HandballRed Boys schlagen Kastrioti auch im Rückspiel und stehen im 1/16-Finale des European Cup

Nachdem das Hinspiel am Freitag aufgrund von andauernden Auszählungen von Kommunalwahl-Ergebnissen kurzfristig nach Lipjan in eine Chaos-Halle verlegt worden war, stand am Samstag die eigentliche Heimspielstätte von Kastrioti wieder zur Verfügung, sodass das Rückspiel planmäßig in Ferizaj ausgetragen werden konnte – sehr zur Freude der Hausherren. Denn nachdem am Vortag nur rund 250 Fans den Weg ins gut 30 Kilometer entfernte Lipjan auf sich genommen hatten, waren es in der Halle in Ferizaj rund doppelt so viele.

Sportlich erwischten jedoch die Red Boys den besseren Start in die Partie. Jarrar parierte gleich zwei Angriffe der Kosovaren, während Meyffret mit einem frühen Doppelpack für eine 2:0-Führung sorgte – ein Vorsprung, den Differdingen zunächst verteidigen konnte. Zwar bot sich Kastrioti zweimal die Gelegenheit zum Ausgleich, doch eine kompakte Defensive der Red Boys verhinderte den Anschluss. In der Folge bauten Ballet und Tako die Führung sogar auf 9:5 aus.

Doch wie schon im Hinspiel, machte sich der luxemburgische Meister mit Unkonzentrierten das Leben teils selbst schwer. Ein 4:0-Lauf der Gastgeber führte zum 9:9-Ausgleich – Trainer Marc Breser reagierte mit einer Auszeit. Danach präsentierte sich seine Mannschaft zunächst wieder fokussierter: Goedert und Togno stellten auf 11:9. Doch erneut sorgten Fehler im Angriffsspiel für Ballverluste, die Kastrioti eiskalt nutzte und beim 12:11 erstmals in Führung ging. Zur Pause stand aber wieder ein 15:15-Gleichstand.

In die zweite Hälfte starteten die Red Boys dann aber zunächst auf dem falschen Fuß – sie gerieten erneut mit zwei Toren in Rückstand (16:18). Es entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide, bis Jarrar mit zwei wichtigen Paraden – darunter ein Siebenmeter – die Wende einleitete. Vorne sorgten Jean Louis, Goedert (2), Tako und Ballet mit einem 5:0-Lauf für die 21:18-Führung.

Damit schwanden auch die Chancen der Kosovaren auf ein Comeback zunehmend, denn unter Berücksichtigung des Hinspiel-Ergebnisses betrug der Rückstand nun bereits sechs Tore. Spätestens als Tako und Jean Louis nach 45 Minuten auf 24:19 erhöhten, schwanden die Hoffnungen der Gastgeber – auch auf den Rängen machte sich das bemerkbar: Viele Zuschauer verließen vorzeitig die Halle.

Kastriotis Trainer versuchte in der 51. Minute beim Stand von 27:21 mit einem Timeout noch einmal gegenzusteuern – doch die Entscheidung war längst gefallen. Breser nutzte die verbleibenden Minuten, um durchzuwechseln und allen Spielern auf dem Spielberichtsbogen Einsatzzeit zu geben. Am klaren Endstand änderte das nichts mehr.