Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Causa MudamProbleme mit dem Management: Abgeordnete fordern mehr Transparenz

Causa Mudam / Probleme mit dem Management: Abgeordnete fordern mehr Transparenz
Mudam-Direktorin Bettina Steinbrügge, Verwaltungsratspräsident Jean-Paul Olinger und Kulturminister Eric Thill Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Mobbing, Vetternwirtschaft und Missmanagement. Mit diesen Vorwürfen sieht sich das Mudam aktuell konfrontiert. Am Mittwoch hat es die Causa auf die Tagesordnung der Kulturkommission des Parlaments geschafft.

Am Mittwochnachmittag beschäftigte sich die Kulturkommission des Parlaments mit den jüngsten Negativschlagzeilen über das „Musée d’art moderne Grand-Duc Jean“ (Mudam). In einer RTL-Recherche wurden dem Museum und seiner Direktorin Bettina Steinbrügge kürzlich Mobbing und interne Missstände vorgeworfen. Bereits im Januar war der Vorsitzende des Mudam-Verwaltungsrats, Patrick Majerus, zurückgetreten. Am Mittwoch nun waren sein Nachfolger Jean-Paul Olinger und Kulturminister Eric Thill (DP) zu Gast in der Kulturkommission, um die Abgeordneten über die Ereignisse der vergangenen Monate aufzuklären.

Laut Kulturminister Thill, so gibt es sein Parteikollege, Kommissionspräsident André Bauler, nach der Sitzung wieder, herrsche im Museum kein toxisches Klima, sondern ein Kommunikationsproblem. Thill sehe „organisatorisch und strukturell“ Verbesserungsbedarf. Nichtsdestotrotz stehe der Minister hinter der aktuellen Direktion. Er teile die Schärfe der Kritik der vergangenen Wochen nicht und sehe auch keinen Beleg für bevorzugendes Verhalten seitens der Direktion.

Spannungen habe es indes zwischen Direktorin Steinbrügge und Verwaltungsratspräsident Majerus gegeben, resümiert die Grünen-Abgeordnete Djuna Bernard nach der Sitzung mit Olinger und Thill. Nachdem Mudam-Mitarbeiter im Juni vergangenen Jahres formell Beschwerde eingereicht hätten, sei es im Juli 2024 zu einer Mediation zwischen Steinbrügge und Majerus gekommen. Als deren Ergebnis wurde eine Bestandsanalyse in Auftrag gegeben, die Ende Dezember abgeschlossen wurde. Im Januar trat Majerus von seinem Posten zurück. Den Brief, den er in diesem Zusammenhang an Kulturminister Thill richtete, wollte dieser nicht mit der Chamber teilen.

Unklare Arbeitsprozesse und Aufgabenteilung

Im Laufe der Debatte am Mittwoch forderten mehrere Abgeordnete Einsicht in die Bestandsanalyse. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wollte Kulturminister Thill diesem Wunsch zunächst nicht nachkommen. „Das war wirklich ein Kampf“, sagt Bernard nach der Sitzung. Am Ende einigte man sich darauf, dass die allgemeinen Konklusionen und Empfehlungen aus der Analyse mit den Parlamentariern geteilt werden sollen. „Abgeordnete brauchen Transparenz, sie wollen erfahren, was die Schlussfolgerungen aus der Bestandsaufnahme sind“, sagt Kommissionspräsident Bauler. Gleichzeitig möchte der DP-Politiker dem Mudam-Verwaltungsrat auch die Chance geben, die Geschehnisse in Ruhe aufzuarbeiten, um neue Strategien und Wege in die Zukunft zu finden.

Die Bestandsanalyse, so die Abgeordneten, habe Probleme bei den Workflows auf dem Niveau des Management-Teams um Steinbrügge offengelegt. Anscheinend seien dort einige Arbeitsprozesse nicht genau geklärt, ebenso gebe es Unklarheit bei Aufgabenteilungen und in der Kommunikation. Verwaltungsratspräsident Olinger zeichnete in der Sitzung ein positives Bild des Museums. Der Betrieb laufe gut, das Mudam ziehe ein großes, internationales und vor allem junges Publikum an, zitiert ihn Bauler nach der Sitzung.

An der Kompetenz des Verwaltungsrats hat auch Bernard keine Zweifel. Die Grünen-Politikerin wünscht sich lediglich mehr Transparenz von Kulturminister Thill: „Ich finde die Blockadehaltung bedauerlich, schließlich stehen ernste Vorwürfe im Raum.“ Der Minister will in einem halben Jahr zusammen mit Jean-Paul Olinger erneut in die Kommission kommen, um den Abgeordneten ein Update über die Arbeit des Verwaltungsrats zu geben.

Reinertz Barriera Manfred
27. April 2025 - 16.53

Seilschaften Kumpanei das übliche in Luxemburg, ja ma sollte den Laden dicht machen...

Müller Erwin
24. April 2025 - 15.02

Einfache Lösung, das Mudam schliessen und ein Centre d'acceuil daraus machen, wäre sinnvoller und eine bessere Nutzung der Räumlichkeiten, als dort Steuergelder für die Ausstellung von Müll zu verschwenden.

Harry
24. April 2025 - 9.44

Wiederum das gleiche Szenario sowie das üblich ist mit
all den Misständen in Luxusburg. All Kommentare überflüssig.