Sonntag19. Oktober 2025

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Tageblatt Flèche du SudPolemik um die Anzahl der Luxemburger: FSCL-Präsident Camille Dahm erklärt sich

Tageblatt Flèche du Sud / Polemik um die Anzahl der Luxemburger: FSCL-Präsident Camille Dahm erklärt sich
Einer von sechs Luxemburgern bei der 74. Tageblatt Flèche du Sud: Tom Thill (im gelben Trikot als bester Luxemburger) Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Sechs luxemburgische Radsportler sind in diesem Jahr bei der Tageblatt Flèche du Sud am Start. Die FSCL schickt zugleich sechs Espoirs zum Nations Cup nach Tschechien und weitere Athleten zu den Spielen der kleinen Länder nach Andorra. Das sorgt nicht nur bei Zuschauern, sondern auch bei den Organisatoren des luxemburgischen Etappenrennens für Unverständnis. FSCL-Präsident Camille Dahm erklärt sich. 

Die nackten Zahlen sprechen ihre Sprache: 2024 waren noch 19 Luxemburger am Start der Flèche du Sud, 2023 waren es 17, 2022 19 und auch vor der Corona-Pandemie, im Jahr 2019, waren 21 einheimische Athleten am Start. In diesem Jahr sind es sechs. Doch das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen kollidiert die Flèche du Sud in diesem Jahr mit anderen Rennen und Veranstaltungen, andere Radsportler kommen aufgrund von Transfers nicht mehr infrage und wiederum andere haben ihre Karriere beendet. 

Bei den Spielen der kleinen Länder in Andorra sind mit Loïc Bettendorff, Tom Paquet und Tim Diederich drei Athleten am Start, die für die Flèche du Sud infrage kämen – eigentlich. Denn Bettendorffs österreichisches Team Hrinkow Advarics hat für die Flèche abgesagt – und konzentriert sich auf die heimische Oberösterreich-Rundfahrt, die am Donnerstag begann. Auch Das Team von Paquet, Marni-N’Side, ist nicht bei der Flèche. So bleibt mit Diederich ein potenzieller Flèche-Starter, der in Andorra ist. Trotzdem erklärt FSCL-Präsident Camille Dahm: „Radsport ist seit acht Jahren das erste Mal bei den Spielen wieder dabei. Da können wir nicht sagen, dass wir keine Sportler hinschicken. Das COSL unterstützt uns auch das ganze Jahr. Also müssen wir ihnen auch etwas zurückgeben.“ 

Die FSCL hat aber noch sechs weitere Espoirs zur Friedensfahrt nach Tschechien zum Nations Cup geschickt. „Dieses Rennen ist sehr wichtig für uns. Wir brauchen die Punkte, die unsere Jungs da einfahren. Damit qualifizieren wir uns für die Tour de l’Avenir. Wenn wir nicht genug Punkte haben, müssen wir für die Tour de l’Avenir draufzahlen. Das kostet um die 10.000 Euro und das Geld haben wir nicht.“ In diesem Jahr hat es die FSCL also auch wegen der Friedensfahrt nicht geschafft, ein Nationalteam an den Start zu bringen. Zur 75. Ausgabe im nächsten Jahr soll das aber wieder funktionieren. 

„Hatte nie große Quantität“

FSCL-Präsident Camille Dahm
FSCL-Präsident Camille Dahm Foto: Editpress/Anouk Flesch

Zudem gibt es Radsportler wie Tom Wirtgen, der letztes Jahr Gesamt-Neunter wurde, oder Ivan Centrone, die ihre Karriere beendet haben. Mats Wenzel ist einer der Radsportler, der gar nicht mehr für das Rennen infrage kommt. Der 22-Jährige wurde im vergangenen Jahr Achter im Gesamtklassement und fährt seit dieser Saison für das spanische Profi-Team Kern Pharma, das die Flèche du Sud nicht bestreitet. Zudem sind die Zeiten, in denen Kayl, Tetingen, Préizerdaul und Co. noch Mannschaften meldeten, vorbei. Auch die RegionalEkipp wurde aufgelöst. 

Rund um den Start-und-Ziel-Bereich war es in den vergangenen Tagen ein dominierendes Thema, dass eben „nur“ sechs Luxemburger am Start sind. „Ich kann diese Diskussionen verstehen. Aber vielleicht könnten sich die Leute, die darüber reden, mehr in Vereinen engagieren, damit wir mehr Radsportler bekommen. Ich kann nur mit den Mädchen tanzen, die da sind. Wir hatten nie eine große Quantität, dafür aber viel Qualität. Wir jammern auf hohem Niveau. Wir sind ein kleines Land und können nicht jedes Jahr Fahrer haben, die hier ganz vorne mitfahren. Vier Radsportler fahren in der Weltspitze mit, das ist für ein Land wie Luxemburg immer noch sehr gut. Ich habe beim Prolog noch mit früheren Siegern der Flèche geredet. Ein Conny Neiertz sagte mir, dass auch zu seiner Zeit zwischen sechs und acht Luxemburger am Start waren.“

Spiele der kleinen Länder 2029 im Velodrome

Wie Camille Dahm im Gespräch mit dem Tageblatt erklärte, hat die FSCL bereits den Vorschlag eingereicht, bei den JPEE 2029 in Luxemburg mehrere Disziplinen auszutragen. Neben dem Straßenrennen, dem Zeitfahren und dem Mountainbike soll dann auch das Velodrome zur Sportstätte werden.