Die Gewerkschaften OGBL und LCGB haben bezüglich der nicht vorankommenden Verhandlungen mit Cargolux das Nationale Schlichtungsamt (ONC) eingeschaltet. Das geben die beiden Gewerkschaften am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Der Grund sei, dass „die Geschäftsleitung von Cargolux nicht bereit ist, im Rahmen der Erneuerung des Kollektivvertrags echte und ernsthafte Verhandlungen zu führen“ und die Verhandlungen gescheitert seien, heißt es in dem Schreiben.
Trotz eines Rekord-Nettogewinns von 768,7 Millionen US-Dollar im Jahr 2020, 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 und einem für 2022 erwarteten neuen Rekordjahr lehne die Geschäftsleitung jegliche Lohnerhöhung sowie eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen kategorisch ab. „In den letzten drei Jahren, die durch die Covid-19-Pandemie geprägt waren, hat die Belegschaft große Anstrengungen unternommen, die es Cargolux ermöglichten, die verschiedenen Herausforderungen zu meistern und in drei aufeinander folgenden Jahren Rekordgewinne zu erzielen“, berichten die beiden Gewerkschaften. Eine Anerkennung dieser Anstrengungen der gesamten Belegschaft sei daher auf Ebene des Kollektivvertrags „mehr als gerechtfertigt“.
Die vertragsschließenden Gewerkschaften fordern die Direktion daher dazu auf, „Verantwortung für das Unternehmen und den Standort Luxemburg zu übernehmen und einen zukunftsorientierten Kollektivvertrag für das gesamte Personal zu verhandeln“. Erforderlich seien zum Beispiel ein attraktives Vergütungsmodell, das die Lebenshaltungskosten in Luxemburg berücksichtigt, und Karriereperspektiven mit einer angemessenen langfristigen Arbeitsplatzsicherheit für alle Beschäftigten.
Interessant, nach den extrem erfolgreichen Jahren 2021 und 2022 wurden als Dankeschön Bonusse im 5stelligen Bereich an ALLE Lohn- und Gehaltsempfänger ausbezahlt. Nun verlangen sie die Butter und das Buttergeld hinzu.