Schlagstöcke, Tränengas und Gummigeschosse gegen wütende Demonstranten, Plünderungen und Brandstiftungen: Die Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen brutalen Polizeieinsatz haben zahlreiche Städte der USA auch über Pfingsten in Gewalt und Chaos gestürzt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden insgesamt 5000 Mitglieder der Nationalgarde in 15 Bundesstaaten mobilisiert, um die Lage unter Kontrolle zu bringen, darunter in der Hauptstadt Washington.
Die Proteste dauerten am Sonntag den sechsten Tag in Folge an. Dabei kam es in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses in Washington zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und der Polizei. Demonstranten skandierten «Kein Frieden ohne Gerechtigkeit», wie ein dpa-Reporter berichtete. CNN meldete, bereits am Freitag sei US-Präsident Donald Trump wegen der Proteste vor dem Weißen Haus für knapp eine Stunde in einen Bunker gebracht worden. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas, Pfefferspray und Blendgranaten gegen die Protestierenden ein, die sich in einem an den Amtssitz von Präsident Donald Trump angrenzenden Park versammelt hatten. Demonstranten entzündeten dort mehrere große Feuer.
In der US-Hauptstadt Washington wurde sogar eine Ausgangssperre für die Nacht zum Montag verhängt. Sie gilt für den gesamten Hauptstadtbezirk im Zeitraum zwischen 23.00 und 06.00 Uhr (Ortszeit), wie Bürgermeisterin Muriel Bowser über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.
Nach CNN-Angaben verhängten mindestens 40 weitere Städte in den USA nächtliche Ausgangssperren. Von den Maßnahmen waren demnach insgesamt zehn Millionen Menschen betroffen. Der Gouverneur des Bundesstaats Arizona, Doug Ducey, erließ sogar für die gesamte Woche bis zum 8. Juni eine nächtliche Ausgangssperre. Mindestens 15 der 50 US-Bundesstaaten und der Hauptstadtbezirk Washington mobilisierten die Nationalgarde, wie CNN berichtete. Die Nationalgarde gehört zur Reserve der US-Streitkräfte und kann in Bundesstaaten in Ausnahmesituationen zu Hilfe gerufen werden.
Solidarität in Luxemburg
In Luxemburg wollen mehrere hundert Menschen ihre Solidarität mit den Demonstranten zeigen und gegen Rassismus und Polizeigewalt, sowie für „Gerechtigkeit für den Mord an George Floys“ vor der amerikanischen Botschaft in Luxemburg protestieren. Der Protest soll am Freitag ab 14 Uhr stattfinden, heißt es in der Facebook-Veranstaltung.
In Amerika eskaliert die Gewalt bei den seit Tagen andauernden Protesten. In Minneapolis im Bundesstaat Minnesota, wo Floyd zu Tode gekommen war, fuhr ein Tanklaster mit hoher Geschwindigkeit über eine Brücke, während dort ein Protestmarsch mit hunderten Teilnehmern unterwegs war. Ob der Fahrer mit Absicht in Richtung der Menge fuhr, war zunächst unklar. In Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Menschen zur Seite sprangen, bevor der Lkw schließlich stoppte. Nach ersten Informationen wurde offenbar keiner der Demonstranten bei dem Vorfall verletzt. Der Fahrer selbst wurde nach Angaben der Polizei ins Krankenhaus gebracht, nachdem ihn Demonstranten aus seinem Lkw gezerrt hatten. Seine Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, hieß es.
In der direkt an Minneapolis angrenzenden Stadt St. Paul versammelten sich tausende Menschen vor dem Kapitol, in dem Gouverneur und Generalstaatsanwalt sowie das Parlament von Minnesota ihre Amtssitze haben. Ihre Generation sei „die Unterdrückung leid“, sagte die 31-jährige Afroamerikanerin Muna Abdi. Sie wolle, dass ihr dreijähriger Sohn „am Leben bleibt“. Größere Demonstrationen gab es am Sonntag auch in New York und Miami.
Trump macht Linksextreme verantwortlich
Bei Ausschreitungen in den vorherigen Tagen waren immer wieder Polizeiautos angezündet, Barrikaden errichtet und Geschäfte geplündert worden. Trump machte linksextremistische Kräfte für die Ausschreitungen verantwortlich. Er kündigte im Kurzbotschaftendienst Twitter an, die linksextreme „Antifa“-Bewegung auf die Liste terroristischer Organisationen setzen zu lassen.
Bereits zuvor rief Trump demokratische Bürgermeister und Gouverneure zum Durchgreifen auf. „Legen Sie eine härtere Gangart ein“, schrieb Trump am Sonntag auf Twitter. „Diese Menschen sind Anarchisten. Rufen Sie jetzt unsere Nationalgarde. Die Welt schaut zu und lacht Sie und den Schläfrigen Joe aus.“ Der Republikaner Trump verunglimpft seinen voraussichtlichen Herausforderer bei der Präsidentenwahl im November, den demokratischen Ex-Vizepräsidenten Joe Biden, regelmäßig als „Schläfrigen Joe“.
Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, verurteilte ebenfalls die Gewalt, unterstrich aber auch das Recht auf Demonstrationen gegen Polizeigewalt. „Gegen solche Brutalität zu protestieren, ist richtig und notwendig“, erklärte er. Dies rechtfertige aber keine „unnötige Zerstörung“. Biden besuchte am Sonntag nach eigenen Angaben den Ort eines Anti-Rassismus-Protests im Bundesstaat Delaware. Dabei sei es ihm darum gegangen, den Menschen „zuzuhören“, twitterte der frühere Vizepräsident.
Der Hintergrund
Der unbewaffnete George Floyd war am Montag gestorben, nachdem der weiße Polizist Derek Chauvin ihm fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Vergeblich stöhnte der Afroamerikaner, dass er keine Luft bekomme, bevor er bewusstlos wurde und später im Krankenhaus verstarb. Ein Video des Vorfalls löste landesweites Entsetzen aus.
Der 46-jährige Chauvin blieb dennoch tagelang auf freiem Fuß, bevor er schließlich festgenommen und des Totschlags und der fahrlässigen Tötung beschuldigt wurde. Floyds Familie und vielen Demonstranten reicht das aber nicht aus. Sie verlangen eine Anklage wegen Mordes. Drei weitere an dem Einsatz beteiligte Beamten wurden wie Chauvin zwar aus dem Polizeidienst entlassen, befinden sich aber weiterhin auf freiem Fuß. Der Bruder des Toten, Philonise Floyd, sagte CNN am Sonntagabend, er fordere, dass auch die anderen drei Ex-Polizisten festgenommen würden. “Ich will Gerechtigkeit – jetzt.“
Der Polizeichef von Minneapolis, Medaria Arradondo, entschuldigte sich am Sonntagabend bei den Angehörigen Floyds. „Wenn ich irgendetwas tun könnte, um Herrn Floyd zurückzubringen, würde ich Himmel und Erde bewegen, um es zu tun“, sagte Arradondo bei einem Auftritt an dem Ort, an dem Floyd getötet worden war. Arradondo hatte die vier beteiligten Polizisten entlassen.
De Maart
@Tarzan
im Grunde nichts außer das er auf TWITTER dumme Kommentare abgibt und die Menschen aufstachelt und da ja einige nicht ganz helle in der Birne sind laufen sie einfach den Rädelsführern hinterher.
" Denen geht’s sicher nicht um Bürgerrechte ".
Da haben sie leider Recht kriminelle gibt es in den USA mehr als genug und der allzu leichte Umgang mit Waffen.
Ist wie in Luxemburg, Demonstrationen und wenn man sich einen rauspickt und nach dem Grund der Demo fragt weiß er es nicht Hauptsache man war dabei.
Dass die us-polizei bei Einsätzen gegen kriminelle ruppiger vorgeht als wir es in Europa gewohnt sind, ist wohl wahr. Hat vielleicht etwas damit zu tun, dass regelmässig auf die Cops geschossen wird. Auch hätte man besser bei einer Verkehrskontrolle die Hände am Lenkrad lassen und den vorgaben der „officers“ folge leisten. Aber was hat der Donald damit zu tun? Solche vorfällle gab es auch unter Clinton und Obama. Sollte man plündernde banden und Brandstifter gewähren lassen? Denen geht’s sicher nicht um Bürgerrechte.
Die unfähige Regierung und die rassistischen Republikaner an der Spitze der selbstverliebte Popanz von D. Trump sind doch Schuld an dem was jetzt in den USA passiert, Rassismus pur wie zur Sklaven zeit, ich dachte immer die USA wären eine fortschrittliche Nation aber so wie es aussieht ist dort die Zeit stehengeblieben und die Weißen wollen wieder die Herrscher über die Farbigen und andere Nationalitäten ( Mexikaner ) sein.
Es wird Zeit das man mal ordentlich in den USA aufräumt und wieder eine anständige Regierung an die Macht kommt.