KommentarPutin will keine Sicherheitsgarantien, er will die Ukraine

Kommentar / Putin will keine Sicherheitsgarantien, er will die Ukraine
In imperialer Kulisse unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin am Montag (21.2.) ein Dokument zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Separatistengebiete in der Ostukraine Foto: Alexej Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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Seit Wochen wird sich unter anderem in Europa und den USA die Frage gestellt: Was will Wladimir Putin? Nun dürfte es klar sein: Es geht nicht um Sicherheitsgarantien für Russland, Putin will die Ukraine. Wie der Kreml-Herr im Juli vergangenen Jahres in einem Aufsatz ausführte, betrachtet er die Ukraine, neben Belarus, als Teil einer „russischen Welt“. Er will die vermeintlichen Fehler wieder beheben, die einst bei der Auflösung der Sowjetunion gemacht worden seien, als die einstigen sowjetischen Republiken in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Kiew wandte sich von Russland ab, hin zum Westen, vor allem politisch und wirtschaftlich. Das versucht Putin seit 2014 mit Gewalt zu verhindern, durch die Annexion der Krim und den Krieg im Donbass.

Mit der Anerkennung der beiden selbsternannten „Volksrepubliken“ ging es gestern Schlag auf Schlag weiter: Putin ordnete den Einmarsch russischer Truppen in den Osten der Ukraine an. Die werden von Moskau zwar „Friedenstruppen“ genannt, werden der Ukraine aber Krieg bringen. Irgendwann in nächster Zukunft werden die beiden „Republiken“ aus lauter Dankbarkeit für die Hilfe gegen den von Kiew geplanten und von Putin erfundenen „Völkermord“ Moskau um den Anschluss an Russland bitten und ein entsprechendes Referendum abhalten. Mit absehbarem Resultat.

Vermutlich wird es nun aber von der Reaktion des Westens abhängen, wie schnell sich Putin der restlichen Ukraine bemächtigen wird. Denn der Kreml-Herr hat gestern selbst die Eigenstaatlichkeit der Ukraine infrage gestellt. Es dürfte klar sein, was das bedeutet. Denn mit den ersten Truppen auf ukrainischem Territorium wird es mit Putin kein Zurück mehr geben.

Filet de Boeuf
22. Februar 2022 - 16.10

Sie glauben doch nicht dass amerikanische oder unsere luxemburgischen Politiker keine Narzissten sind? Weswegen glauben sie, dass alle Politiker darauf bestehen, dass man Privatperson und öffentliche Person streng trennen muss? Im Hintergrund wird fleissig mit Immobilien gehandelt, die Rente vorbereitet, Posten in der Privatwirtschaft organisiert...

Grober J-P.
22. Februar 2022 - 11.16

Die Menschheit wird die Narzissten einfach nicht los. Make Russia great again, erinnert mich an seinen Freund Donald. Verstehe das ganze Vorhaben immer noch nicht. Wollen die Russen in der Ukraine heim ins Reich, oder? Was wäre wenn Portugal einige Gemeinden in Luxemburg für sich beanspruchen wollte?

HTK
22. Februar 2022 - 10.59

Der Mann ist größenwahnsinnig geworden. Er dreht den Spieß einfach um und beschuldigt die ukrainische Führung der Korruption und der Unterschlagung von Hilfsgeldern aus dem Westen auf Kosten der Bevölkerung. ER spricht von einer Mafia und von Selbstbereicherung. Das ist der Clou schlechthin.Hat er vergessen wie er an seinen Reichtum gekommen ist,damals als rechte Hand des Bürgermeisters von Petersburg? Hat er nicht ein Schloß bauen lassen ( 1000 000 000 € ) und daneben ein bescheidenes Chalet von der Größe eines Fußballfeldes um seine Freunde zu empfangen? Das alles während seine " Untergebenen " im fernen Osten des Landes am Hungertuch nagen und die Kritiker spurlos verschwinden? Da fällt es schwer politisch korrekt zu denken und zu handeln.

Beobachter
22. Februar 2022 - 7.23

Putin hat sein Ziel erreicht.Der Rest der Ukraine interessiert nicht.Die Kiever Kriegstreiber dürfen weiter mit dem Westen kooperieren.Das Gas wird an China geliefert.