ParlamentPelzzucht bleibt ein lukratives Geschäft: EU-weites Verbot in weiter Ferne

Parlament / Pelzzucht bleibt ein lukratives Geschäft: EU-weites Verbot in weiter Ferne
In Luxemburg ist die Pelzzucht durch das Tierschutzgesetz ausdrücklich verboten Foto: dpa/Mads Claus Rasmussen

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Ein EU-Verbot der Pelztierzucht dürfte es sobald noch nicht geben. Zu viele Länder sind wirtschaftlich an der Zucht, der Tötung und der Vermarktung von Pelz interessiert. Das geht aus der Antwort von Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) auf eine Frage der Grünen-Abgeordneten Chantal Gary hervor.

Auslöser der Frage von Chantal Gary während der Plenarsitzung im „Cercle Cité“ waren rezente Meldungen aus Dänemark. In Nerzfarmen war eine abgewandelte Form von Sars-Cov-2 identifiziert worden. Mehrere Mitarbeiter waren damit infiziert worden. Millionen Tiere wurden bereits getötet. Weitere Millionen Tiere dürften folgen. Gary erinnerte daran, dass Pelzzucht zu Gewinnzwecken nicht nur in Dänemark, sondern auch in den Niederlanden und Spanien stattfindet. Bei der Zucht würden Methoden eingesetzt, die auf Gewinnmaximierung auf Kosten des Wohlbefindens der Tiere zielen, schrieb die Abgeordnete in ihrer Frage an Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP), in dessen Ressort Tierschutz fällt.

In Luxemburg wurde Pelzzucht mit dem neuen Tierschutzgesetz von 2018 ausdrücklich verboten. In einer Motion war die Regierung aufgefordert worden, sich EU-weit nicht nur für ein Verbot, sondern auch für den Import von Pelzen einzusetzen. Man lebe nicht in Breitengraden, wo Pelz benötigt werde, um sich gegen Kälte zu schützen, so Gary. Die Nutzung von Pelz sei nicht so sehr eine Frage von Luxus als eine von Ignoranz. EU-weit würden sich Millionen Menschen für ein Verbot der Pelzzucht einsetzen, sagte Gary. Welche Initiativen die Regierung in diesem Zusammenhang auf EU-Niveau ergriffen habe, wollte sie von Schneider wissen.

Luxemburg als Vorreiter

Luxemburg sei in diesem Bereich Vorreiter, so Romain Schneider, der dabei auf das Gesetz vom 27. Juni 2018 verwies, das u.a. die Zucht von Pelztieren aus kommerziellen Gründen verbietet.

Im EU-Agrarministerrat vom 16. November sei die Problematik der in den Nerzfarmen festgestellten Virusmutation von dänischer Seite offen angesprochen worden, so Schneider. An diesem Tag war bekannt geworden, dass sich hunderte Personen mit der neuen Virusvariante angesteckt hatten.

Pelzzucht werde jedoch nicht nur in Dänemark, den Niederlanden und Spanien betrieben. Viele Länder hätten Nerzfarmen, so Schneider und nannte neben den drei noch Polen, Belgien, Finnland, Griechenland, Estland und Frankreich. Das erschwere die Verbotsdiskussion. Luxemburg setze sich wohl für eine EU-weite Lösung ein. Doch angesichts der großen Ländergruppe, wo Nerzzucht und Pelzhandel gewerbsmäßig betrieben wird, lehnt die EU-Kommission eine europäische Regelung ab. Die einzelnen Länder sollten eigene Initiativen ergreifen. Diese Haltung werde Luxemburgs Regierung nicht davon abhalten, zusammen mit anderen Ländern weiterhin Druck auszuüben, so Schneider.

churchill
2. Dezember 2020 - 10.56

d'Menschheet huet an hirer Gier absolut keng Ethik a kee Respekt virun Neischt a Kengem.D'Natur get ausgequetscht wei et nemmen geht fir Kapital draus ze schloen.Sin dei Neo-Kapitalisten sech eigentlech bewosst,dass se do mat Liewewiesen handeln dei genau esou Leed a Schmerz empfannen wei e Mensch?Wann eppes misst verbueden gin,dann deen Handel mat Pelz.