„Eine Rose blüht nicht für sich allein – sie blüht für alle, die sie sehen.“ Diesen Satz sagt Elena Furjes am 4. Juli auf dem Limpertsberg bei einer Rosentaufe, bei der sie eine der Taufpaten ist. Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Was ist denn eine Rosentaufe?“ Das lässt sich anhand besagter Taufe auf dem Limpertsberg gut erklären. Denn es gibt jetzt eine Rosenart, die nach dem Limpertsberg benannt wurde: „O’Limp“. Und wenn eine Rose einen offiziellen Namen bekommt, dann gibt es dafür eine Taufe. Wie bei einer menschlichen Taufe auch, fließt dabei selbstverständlich Wasser, um die Zeremonie zu besiegeln.
Dass die Beetrose, die laut der Lëtzebuerger Rousefrënn asbl. „orange-apricotfarben“ und „zart duftend“ ist, nach dem Luxemburger Limpertsberg benannt wurde, ist kein Zufall. In der Pressemitteilung der Rousefrënn erklären sie, dass die „O’Limp“ an die Tradition der einst florierenden Luxemburger Rosenzucht erinnern soll, die vor 170 Jahren auf dem Limpertsberg begann.

Während der Belle Époque war der Limpertsberg für seine talentierten Rosenzüchter weltweit bekannt, sagt die Rousefrënn-Präsidentin Maryse Weirig-Hensel bei der Taufe auf dem Place Auguste Laurent vor dem Lycée de Garçons de Luxembourg. Der Platz sei deshalb gewählt worden, weil es dort früher einmal blühende Rosenfelder gab.
Weltweiter Rosenstock-Export vom Limpertsberg aus
Die Gärtnereien Jean Soupert und Pierre Notting eröffneten im Stadtteil Limpertsberg 1855 eine Gärtnerei, in der sie Rosen züchteten und weltweit exportierten, berichten die Rousefrënn. Rund sechs Millionen Rosenstöcke seien von ihnen und weiteren Rosenzüchtern vom Limpertsberg aus in alle Welt exportiert worden – „bis mit dem Ersten Weltkrieg der Exportumsatz einbrach und die Luxemburger Rosenzucht nach dem Zweiten Weltkrieg zum Erliegen kam“.
Vor einigen Jahren hätten jedoch das Limpertsberger Syndikat und die Rousefrënn die Bewohner des Stadtteils mit einer Aktion zum Anpflanzen von Rosen in ihren Gärten und Vorgärten animiert. Daraus sei schließlich auch die Idee zur Taufe einer Rose für den Limpertsberg entstanden, so Weirig-Hensel. Bereits 2023 habe die Beetrose beim Rosenwettbewerb im belgischen Roeulx den Ehrenpreis von Luxemburg erhalten, berichtet ihr Züchter Thomas Proll.
Danièle Elvinger-Vinckel, zweite Vorsitzende des Lampertsberger Syndikats, empfiehlt Roseninteressierten, den Rosenrundgang „RosaLi“ auf dem Limpertsberg zu besuchen. Außerdem seien in dem Stadtteil generell vielfältige Rosen in privaten Gärten und unter Bäumen angepflanzt. Die frisch getaufte „O’Limp“ könne bei den Lëtzebuerger Rousefrënn bestellt werden und ist ab Herbst verfügbar. (mb)
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