Dienstag21. Oktober 2025

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Art Basel 2025Ob sich der Abstecher zu einer der bedeutendsten Kunstmessen der Welt dieses Jahr lohnt

Art Basel 2025 / Ob sich der Abstecher zu einer der bedeutendsten Kunstmessen der Welt dieses Jahr lohnt
Hingucker bei der Art Basel 2024, doch was erwartet das Publikum bei der diesjährigen Ausgabe? Copyright: Courtesy of Art Basel

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Sie ist einer der Höhepunkte des Kunstmarktes: die „Art Basel“. Wer stellt aus? Was gibt es zu entdecken? Das Tageblatt wirft einen Blick auf die Schweizer Kunstmesse.

Unser Tipp

Wer noch keine Unterkunft gebucht hat, sollte das schleunigst tun, denn der Andrang ist groß. Auch sollte man die Reise zur Art Basel gut vorbereiten, denn es gibt so viel zu sehen, dass man leicht die Übersicht verliert und Wichtiges verpasst.

Alle Jahre wieder steigt in Basel die bedeutendste Kunstmesse der Welt. Vom 19. bis zum 22. Juni versammeln sich Galerien, Kunsthändler, Museumskuratoren, Journalisten und vor allem zahlreiche Kunstsammler, um sich in Sachen bildender Kunst zu informieren und auf dem neuesten Stand zu sein. Mehr als 200 Aussteller präsentieren ihre Werke in verschiedenen Kategorien, allemal interessant sind auch die zeitgleich organisierten Ausstellungen in den Museen in und um Basel.

Der seichte Hauch des europäischen Gesangwettbewerbs ist verflogen, Basel darf sich wieder einem kulturellen Kerngeschäft widmen. Die Art Basel hat ihr Know-how mittlerweile an andere Städte „ausgeliehen“: im März gab es die Art Hong Kong, im Oktober findet die Art Paris statt und im Dezember folgt erneut die mittlerweile erfolgreiche Art Miami Beach.

289 Galerien aus 42 Ländern

Katharina Grosses Werk „Déplacer les étoiles“ (2024), Exhibition view, Centre Pompidou, Metz/Courtesy Centre Pompidou – Metz; Gagosian; Galerie Max Hetzler; Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder
Katharina Grosses Werk „Déplacer les étoiles“ (2024), Exhibition view, Centre Pompidou, Metz/Courtesy Centre Pompidou – Metz; Gagosian; Galerie Max Hetzler; Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder  Foto: Jens Ziehe/Copyright: Adagp, Paris 2024 

In Basel stehen nun Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert im Mittelpunkt, dies vorwiegend in den Messehallen, die sich in mehr oder weniger traditionelle Galerien und neuere Kunstvertretungen unterteilen, sodass jeder Besucher eine Chance hat, zu finden, was ihm behagt. Es werden 289 Galerien aus 42 Ländern oder Regionen ihre Portfolios mit zigtausenden Künstlern und Künstlerinnen ausbreiten. Das Messegebäude wurde übrigens von den Architekten Herzog & de Meuron erbaut. Vor Jahren noch mit Luxemburger Beteiligung gibt es zusätzlich die Liste „Art Fair Basel“. 1996 für junge Galerien gegründet, kommt hier vor allem zeitgenössische Kunst zur Geltung. Via Liste Showtime und Liste Expedition ist sie im Internet einzusehen.

Zu den Anziehungspunkten 2025 gehören die vielfarbige Installation der Katharina Grosse (sie war auch bereits im Pompidou Metz zu Gast) auf dem Messeplatz vor den Hallen sowie die Abteilung „Unlimited“, die von Giovanni Carmine von der Kunst Halle Sankt Gallen kuratiert wird und 67 großformatige Installationen sowohl von bekannten als auch von aufstrebenden Künstlern, etwa Andrea Büttner, Cosima von Bonin oder Félix González-Torres, gestaltet werden.

Eine weitere Abteilung, die stets für angenehme Überraschungen gut ist, stellt sich in Form des „Parcours“ dar. Stefanie Hessler vom Swiss Institute in New York hat für diese Sektion 20 in situ gebundene Einrichtungen ausgewählt, die jeder Spaziergänger entlang der Clarastraße und dem Rhein Ufer entdecken kann. Auf dem Münsterplatz präsentiert sich außerdem noch eine größere Installation. Die Kuratorin hat für dieses Jahr die Devise „the increasingly blurred boundaries between nature and artifice“ ausgegeben. Ganze 24 thematische Angebote hält die Abteilung „Kabinett“ bereit. Zudem werden im Rahmen der neu zu vergebenden Art Basel Awards eine ganze Reihe von Werken präsentiert. 36 Auszeichnungen werden von einer internationalen Jury zum ersten Mal vergeben.

Die Direktorin der Art Basel, Maike Cruse
Die Direktorin der Art Basel, Maike Cruse Foto: Debora Mittelstaedt/Courtesy of Art Basel 

Die Direktorin von Art Basel, Maike Cruse, hat in einer Stellungnahme all diese Höhepunkte gewürdigt und geht unter anderem auf die Förderung globaler Verbindungen und die Verschiebung von Grenzen, nicht nur auf der Messe, sondern auch in der Stadt und innerhalb der Kulturlandschaft allgemein, ein.

Im Rahmen der Art Basel werden selbstredend zahlreiche Veranstaltungen (Diskussionsrunden, Führungen usw.) organisiert. Auch sei darauf hingewiesen, dass sie zwar am 19. Juni für Besucher geöffnet ist, jedoch am 17. und 18. Juni Zugang für Experten, Journalisten und eingeladene Gäste besteht, ergo es auch mannigfaltige Empfänge gibt. Interessant für Kunstfreunde ist außerdem „The Art Basel & UBS Art Market Report“, der Details über die Parade-Messe der Kunst liefert. Diesen kann man via theartmarket.artbasel.com einsehen.

Ausstellungen à gogo in Basel

Wer Basel kennt, weiß, dass es eine Reihe interessanter Museen (insgesamt 40 an der Zahl) gibt, etwa das Kunstmuseum Basel (derzeit mit einer Schau mit mehr als 250 Werken von 30 bekannten Künstlern), die Kunsthalle Basel (u.a. mit Arbeiten der Künstlerin Ser Serpas), das Museum Tinguely (heuer mit Videoinstallationen von Suzanne Lacy), das Schaulager (hat Steve McQueen zu Gast) oder in Riehen die Fondation Beyeler. In den Räumlichkeiten der Beyeler Stiftung läuft seit Ende Mai und noch bis Ende August eine neue Sammlungspräsentation mit dem Titel „There is only one thing I fear in life, my friend: One day, the black will swallow the red.“ Spannend ist hierbei, dass die Werke monografisch so angeordnet sind, dass sich „Künstlerinnen und Künstler, die das Medium der Malerei geprägt und transformiert haben, begegnen, etwa Pablo Picasso, Mark Rothko, Marlene Dumas, Wilhelm Sasnal, Andy Warhol oder Jean-Michel Basquiat“ sowie Wade Guyton, um nur diese zu nennen.

Weitere Infos

Mehr zur Art Basel auf artbasel.com.

Parallel zeigt die Fondation Beyeler Werke der Künstlerin Vija Celmins. Diese Solo-Ausstellung dürfte einzigartig in Europa sein. Und wenn man schon in der Schweiz und Umgegend von Basel ist, dann lohnt sich auch ein Abstecher nach Bern. Hier feiert das Klee-Zentrum, u.a. mit einem Fokus auf „Cover Star Klee“ sowie ab 19. Juli mit einer Ausstellung „Rose Wylie, Flick and Float“.