19. Dezember 2025 - 18.50 Uhr
FHLPierre Bley ist neuer Präsident des Krankenhausverbands
Piere Bley ist neuer Präsident („Président-administrateur indépendant“) des Verbands der Krankenhäuser (FHL). Die Generalversammlung der FHL hat ihm am Donnerstag dieses Mandat für vier Jahre erteilt, wie der Verband am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Das Mandat seines Vorgängers Philippe Turk war im Juli abgelaufen. Seitdem hatte Marc Berna, Generaldirektor der Hôpitaux Robert Schuman (HRS), den Vorsitz kommissarisch übernommen, bis ein Nachfolger gefunden wurde. Anders als der Internist Turk, der medizinischer Direktor der Zitha-Klinik und stellvertretender Direktor der HRS war, ist Pierre Bley kein Mediziner.
Er begann seine Karriere vor 50 Jahren als Jurist bei der Arbed, wechselte Mitte der 90er-Jahre zur ABBL. 2001 wurde er Generalsekretär, 2011 dann Direktor der UEL, war Präsident der „Mutualité des employeurs“, Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrats und bis 2024 Verwaltungsratsmitglied der Croix-Rouge. Von 2013 bis 2015 war der langjährige Präsident der „Œuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“ Hofmarschall von Großherzog Henri. Der 70-jährige Bley gilt als diskret und ist in Wirtschaftskreisen gut vernetzt, was mit den Ausschlag dafür gegeben hat, dass die FHL ihn aussuchte, um die Interessen der Krankenhäuser zu repräsentieren – in Zeiten, in denen ihre Legitimität und ihre Funktionsweise sowohl innerhalb der liberalen Ärzteschaft als auch in bestimmten politischen Kreisen zunehmend infrage gestellt werden.
Vor 80 Jahren konstituiert
Die FHL repräsentiert die vier Akutkrankenhäuser CHL, HRS, CHEM und CHdN sowie sechs „établissements hospitaliers spécialisés“. Sie wurde 1948 als „Entente des hôpitaux“ gegründet. 1965 konstituierte sie sich als ASBL. Ihrem zweiten Präsidenten Robert Widong, Direktor des Escher Krankenhauses, gelang es, alle Spitäler in Luxemburg in dem Verband zu versammeln. Nachdem die Pflegehäuser 2010 aus der „Entente“ ausgetreten waren, benannte diese sich im Mai 2012 in „Fédération des hôpitaux Luxembourgeois“ (FHL) um. Seitdem existieren zwei getrennte Kollektivverträge für den Gesundheits- und Pflegesektor – einer für das Krankenhauspersonal, den OGBL und LCGB mit der FHL aushandeln, und einer (etwas weniger vorteilhafter) für das Pflegepersonal (SAS), den sie mit Copas, DLJ und Fedas verhandeln. Mit der CNS vereinbart die FHL die Rahmenkonvention zur Finanzierung und Qualitätssicherung der Krankenhäuser.
Die meisten der neun Präsidenten der FHL standen zugleich einer Klinik oder einem Krankenhaus vor. Allerdings gab es auch Ausnahmen: Paul Junck (2009 bis 2021) etwa kam aus der Finanzindustrie. Wie sein Vorgänger Ernest Frieden (2002 bis 2009), Vater von CSV-Premier Luc Frieden, und der aktuelle Vorsitzende Pierre Bley begann Junck seine berufliche Karriere bei der Arbed.
De Maart

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