Wenn Vera Bertemes-Hoffmann in Polen startet, dann sollte man schon ein ganz genaues Auge darauf haben, denn das Land scheint für die FLA-Athletin ein gutes Pflaster zu sein. Am 20. Juni 2024 stellte sie bei einem Meeting im polnischen Bydogoszcz beim Endspurt vor den Olympischen Spielen einen Landesrekord (4:05,92 Minuten) auf. Es war einer der Schlüsselmomente der Qualifikation. Und auch 2025 war der polnische Boden für die Mittelstreckenläuferin an diesem Wochenende mit Erfolg verbunden: Die 28-Jährige unterbot die eigene Bestmarke deutlich und wurde in Poznan am Samstag nach 4:05,58 Minuten gestoppt. Es handelt sich dabei um die 28-schnellste Zeit Europas (2025). „Polen ist immer eine gute Idee“ schrieb die Athletin am Samstag sichtlich zufrieden auf Instagram, etwas, das sie später gegenüber dem Tageblatt noch einmal genauer erklärte. „Polen scheint mir wirklich gutzutun. Sie scheinen es hinzubekommen, gute Rennen auf die Beine zu stellen, haben starke Tempomacher und auch wirklich gute Pisten.“
Für die Mittelstreckenspezialistin war es das erste Rennen, das sie nach einem größeren Trainingsblock bestritt. „Da weiß man nicht immer so richtig, was der erste Wettkampf bringt. Ich brauche immer einige Anläufe, um so richtig in Schwung zu kommen.“ Somit kann die 28-Jährige mit ihrem neuen Landesrekord sehr zufrieden sein, auch wenn sie sicher ist, dass noch einiges mehr möglich ist. „Ich hätte gerne, dass es noch schneller geht, und ich weiß, dass ich es auch kann. Vom Training her müsste auf jeden Fall mehr möglich sein. Man braucht aber natürlich Rennen, bei denen alles passt.“ Damit meint Bertemes-Hoffmann die Wettkampfbedingungen, die Tagesform, aber auch das Wetter.
Zuversichtlich für die WM
Für die FLA-Athletin stehen nun wieder einige intensivere Wettkampfwochen an. Am nächsten Wochenende startet sie in Marseille über 3.000 Meter, in der darauffolgenden Woche in Madrid über 800, um dann in Luxemburg, beim internationalen Meeting des CA Schifflingen, wieder die 1.500 Meter in Angriff zu nehmen. „Ich bin zuversichtlich, dass ich auf einem guten Weg bin“, meint die Mittelstreckenläuferin im Hinblick auf die WM im September in Tokio, wo sie derzeit Rang 36 bei 56 verfügbaren Startplätzen belegt. „Im Moment sieht es im Ranking ganz positiv aus, sodass wir uns den Luxus nehmen können, auch ein paar andere Strecken zu laufen. Dies war im letzten Jahr nicht möglich.“ In der japanischen Hauptstadt starten und dort in Topform sein, das ist jedenfalls das große Saisonziel der 28-Jährigen.
Für den Saisonhöhepunkt sind bekanntlich schon Patrizia Van der Weken und Ruben Querinjean sicher qualifiziert. Für Charel Grethen geht es derweil ebenfalls noch um wichtige Punkte. Beim Meeting in Nancy landete der 33-Jährige am Freitag übrigens auf den 1.500 Metern auf dem 14. Rang, dies in einer Zeit von 3:44,02 Minuten. Für Tokio wäre er mit seinem derzeitigen 54. Rang knapp qualifiziert, auch bei den Männern gibt es 56 Startplätze.
Zwei Bestleistungen
Auch in den Jugendklassen gab es am Wochenende neue nationale Bestleistungen. Im belgischen Dampicourt stellte Damien Pechon eine neue U18-Bestmarke über 3.000 Meter auf. Den alten Rekord aus dem Jahr 1998 unterbot er um nicht weniger als 2,27 Sekunden, womit die neue Bestzeit nun bei 8:36,60 Minuten liegt. Beim gleichen Wettkampf stellte Frédéric Herr zudem eine neue U16-Bestmarke über 200 Meter auf. Sein neuer Rekord steht nun bei 22,84 Sekunden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können