KommentarPutin droht aus Hilflosigkeit

Kommentar / Putin droht aus Hilflosigkeit
Wladimir Putin hält seine Rede zur Lage der Nation Foto: Sergey Guneyev/Pool/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wladimir Putin gefällt sich in der Rolle des großen Manipulators. Er weiß genau, wie er die Stimmung im Westen gezielt für seine Zwecke nutzen kann – und macht es deshalb immer wieder, auch in seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation. Seine Sätze von der „Zerstörung der Zivilisation“ durch Atomwaffen lassen nicht nur bei Politikern einen kalten Schauder zurück. Natürlich sei Russland ein friedliebendes Land, es werde diese nur einsetzen, wenn es angegriffen werde. So weit, so bekannt, so manipulativ.

Ein Mann, der durch seinen in der Ukraine entfesselten Krieg – den er in seinen Augen nicht begonnen habe, sondern lediglich beende – Millionen von Familien das Leben nimmt und die Sicherheit der Welt erschüttert, erklärt in seiner Rede allen Ernstes, Russland wähle immer das Leben und handle im Interesse seiner Bürger. Wie es um das Leben dieser Bürger steht, das seit zwei Jahren Krieg gegen sein Nachbarland führt, darauf will er nicht ernsthaft eingehen. Stattdessen malt er lieber ein blühendes Russland im Jahr 2030 aus, zum Zeitpunkt also, wenn seine fünfte Amtszeit als Präsident beendet sein wird. Eine Amtszeit, in der er mehr als je zuvor auf Angst und Repression setzt. „Wir sind eine große Familie“, ruft er in den Saal hinaus, und jeder im Land versteht, was zu tun ist, um zu dieser Familie zu gehören: nicht aufmucken, keine Kritik üben, alles schlucken, was der Kreml und seine Propagandist*innen als Wahrheit präsentieren. Der Rest sind Ausgestoßene, „Verräter“, wie Putin sie nennt. In seinem Kampf, in dem er sein Land „alles für den Sieg“ tun lässt, mäht er alles ab, was ihn stört.

Zwischen seinen räuspernd vorgetragenen Wahlgeschenken und den Atomdrohungen wirkt der 71-Jährige wie ein trotziges kleines Kind, das – laut stampfend – um Aufmerksamkeit buhlt und gehört werden will, „ich, ich, ich werde gewinnen“, scheint er immer lauter zu brüllen. Weil ihn jedoch offenbar kaum jemand wahrzunehmen scheint, greift er wild um sich. Seine einzige Sprache ist monströse Gewalt. In seinem eigenen Land hat er damit nahezu alles unter Kontrolle gebracht – und ist dennoch nervös. Der Westen muss eine Strategie finden, seiner eigenen Nervosität Herr zu werden und sich von hilflosen Drohungen nicht verunsichern zu lassen.

Puschkin
1. März 2024 - 10.37

Von wegen Hilflosigkeit! Nach den andauernden mörderischen Taten dieses Monsters ist von Hilflosigkeit keine Spur zu sehen.

Herr Müller-Lüdenscheid
1. März 2024 - 10.20

Wer ist hilfloser hier? Putin oder die EU? Ich denke eher die EU mit allen voran Scholz. Hilflos, zerstritten und an der Spitze die von Merkel dahin gesetzte VdLeyen. Und in diese Leute sollte man vertrauen haben?

max.l
1. März 2024 - 8.38

ëch géif mol vläicht de Putin méi eecht houëlen béi sengen Aussoën

rcz
1. März 2024 - 7.14

Ist der Westen wirklich so verblödet daß er in Putins Rede nur hilflose Drohungen sieht? Der Westen täte gut wenn er sich nicht immer mehr einmischen würde in Dinge die er nicht mehr ändern kann. Während dessen geht der Völkermord an den Palestinenser munter weiter. Das darf man nicht denken sonst ist das Antisemitismus....?☠️?