Schieben statt fahren: Der Streit um den wegen des Thronwechsels gesperrten Radweg auf dem „Pont Grande-Duchesse Charlotte“ in Luxemburg-Stadt schwelt weiter. Die Radfahrervereinigung ProVelo hat nun eine Protestaktion angekündigt. Am Mittwoch um 8 Uhr – also mitten im Berufsverkehr – soll es zu einer „symbolischen Aktion“ auf der Roten Brücke kommen. „Radfahrer werden gemeinsam die Brücke überqueren, um auf die bestehenden Sicherheitsprobleme aufmerksam zu machen“, schreibt ProVelo in einem Kommuniqué am Dienstagnachmittag.
Grund für die Aufregung ist eine temporäre Sperrung des Radwegs auf der Brücke zwischen Kirchberg und Stadtzentrum. Wegen der Zeremonie zum Thronwechsel am kommenden Wochenende wurden Scheinwerfer am Rand der Brücke aufgebaut – genau dort, wo sich normalerweise Radfahrer und Fußgänger den Bürgersteig teilen. Die Lampen werden zudem mit Gittern abgesichert, was noch mehr Platz wegnimmt. Für Radfahrer heißt es deshalb: Absteigen und schieben, bitte – oder über die Straße fahren.
ProVelo hatte bereits am Montag verlangt, dass auf der vierspurigen Autostraße eine Spur gesperrt wird, damit Radfahrer dort sicher und mit ausreichend Platz die Alzette überqueren konnten. Eine Forderung, die der Luxemburger Verkehrsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) ablehnte: „Es gibt nicht nur Radfahrer“, sagte er im Gespräch mit dem Tageblatt. „Ich hätte gerne eine Spur für die Fahrradfahrer, aber ich habe keine.“
Radfahrerkontrolle in der Oberstadt
Die Stadt zieht unterdessen die Daumenschrauben bei den Radfahrern an: Am Dienstagnachmittag führte die Polizei eine Verkehrskontrolle in der Fußgängerzone durch. Dabei kassierten 24 Personen mit dem Fahrrad ein Bußgeld, außerdem 2 Tretrollerfahrer, die trotz des Verbots durch die Fußgängerzone fuhren. Dort ist die Durchfahrt für die „sanfte Mobilität“ nämlich zwischen 10:00 und 18:00 Uhr untersagt.
Tempo-30-Schilder reichen nicht
Immerhin: Nach der Aufregung am Montag war im Transportministerium darüber diskutiert worden, das Tempolimit auf der Brücke temporär auf 30 km/h zu reduzieren. Sowohl Goldschmidt als auch Bürgermeisterin Lydie Polfer (ebenfalls DP) hatten durchblicken lassen, dass sie das für keine gute Idee hielten. „Das ist keine ideale Lösung“, hatte der Verkehrsschöffe in der Ratssitzung am Montag gesagt.
Aber: Die Brücke gehört dem Staat, die Stadt muss beschildern. Stadt und Straßenbauverwaltung teilten am Dienstagnachmittag tatsächlich mit, dass zwischen dem Kreisverkehr Schuman und der Kreuzung avenue Kennedy/boulevard Adenauer eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Ende der Feierlichkeiten eingeführt wird.
ProVelo ist mit der Lösung dennoch nicht zufrieden. Es seien lediglich Schilder mit Tempo-30-Begrenzung aufgestellt worden, schreiben die Radler. „In der Hoffnung, dass der motorisierte Verkehr diese Begrenzung einhält.“ Dies sei jedoch nicht der Fall. „Die Situation bleibt inakzeptabel“, schreibt ProVelo. Es sei „fast unmöglich“, dass sich zwei Radfahrer auf dem Ersatzweg begegneten. „Und es wäre äußerst gefährlich, auf den für Autos reservierten Fahrspuren zu fahren“, schreibt ProVelo. „Wir hatten auf eine echte und sichere Lösung gehofft, aber bis jetzt wurde nichts unternommen.“ (sen/sas)
De Maart
@ Jemp / Deem stëmmen ech voll zou !
"Die Brücke gehört dem Staat,.." Ich würde die Brücke privatisieren und dann wird Maut fällig.Auch für Radfahrer.Ausser der neue Gran Duck,der darf gratis.
"...kassierten 24 Personen mit dem Fahrrad ein Bußgeld, außerdem 2 Tretrollerfahrer, die trotz des Verbots durch die Fußgängerzone fuhren."
Radfahrer halten sich in der Majoritaet an keinerlei Regeln, schon gar nicht an die des Code de la route. Es wird Zeit, dass der Velowahnsinn gebremst wird. Vereinigungen wie ProVelo fangen definitiv an zu spinnen.
....et tout ça pour ça??!!Mettre des vies en danger....j'hallucine!