang der A3 unter die Lupe genommen, und das sei „sehr vielversprechend“, so der Wirtschaftsminister.""
Amplaatz natierlech Plaatzen ze iwerdecken, sollten mer mol als allereischt all Daecher vun Résidencen, Sportshaalen, Oeffentleche Gebai'er, Fabrikshaalen mat Photovoltaik bestecken iirt mer Naturflaichen benotzen !
Endlich scheinen die Herren zu beginnen zu verstehen, dass eine Solaranlage ohne Batterie hauptsaechlich Strom produziert, wenn die Strompreise negativ sind. Was sie aber noch nicht richtig verstanden haben, ist, dass man massiv Stromspeicheranlagen, egal welcher Art, aufbauen muss, besonders, wenn noch weitere Solaranlagen aufgebaut werden sollen. Die, die wir schon haben, werden naemlich jetzt schon abgeschaltet, wenn die Sonne mal laenger scheint.